Oberliga

„Nichts kann dem gerecht werden, sich Woche für Woche mit den Jungs auf dem Platz zu treffen“

Duelle auf dem grünen Rasen sind für Vickys Alexander Borck (li.) und alle Hamburger Amateurfußballer derzeit weit weg. Foto: KBS-Picture.de

Egal, welchen Text man derzeit als (Sport-)Journalist im Hamburger Fußball auch immer schreibt: Irgendwie steht in den ersten Zeilen verpackt immer der Hinweis darauf, was die Corona-Krise ausgelöst hat: dass der Ball ruht. Ein Umstand, unter dem alle, die in der Amateurszene der Hansestadt in welcher Funktion auch immer unterwegs sind, zu leiden haben. Doch wie gehen die, die es – zumindest, was die Ausübung des Sports betrifft – am härtesten trifft damit um: die Spieler!? Der Oberliga-Vierte SC Victoria hat am zurückliegenden Wochenende einen Einblick in genau dieses Thema gegeben – und mit seinen drei Kickern Tim-Julian Pahl, Klaas Kohpeiß und Alexander Borck darüber gesprochen. Wir fassen die Kernaussagen zusammen.

„Ich glaube, dass nicht viele Mannschaften wirklich wettbewerbsfähig sein werden. Auch das Niveau würde ziemlich darunter leiden, wenn man direkt nach der Pause wieder in den Wettbewerb einsteigt“, erklärt Klaas Kohpeiß auf der Internetseite der SCV-Ligamannschaft, während sich Tim-Julian Pahl sicher ist: „Das Schwierige daran ist, dass man nicht wirklich weiß, wann es wieder weitergehen kann. Umso schwieriger ist es, sich vorzubereiten. Ich denke, dass es jetzt für alle Sportler eine Herausforderung ist, sich auf dem Level, auf dem man mitten in der Saison war, zu halten.“ Alexander Borck befindet derweil: „Es ist bedrückend, wenn man mit seinen Jungs nicht mehr unter der Woche zum Training gehen und sich dort treffen kann. Und auch die Flutlichtspiele in unserem Stadion an einem Freitagabend fehlen. Dass das alles erstmal wegfällt, ist echt traurig. Letzten Endes kann man nur das Beste aus der Situation machen.“

„Der Fitnesszustand wird nicht vergleichbar sein mit dem in ein, zwei Monaten“

Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Alexander Borck und Tim-Julian Pahl verrät Klaas Kohpeiß (re.) wie er derzeit mit der Situation umgeht, dass keine Spiele stattfinden können. Foto: KBS-Picture.de

Doch was macht man als Fußballer, wenn man eben nicht mit den Teamkollegen zusammen im Training oder in den Spielen vor den Ball treten kann? „Ich gehe allein joggen. Dadurch kann man wenigstens die Grundfitness aufrechterhalten. Ansonsten muss man sich Zuhause auf seine Stabi-Übungen konzentrieren. Viel mehr ist auch nicht wirklich drin. Der Fitnessstand wird nicht vergleichbar mit dem in ein, zwei Monaten sein“, verrät Kohpeiß und Borck pflichtet bei: „Sich für den Fußball fit halten, ist natürlich etwas schwieriger. Ich mache momentan, wie viele andere auch, mein eigenes Home-Workout. Sonst bleibt mir einfach nur übrig, dass ich alleine laufen gehe. Nebenbei mache ich noch Übungen, die im Eigengewicht ausgeführt werden – zum Beispiel Klimmzüge, Liegestütze und Push-Ups. Aber ganz ehrlich: Das Ganze kann man nicht mit einfachem Teamsport vergleichen. Nichts kann dem gerecht werden, sich Woche für Woche mit den Jungs auf dem Platz zu treffen.“ Auch Tim-Julian Pahl stößt ins gleiche Horn: „Mit diesen Ausmaßen hat einfach keiner gerechnet. Natürlich fehlt einem der Wettbewerb.“