Regionalliga Nord
38. Spieltag


Bremer SV


FC Teutonia 05

Anpfiff

Sa - 27.05. 14:00 Uhr

Spielstätte

Stadion am Panzenberg

Zuschauer

--

Schiedsrichter

--

Regionalliga Nord

„Nein zu Rassismus!“ – Der FC Teutonia 05 setzt ein klares und starkes Statement!

Nach der vermeintlichen rassistischen Äußerung verließen Marcus Coffie (re.) und der FC Teutonia 05 geschlossen den Platz. Foto: Verein

„Der FC Teutonia 05 distanziert sich von jeglicher Form der rassistischen Gewalt. Wir stehen mit unseren Werten für Toleranz und Integration. Nein zu Rassismus!“ Ein klares Statement – und eine noch klarere Haltung. Richtig so, FC Teutonia 05! Eigentlich war alles angerichtet für ein letztes Fußball-Fest. Ein letztes Mal 90 Minuten in dieser Regionalliga-Saison. Ein letztes Mal alles geben für den Verein – auf sportlicher Ebene. Während die Mannen von der Kreuzkirche frei von der Leber weg aufspielen konnten, da ihnen der vierte Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen war, ging es für den Bremer SV am heimischen Panzenberg noch einmal um alles – nämlich um den Klassenerhalt!

Marcus Coffie (li.) unterhielt sich nach dem Vorfall mit dem Unparteiischen, der die vermeintliche Äußerung nicht wahrnahm. Foto: Verein

Doch im Endeffekt wurde das vermeintliche Fußball-Fest getrübt und wohl mit Füßen getreten! Was war passiert? 1065 Zuschauer sahen einen furios beginnenden BSV, der durch Lukas Muszong bereits nach 180 Sekunden auf die Siegerstraße abbog. Aber die Gäste zeigten Moral und stellten das Geschehen sowie das Ergebnis auf den Kopf. Max Brandt verwandelte einen selbst „herausgeholten“ Handelfmeter zum Ausgleich (10.), ehe Ole Wohlers das 2:1 für die Equipe aus Ottensen besorgte (13.)!

Doch dann kam es zu einer folgeschweren Szene, die zunächst für eine längere Unterbrechung und schließlich auch für einen Spielabbruch sorgte! Hinterher erklärte Teutonen-Kapitän Marcus Coffie: „Kurz und knapp: Ich wurde auf dem Spielfeld von einem Gegenspieler rassistisch beleidigt.“ Und weiter: „Ich habe dem Schiedsrichter und auch meinen Jungs mitgeteilt, dass für mich ganz klar ist: Wenn jemand rassistische Äußerungen tätigt und diese nicht sanktioniert werden, dann ist das Spiel für mich vorbei!“ So – und nicht anders!

"Wenn das nicht sanktioniert werden kann, dann werde ich den Platz verlassen"

Die Mannschaft des FC Teutonia 05 diskutiert nach den Vorfällen, wie man sich nun verhält. Die Entscheidung ist klar: Geschlossen gegen Rassismus! Foto: Verein

Er habe dem Unparteiischen mitgeteilt, „was passiert ist und was gesagt worden ist“, so Coffie. „Aber der Schiri hat gemeint, dass er das so nicht gehört hat und dementsprechend niemanden runterschicken kann.“ Coffies Konter: „Wenn das nicht sanktioniert werden kann, dann werde ich den Platz verlassen.“ Daraufhin schloss sich die komplette Mannschaft der 05er an, verließ geschlossen den Platz – und spielte nicht weiter. „Das sind meine Jungs. Die stehen zu mir, so wie ich zu ihnen stehe. Wir sind ein Team.“

Ein Team, das in jenem Moment als solches zusammengestanden hat. Mitspieler Kevin Weidlich kommentierte den Instagram-Post des Vereins zum Spielabbruch nur mit „100“-prozentiger Zustimmung. Während Ex-Teutone Davidson Eden meinte: „Traurig heutzutage“, und gleichzeitig das klare Bekenntnis des Vereins lobte. Zahlreiche Protagonisten – darunter auch Holstein Kiel-Profi Okyere Wriedt – sprangen der Mannschaft zur Seite. Abschließend brachte es der leidtragende Coffie selbst nochmal auf den Punkt: „So und nicht anders! Und für alle, die sich denken, wieso man da nicht einfach weiterspielt: Gute Besserung!“ Nun ist der Norddeutsche Fußball-Verband gefordert, ein Statement zu setzen!