So - 05.12. 14:00 Uhr
Edmund-Plambeck-Stadion
360
Fleddermann (Nordhorn)
Regionalliga Nord
Nach Norderstedter Torwart-Dilemma: Tiegs wird mit „zitternden Händen“ zum tragischen Helden
Im Schneetreiben in Norderstedt wurde Belemes Kopfball lang und länger - und schlug zum Leidwesen von Debütant Steffen Tiegs (Mi.) im EN-Kasten ein. Foto: noveski.com
Der Unparteiische und Mitspieler Dane Kummerfeld (re.) mussten den taumelnden Stefan Rakocevic (Mi.) stützen. Foto: noveski.com
Plötzlich lag er am Boden und taumelte beim Versuch, wieder auf die Beine zu kommen, durch seinen Sechzehner: Mit dem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung musste EN-Fänger Stefan Rakocevic nach gerade einmal 14 Minuten vom Platz getragen werden. Was genau vorgefallen sei, konnte auch Martens nicht erörtern. Vielmehr konstatierte er im Nachgang: „Ein Glück, dass wir unseren A-Jugend-Torwart freigeholt haben und ihn auf der Bank sitzen hatten.“ Denn nun schlug sie, die Stunde des Steffen Tiegs. „Normalerweise wäre ich jetzt schon in der Winterpause gewesen mit der U19“, verriet der Schlussmann, der die Woche über bereits bei der Regionalliga-Mannschaft mittrainiert hatte, anschließend. „Es war ganz schön schwierig, sich anfangs an das Tempo zu gewöhnen.“
"Bin aufgestanden und meine Hände haben gezittert"
Die allererste Aktion von Debütant Steffen Tiegs (Mi.) in der Regionalliga - sicher abgefangen. Foto: noveski.com
Und eigentlich war die Tagesplanung von Tiegs eine ganz andere, wie er hinterher zugab: „Wir wollten heute den Geburtstag von meinem Vater feiern.“ Stattdessen kam er früh im Spiel zu seinem Regionalliga-Debüt. „Ich bin aufgestanden und meine Hände haben gezittert. Ich war sehr aufgeregt“, so der Youngster, der mit Ausnahme von einer Spielzeit bei der U17 des ETV seit nunmehr fünf Jahren bei der Eintracht im Nachwuchs zwischen den Pfosten steht. Die Erkenntnis nach 90 Minuten: „Er hat das sehr ordentlich gemacht“, lobte Martens seinen Fänger, der allerdings einmal hinter sich greifen musste. Es lief die 68. Spielminute, als Pingdwinde Beleme nach einem Freistoß zum Kopfball kam, Tiegs sich verschätzte – und plötzlich stand es 1:1.
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"Sehr viel wert, dass wir Norderstedt auf Distanz halten konnten"
„Mit der Einsatzbereitschaft und der physischen Leistung bin ich absolut einverstanden. Die Jungs haben alles rausgehauen“, bilanzierte Martens. Während „Rothöschen“-Trainer Pit Reimers seiner Elf „ein Riesenkompliment“ machte nach drei Spielen binnen sieben Tagen. „Wir konnten auf nicht so vielen Positionen wechseln.“ Man sei gut reingekommen ins Spiel und das eine oder andere Mal über die Außenbahn durchgebrochen. Mit fortlaufender Spielzeit „kam Norderstedt aber etwas stärker auf. In der Phase fällt dann auch das 1:0. In der zweiten Halbzeit hat der Platz seinen Teil dazu beigetragen, dass man nicht mehr von einem kontrollierten Fußballspiel reden konnte. Das war zum Teil ein wildes hin und her, in dem wir den verdienten Ausgleich machen“, befand Reimers.