Regionalliga Nord
37. Spieltag


FC Teutonia 05

4

:

1


BSV Kickers Emden

Anpfiff

So - 21.05. 14:00 Uhr

Spielstätte

Stadion Hoheluft

Zuschauer

371

Schiedsrichter

Wienefeld (Hamburg)

Regionalliga Nord

Nach „überragender Trainingswoche“ belohnt: „Mo“ macht Teutonia froh!

Kevin Weidlich (li.) bejubelt und bedankt sich beim ganz starken Mohamed Abd El Aal Ali. Foto: Hempel/T05

„Es ist auf jeden Fall ein schönes Gefühl. Jeder hat einen Sieg, zum Teil sogar einen deutlichen Sieg erwartet. Deshalb war ich schon ein wenig nervös“, gestand Richard Krohn, der sich am Ende gerade deshalb umso mehr darüber freuen konnte, „dass mir die Jungs das heute ermöglicht und den ersten Sieg geschenkt haben“, strahlte der Interimstrainer des FC Teutonia 05, der nach der Trennung von Chefcoach David Bergner befördert wurde, im ersten Spiel eine knappe 0:1-Niederlage beim Primus Hamburger SV II hinnehmen musste – und nun einen gänzlich ungefährdeten 4:1-Erfolg im abschließenden Heimspiel gegen ein haushoch unterlegenes Schlusslicht aus Emden (alle Highlights im LIVE-Ticker) feiern durfte. Nicht nur das. „Wir wussten, wenn wir heute gewinnen, dann sind wir sicher Vierter“, sorgten die Teutonen auch in der Tabelle für Klarheit.

Nach seinem Traumtor zur Führung: "Mo" Abd El Aal Ali (li.) läuft Ersatz-Torwart Yannick Zummack in die Arme. Foto: Hempel/T05

Ein lauer Sommerkick – ohne große Gegenwehr vom Gegner: Der FC Teutonia 05 musste auf etliche Leistungsträger verzichten und schonte diverse Stammkräfte für das LOTTO-Pokalfinale gegen Oberliga-Meister TSV Sasel. Und dennoch reichte es gegen das abgeschlagene Regionalliga-Schlusslicht BSV Kickers Emden – und das im Schongang. Die Gäste, die ebenfalls mit dem letzten Aufgebot an die Hoheluft reisten, verschanzten sich in der eigenen Hälfte und ließen die Mannen von der Kreuzkirche nach Belieben schalten und walten.

Bezeichnend: Der Führungstreffer nach acht Zeigerumdrehungen, als Mohamed Abd El Aal Ali im Zentrum so viel Zeit und Platz hatte, dass er einfach mal aus 25 Metern Maß nahm – und das Spielgerät im rechten Knick einschlagen ließ. Ein Traumtor! Der lange verletzte Abd El Aal Ali sprühte auch in der Folge vor Spielfreude – und war auch am 2:0 maßgeblich beteiligt: Nach einer tollen Stafette über Emanuel Mirchev und Fabian Graudenz war es der 20-Jährige, der den am zweiten Pfosten eingerückten Kevin Weidlich sah – drin (37.)!

"Er haut sich voll rein - das gönne ich ihm"

3:1-Torschütze Affam Ifeadigo (hi.) bedankt sich beim kongenialen Vorbereiter Mohamed Abd El Aal Ali (vo.), der uneigennützig querlegte. Foto: Hempel/T05

Praktisch im Gegenzug passierte das, was bis zu diesem Zeitpunkt unmöglich schien – und selbst den Stadionsprecher an der Hoheluft dazu veranlasste, zu unken: „Niemand weiß wie!“ Aus dem absoluten Nichts brachte Tade Niehues das Runde im Eckigen unter, weil Tjorben Uphoff den Ball nicht klären konnte (38.). Aber die Mannen aus Ottensen hatten ja einen „Mo“ Abd El Aal Ali, der an jenem Nachmittag ordentlich Eigenwerbung machte. Von Ridel Monteiro auf halbrechts in Szene gesetzt, hatte er das Auge für den mitgelaufenen Affam Ifeadigo – 3:1 (54.)!

Ein Tor, zwei Vorlagen: „Mo“ machte „T05“ froh! „Er hatte eine überragende Trainingswoche. Gestern hatten wir die Überlegung, ihn einfach mal von Anfang an reinzuwerfen“, verriet Krohn – und Abd El Aal Ali, der – wenn überhaupt – oft nur als Joker eine Rolle spielte, dankte es seinem Coach mit Leistung. „Da sieht man mal die Qualität von hinten. Er ist noch ein junger Spieler, der letztes Jahr noch Oberliga gespielt hat, sich aber voll reinhaut. Das gönne ich ihm“, lobhudelte Krohn den Youngster, der auch schon für die kommende Spielzeit verlängert hat und den nächsten (Entwicklungs-)Schritt gehen will.

Trotz tief stehendem Gegner: "Wir haben das sehr geduldig gemacht"

Eine gute Viertelstunde vor Schluss durfte sogar Ede Zimmermann aus der "Zweiten" sein Regionalliga-Debüt für die Teutonen gegen einen haushoch unterlegenen Gegner feiern. Foto: Hempel/T05

Der anfangs geschonte Max Brandt sorgte ungehindert für den 4:1-Endstand (81.), womit die Kickers schlussendlich noch bestens bedient waren. „Man hat gemerkt, dass die Jungs, die reingekommen sind, Lust hatten, zu spielen. Ich hätte mir noch ein, zwei Tore mehr gewünscht. Aber am Ende bin ich auch so sehr zufrieden“, fiel das Fazit von „Richie“ Krohn überaus positiv aus. „Wir wollten heute mal dem einen oder anderen Spieler eine Chance geben, weil sich jeder im Training voll reinhängt und wir eine Mannschaft sind. Die Jungs haben das super gemacht“, bilanzierte er.

Das anwesende Trainerteam von Pokalfinal-Gegner Sasel konnte dementsprechend nicht viele neue Schlüsse ziehen. Zu unterlegen war der Gegner, der den Teutonen kaum Paroli bot. „Wir waren uns nicht sicher, wie Emden auftreten wird. In den letzten Spielen haben die relativ mutig verteidigt.“ Aber am Dienstag setzte es eine 0:4-Heimpleite gegen Holstein Kiel II. „Deshalb sind wir schon davon ausgegangen, dass die nicht nach Hamburg fahren, um einen offenen Schlagabtausch zu forcieren.“ Nichtsdestotrotz: „Es ist immer schwierig, sich gegen einen tief stehenden Gegner Chancen herauszuspielen. Dafür haben wir das sehr gut und geduldig gemacht“, so Krohn abschließend.