Landesliga Hammonia
14. Spieltag


SC Sternschanze

0

:

6


FC Teutonia 05

Anpfiff

Do - 27.10. 20:00 Uhr

Spielstätte

Sternschanze

Zuschauer

150

Schiedsrichter

Julius-Alexander Steinhorst

Nach Kantersieg – Teutonias Futsal-„Cracks“ bereit für England!

Seinen Torerfolg Sekunden nach seiner Einwechslung zelebrierte George Hastedt (vo.) mit Vorbereiter Jaques Rodrigues und anschließend mit der kompletten Bank. Foto: noveski.com

Ein halbes Dutzend Tore und drei entscheidende Szenen: In der 61. Spielminute hatte Teutonias Michael Meyer genug gezeigt, durfte vorzeitig und vor allem unversehrt zum Duschen und sich damit auf die große Futsal-Länderspiel-Premiere der deutschen Nationalmannschaft am Sonntag gegen England vorbereiten. Für ihn kam der zweite Nationalspieler der 05er, Stefan Winkel, der leicht angeschlagen zunächst geschont wurde und die restliche halbe Stunde ebenfalls unbeschadet überstand. Einem Einsatz der beiden Ausnahmekönner unterm Hallendach steht somit nichts mehr im Wege! „Stefan war angeschlagen, sollte geschont werden – und Michi hat mich in der Halbzeit gebeten, ihn rauszunehmen. Deshalb hat sich das so ergeben“, verriet Coach Gossow. Die dritte Aktion des Spiels gehörte derweil George Hastedt.

Torjäger Aytac Erman (r.) trat heute nur selten in Erscheinung. Hier gegen Schanzes Petyrek und Druzd. Foto: noveski.com

Der 21-Jährige, der nach den Geschehnissen rund um das „Abbruchspiel“ beim HSV III in der Vorsaison für neun Monate gesperrt wurde, feierte am Abend in der 64. Minute seine Rückkehr auf den Platz, da das Präsidium des HFV einem Gnadengesuch der 05er zugestimmt hat und der Spieler – unter Bewährung – wieder am Spielbetrieb teilnehmen darf. Hastedt war keine 45 Sekunden auf dem Rasen, als er den Ball von Jaques Rodrigues so serviert bekam, dass er diesen aus halbrechter Position ganz trocken ins lange Eck einschoss. Welch eine Rückkehr! Es war der Moment, ab dem es bei den Sandhop-Schützlingen dahin ging. Am Ende war der Tabellenvorletzte chancenlos, kassierte vom ungeschlagenen Spitzenreiter ein halbes Dutzend!

„Die nimmst du ja nicht mehr ernst, wenn sie solche Chancen vergeben“

Nach einer guten Stunde durfte sich Michael Meyer mit einem Lächeln im Gesicht auf das Futsal-Länderspiel am Sonntag vorbereiten. Foto: noveski.com

Dabei begann der Aufsteiger gar nicht schlecht – auch wenn Coach Sandhop von Anfang an ein ganz spezielles „Codewort“ für seine Mannen hatte: „Tiefer, noch tiefer“, hallte es immer wieder über den Platz. Klar, der SCS wollte sich nicht abschießen lassen, nicht böse unter die Räder kommen. „Eine Viertelstunde haben wir schon geschafft“, war die erste Zwischenerkenntnis. Und beinahe wäre es aus Hausherren-Sicht noch besser gekommen: Jan Saunier eroberte von Meyer den Ball, schien sich dann allerdings festzurennen. Doch irgendwie bekam er den Ball noch auf die andere Seite zu Nick Achter rüber, der völlig freistehend am stark reagierenden Maximilian Rohrbach scheiterte (18.). Das wäre es gewesen! Auch die nächste Möglichkeit gehörte dem Gastgeber: dieses Mal konnte Janik Adorf in Folge eines Eckballes komplett ungehindert hochsteigen – drüber (17.). „Die nimmst du ja nicht mehr ernst, wenn sie solche Chancen vergeben“, witzelte FCT-Sportchef Bert Ehm, der gerade erst seinen 70. Geburtstag feierte (Von dieser Stelle noch einmal alles erdenklich Gute, bestmöglichen Erfolg und vor allem Gesundheit für die Zukunft!) wie gewohnt einen guten Spruch auf den Lippen hatte.

Schanzes Erkan Özdemir (l.) mit einem überharten Tackling gegen André Martens, bei dem sich der "Übeltäter" selbst verletzte. Foto: noveski.com

Nachdem der dritten guten Torchance eine verunglückte Ballannahme im Weg stand, hatte Jeton Arifi allen Platz und jegliche Zeit der Welt, marschierte tief aus der eigenen bis weit in die gegnerische Hälfte und vollendete sein Sololauf mit einem traumhaften 25-Meter-Hammer in den linken Giebel (19.)! Spielerisch merkte man den Schanzern zwar die deutliche Unterlegenheit an, aber die Chancen waren in der Anfangsphase auf ihrer Seite. Nach Rosins Chip-Pass wirkte Sauniers Kopfballversuch jedoch gänzlich unbeholfen – dabei hätte er unendlich viel Zeit gehabt (29.). Ganz anders auf der anderen Seite. Arifi passte über die Kette, Rodrigues loppte an die Latte, Erman staubte ab – 2:0 Teutonia (37.)! Das nennt man wohl eine konsequente Chancenverwertung. Dass aber nicht jeder Ball im Netz von SCS-Fänger Jannick Genrich zappelte, lag kurz vor der Pause daran, dass Moritz Wolff nach Rodrigues-Pass und Martens-Flanke an den Pfosten köpfte (43.).

Teutonia hat nach der Pause leichtes Spiel

Im Luftduell: Teutonias Hannes Niemeyer (l.) vs. Marc Rosin. Foto: noveski.com

Ehm befand: „Wir sind überhaupt nicht nachgerückt, haben nicht schnell genug gespielt und einige Chancen zugelassen.“ Cheftrainer Florian Gossow gab derweil zu Protokoll: „Ich finde, man hat gesehen, dass wir die Jungs gut motiviert haben. Denn sie sind ab der ersten Minute mit der richtigen Einstellung da gewesen. Wir haben das Tempo bestimmt und hatten eine sehr gute Kommunikation auf dem Platz. Und ich habe auch vor dem Spiel schon gesagt: erstmal 2:0 oder 3:0 führen, dann kann man immer noch einen Gang zurückschalten.“ Während Sternschanze auch nach dem Wechsel vor des Gegners Tor ein ums andere Mal äußerst kläglich abschloss, hatte der Hammonia-Leader nun ganz leichtes Spiel. Rodrigues legte nach Wolff-Flanke von links clever in den Rücken der Abwehr, anstatt selbst volles Risiko zu gehen. Jeton Arifi bedankte sich mit der rechten Innenseite – 3:0 (49.)! Es kam der vierte Streich vom wenige Sekunden zuvor eingewechselten „Comebacker“ Hastedt (64.), ehe Moritz Wolff aus circa 14 Metern halblinker Position ein regelrechtes Pfund auspackte, das unter der Latte einschlug (67.)! Das halbe Dutzend voll machte schließlich Defensivspezialist André Martens, der nach einem Forkert-Eckball und völlig verunglückter Rettungsaktion von Widdecke locker einschießen konnte (72.)!

„Eigentlich ist unser Matchplan voll aufgegangen“

Gossows Fazit: „Vom Kopf her muss man dieses Spiel erstmal mit 100 Prozent angehen. Je früher man sich ein gewisses Polster erarbeitet hat, umso früher kann man sich ausruhen – und muss eben nicht über 90 Minuten Vollgas geben. Deshalb habe ich den Jungs auch gesagt, dass es ganz allein in ihrer Hand liegt, wie schnell sie einen Gang zurückschalten können“, bilanzierte der Chefcoach, der erstmalig mit einer Dreierkette spielen ließ. Sein Gegenüber konnte seiner Equipe keinerlei Vorwürfe machen: „Das ist nicht unser Ansatz, gegen Teutonia müssen wir nicht gewinnen. Nächste Woche geht es gegen Vicky II, das ist für uns entscheidend. Eigentlich ist der Matchplan voll aufgegangen. Denn dass wir fußballerisch nicht mit denen mithalten können, ist uns klar. Aber wir hatten unsere Chancen, haben die Dinger aber nicht reingemacht und bei denen war jeder Schuss ein Treffer. Wir wollten genau so spielen, dass irgendwann mal ein Ball vors Tor kommt, ist normal. Aber dass sie dann auch gleich alle reinhauen, ist natürlich bitter. Zum Schluss waren die Jungs komplett platt, daran müssen wir arbeiten.“