Jonas Wesemann glänzte als Doppeltorschütze für BU. Foto: Dimitri Ismer/BU

In einem Spiel „zweier Mannschaften, die schon ängstlich waren, die aber auch wussten, was die Punkte bedeuten“, so Haimerl, waren es zunächst die Gäste, die das Ruder in die Hand nahmen. „Wir hatten am Anfang viel zu wenig Ballbesitzphasen und haben aus den Umschaltmomenten im Grunde gar nichts gemacht. Da waren viel zu viele Fehlpässe dabei. Das hat uns überhaupt nicht gefallen“, sah Haimerl ein spielerisches Übergewicht bei den „Geächteten“, die daraus jedoch kein Kapital schlugen. Im Gegenteil. Hamm wirkte ungefährlich und kassierte kurz vor der Pause sogar noch das 0:1.

Desimeier-Tor spielt BU in die Karten, HUFC schenkt Bälle her

Nach einem scharfen Ball des bärenstarken Gerret Grage legte Jonas Wesemann unfreiwillig quer für Oliver Desimeier – 1:0 (41.)! „Das Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt“, so Haimerl, dessen Mannen eiskalt zuschlugen und eine enorme Effektivität an den Tag legten. Nach einer Umstellung zur zweiten Hälfte brauchte BU erneut kurz, um sich zu finden. „Dann sind wir aber so richtig ins Rollen gekommen“, befand Haimerl. „Wir hatten vor dem 2:0 schon zwei, drei Situationen, wo wir das zweite Tor machen können, wenn nicht sogar machen müssen.“

Weil Sulieman Omar das Leder äußerst leichtfertig herschenkte, setzte Haris Lakic zu einer unfassbaren Energieleistung an und ermöglichte Grage das 2:0 (69.). Kurz zuvor brachte HUFC-Coach Sidnei Marschall mit Abraham Yeboah Boateng und Alpheo Diego bereits zwei frische Kräfte, die mehr Tempo ins Spiel bringen sollten. Allein es half nichts. Da passte es ins Bild, dass Innenverteidiger Marco Panata die Kugel nach einem Eckball in zwei Anläufen nicht im Eckigen unterbringen konnte, die Hausherren quasi im Gegenzug aber erneut von einem kapitalen Bock profitierten.

"Die Stimmung war richtig gut - das hat den Jungs gutgetan"

Kapitän Nico Schluchtmann (li.) bejubelt den ersten Heimsieg der Saison. Foto: Dimitri Ismer/BU

Diesmal waren es Francis Gyimah und Leon Osehi, die eine ganz schlechte Figur abgaben und den Ball herschenkten. Desimeier setzte Grage in Szene, dieser passte umgehend quer – und Wesemann vollstreckte zum 3:0 (72.). So einfach kann Fußball sein! Hamm zerfiel nun komplett, während sich BU in einen Rausch spielte. Bibie Njie mit dem Zuckerball auf Wesemann – 4:0 (77.). „Die Stimmung war richtig gut. Das hat einfach Spaß gemacht – und es hat den Jungs richtig gutgetan“, freute sich Haimerl über den ungemein positiven Zuspruch der 312 zahlenden Zuschauer an der Dieselstraße. Abschließend resümierte er: „Das waren drei sehr wichtige Punkte, die wir ab März noch brauchen werden. Das können die Jungs jetzt genießen – und ab Montag konzentrieren wir uns auf Curslack.“