Oberliga Hamburg
24. Spieltag


FC Süderelbe

5

:

1


TSV Buchholz 08

Anpfiff

Fr - 20.01. 19:00 Uhr

Spielstätte

Kiesbarg

Zuschauer

--

Schiedsrichter

Thomas Bauer (Rahlstedter SC)

Oberliga

Nach 1:5 im Derby - Gürsan: „Wir müssen den Abstiegskampf endlich annehmen!“

Der FC Süderelbe bejubelt den deutlichen 5:1-Heimsieg im Derby über einen schwachen TSV Buchholz 08. Foto: Ingo Brussolo

Die Vorzeichen hätten kaum besser sein können. „Wir können aus dem Vollen schöpfen“, kündigte Nabil Toumi unter der Woche gegenüber „harburg-fussball.de“ an - und ergänzten: „Wir werden einige aus dem Kader nicht nominieren können. Das tut natürlich weh“, so der Trainer des TSV Buchholz 08 vor dem Südderby beim FC Süderelbe. Nach den 90 Minuten am Kiesbarg war die Stimmungslage bei den Nordheidern jedoch eine ganz andere: „Insgesamt war das eine verdiente Derby-Niederlage“, gestand Toumis Co-Trainer Timucin Gürsan, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte.

Wie so oft tanzte Jorge Camacho (Mi.) seinen Gegenspielern Knoten in die Beine und war am 1:0 maßgeblich beteiligt. Foto: Ingo Brussolo

Mehr noch. Gürsan forderte im Anschluss: „Wir müssen uns reseten, die Ärmel hochkrempeln, in die Hände spucken und den Abstiegskampf endlich annehmen! Denn der hat begonnen - auch in Buchholz. Es nahen die Wochen der Entscheidung - und da wollen wir performen. Denn wir können viel mehr als das, was wir gezeigt haben!“

Zwischen Februar 2019 und Sommer 2020 war Gürsan der starke Mann am Kiesbarg. Fast anderthalb Jahre coachte er den FCS, ehe er über den TuS Fleestedt im Februar 2022 in Buchholz anheuerte. Seither fungiert er als „rechte Hand“ von 08-Übungsleiter Nabil Toumi. Bei der Rückkehr an seine einstige Wirkungsstätte gab es für Gürsan und die Nordheider ein böses Erwachen. „Wir haben einen schlechten Start ins Spiel erwischt, die ersten 20 Minuten komplett verschlafen - und gehen auch zurecht mit 0:2 in Rückstand“, gab der 31-Jährige unumwunden zu.

Süderelbe überrennt Buchholz - Schiri Bauer mit Doppelbestrafung

Da war die Freude noch groß und die Hoffnung auf die Wende vorhanden: Alex Mucunski (Mi.) bejubelt den Anschlusstreffer gegen seinen Ex-Club. Foto: Ingo Brussolo

Die Hausherren spielten den TSV phasenweise schwindelig. Tizian Backhause fälschte einen Camacho-Schuss entscheidend ab (6.), ehe Alexander Koval eine tolle Stafette über Rouven Treu und Marius Wilms mit dem 2:0 belohnte (11.). Die Mannen aus der Nordheide wussten gar nicht, wie ihnen geschah. Doch plötzlich gelang aus dem Nichts in einer Umschaltsituation der Anschlusstreffer durch Ex-FCS-Akteur Alexandar Mucunski (23.). Es kam zu „einer Phase, wo es hin und her ging und ein Tor in der Luft lag“, befand Gürsan. Inmitten jener Phase rückte Referee Thomas Bauer (Rahlstedter SC) in den Vordergrund und zeigte dem Buchholzer Innenverteidiger Ljubisa Panic die Ampelkarte (43.)!

Nach einem Ballverlust der Gäste wollte Panic den Gegenangriff auf Höhe der Mittellinie unterbinden. „Er hat seinen Gegenspieler an der Hüfte gehalten“, verriet Gürsan. Das „taktische Foul gelang nur zu 70, 80 Prozent“, führte er aus. Also brachte Panic seinen Gegenpart per Sense restlos zu Fall. Schiri Bauer entscheid daraufhin auf „Doppel-Foul“, zeigte dem 23-Jährigen zunächst Gelb für das Halten und dann Gelb-Rot für das zweite Vergehen. Sehr hart!

„In der Halbzeit haben wir ein bisschen umgestellt, um mehr Druck auf den Ball auszuüben“, so Gürsan. Das Ziel: „Durch einen Luckypunch das 2:2 zu erzielen und dann darauf zu hoffen, dass Süderelbe mit aller Macht auf das Dritte drängt und unruhig wird.“

TSV-Plan geht nicht auf: FCS macht's deutlich

Belohnte seine starke Leistung mit einem Treffer: Alexander Koval (li.). Foto: Ingo Brussolo

Aber: Die „Kiesbargler“ agierten zwar etwas zu unkonzentriert und fehlerbehaftet - doch Buchholz konnte daraus überhaupt kein Kapital schlagen. „Mit dem 1:3 kam auch nicht mehr wirklich viel von uns“, konstatierte Gürsan - und sprach damit auf den Kopfballtreffer von Nico Reinecke nach einem ruhenden Ball an (64.). In der Schlussphase schraubten Razak Bandi, der nach einem Ball in die Box am ersten Pfosten einlief und finalisierte (83.), sowie Fabian Carlsen, der „nach einem zweiten Ball in den Rückraum, wo wir nicht da sind“, haderte Gürsan, das Runde durch Mann und Maus ins Eckige beförderte (87.), das Ergebnis auf 5:1 in die Höhe.

Ein auch in dieser Höhe verdienter Erfolg für Süderelbe. Damit setzten die Arlt-Kicker ihren Lauf fort. Während die Toumi-Truppe am 30. Oktober 2022 den letzten Sieg feierte (2:1 in Tornesch) und nun schon fünf Spiele am Stück nicht mehr erfolgreich gestalten konnte.


Vielen Dank an Ingo Brussolo (harburg-fussball.de) für das zur Verfügung stellen der Bilder!