Kreisliga 10

Nach Union-Abschied: „Hatte das Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen“

Helge Bormann erklärt uns gegenüber seinen Abschied vom SC Union 03 nach fünf Jahren als Spieler und Trainer. Foto: privat

Nach mehr als fünf Jahren war für Helge Bormann beim SC Union 03 Schluss. Bormann kam 2016 vom niedersächsischen Landesligisten OSV Hannover an die Waidmannstraße und führte zuletzt die Ligamannschaft in der Bezirksliga West als Kapitän aufs Feld. Nach dem Abstieg in die Kreisliga übernahm Bormann 2019 in Folge von „einigen internen Spannungen“ den Trainerposten vom damals scheidenden Coach Holger Bichel. 

„Ich wurde damals etwas ins kalte Wasser geworfen. Aber für mich war Union immer eine Herzensangelegenheit. Ich habe keinen Moment gezögert, als man mir den Trainerposten angeboten hat“, so Bormann.


Nach einigen Höhen und Tiefen und vielen internen Unruhen gelang es Bormann, laut eigener Aussage, „wieder eine Basis zu schaffen und ein ernstzunehmendes Team auf die Beine zu stellen“. Neben seiner sportlichen Tätigkeit engagierte er sich auch bei organisatorischen und vereinsinternen Aufgaben. Unterstützt wurde Bormann hierbei von Liga-Manager Dino Musik, der 2019 das Amt des Spartenleiters von Mike Stecker übernommen hatte. 

"Der Spaß am Fußball ist auf der Strecke geblieben"

Zum Ende der Hinserie der Saison 21/22 war jedoch „überraschend“ Schluss. „Ich hätte mir gewünscht, dass der Verein in vielen Dingen professioneller, leidenschaftlicher und zukunftsorientierter gehandelt hätte. Ich habe immer alles für den Verein gegeben und war auch in schweren Zeiten engagiert bei der Sache. Letztlich hatte ich das Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen und musste feststellen, dass der Spaß am Fußball einfach auf der Strecke geblieben ist“, findet er deutliche Worte.

Trotz „einiger Enttäuschungen und viel Gegenwind“ steht Bormann aber weiterhin hinter dem Verein: „Ich sehe in der aktuellen Mannschaft und im Verein viel Potenzial. Die Arbeit mit der Mannschaft hat mir immer viel Spaß gemacht und ich nehme viele positive Momente mit.“

"Hoffe, dass solch ein Traditionsverein den Anspruch findet, wieder eine ernstzunehmende Größe zu werden"

Bleibt nun zu hoffen, dass „der neue Trainer mehr Unterstützung seitens des Vereins erhält und ein Traditionsverein wie der SC Union 03 den Anspruch findet, wieder eine feste und ernstzunehmende Größe auf Hamburgs Fußballkarte zu werden“, wünscht Bormann seinem Nachfolger Andelko Ivanko (HIER mehr dazu) viel Erfolg.

Nach Bormanns Einschätzung waren „eingeschlafene beziehungsweise fehlende Vereinsstrukturen“ der Grund für „viele der unnötigen Spannungen, die letztlich die Arbeit als Trainer erschwerten“. Für Ex-Trainer Helge Bormann heißt es jetzt erstmal durchschnaufen. „Ich gönne mir erstmal eine kleine Erholungspause und freue mich dann auf neue sportliche Aufgaben und Herausforderungen.“