Oberliga Hamburg
36. Spieltag


Hamm United FC

1

:

0


SV Rugenbergen

Anpfiff

Fr - 21.04. 19:30 Uhr

Spielstätte

Hammer Park

Zuschauer

87

Schiedsrichter

Thomas Bauer (Rahlstedter SC)

Oberliga

Mit Kopfschmerzen zu den „Big Points“ gezittert: Hamm meldet sich zurück!

Der Hamm United FC fährt absolute Big Points im Abstiegskampf gegen den direkten Konkurrenten aus Rugenbergen ein. Archivfoto: Bode

„Da brauchen wir kein Wissenschaftler oder Mathematiker sein: Sieben Punkte wären schon eine Hausnummer gewesen“, hätte ein Sieg im direkten Duell beim Abstiegs-Kontrahenten „absolute Big Points“ bringen können, wusste Rugenbergen-Coach Nils Hachmann um die Wichtigkeit der Partie beim Hamm United FC. Stattdessen befinden sich die Bönningstedter in einer größeren „Drucksituation“ denn je. „Wir haben alles zwar noch in der eigenen Hand. Aber Hamm ist jetzt wieder voll drin“, haderte Hachmann, der auch Minuten nach dem Abpfiff noch in Gedanken vertieft auf seinem Trainerstuhl saß.

Tyron Gyamenah (re.) erzielte im Hammer Park nach starker Vorarbeit von Maurizio d'Urso das goldene Tor des Tages. Archivfoto: Bode

„Was mich am meisten stört, ist die Art und Weise des Gegentores – aus einem Einwurf, wo wir komplett drin stehen. Dann läuft der Ball quer durch und der schiebt den aus einem Meter ein. Das darf nicht passieren! Denn alles, was sich aus dieser Situation heraus ergibt, passiert sonst nicht“, sprach Hachmann auf das goldene Tor im Hammer Park an. Nach einem Einwurf marschierte Maurizio d’Urso die rechte Bahn herunter und hatte das Auge für den am zweiten Pfosten besser postierten Tyron Gyamenah – 1:0 (39.)!

„In der ersten halben Stunde müssen wir das 1:0 machen – und ich hatte das Gefühl, dass es dann ein klares Spiel für uns gewesen wäre. Wir hatten die Räume“, befand Hachmann, musste aber auch eingestehen: „Die Torchancen, die wir hatten, da fehlte es an der Qualität.“ Vor allem im zweiten Durchgang, als nur Leon Neumann mit Abschlüssen aus der zweiten Reihe das HUFC-Tor zumindest ansatzweise in Bedrängnis brachte. „Zu Beginn war Rugenbergen besser“, gab Hamm-Trainer Sidnei Marschall unumwunden zu. „Dann sind wir besser ins Spiel gekommen und müssen das 2:0 machen“, aber Marijo Saric nickte eine Flanke von Atef Zakerwal um Zentimeter am Pfosten vorbei (44.).

Mit Kopfschmerzen zum Sieg

Hamm-Coach Sidnei Marschall hatte so starke Kopfschmerzen, dass er sich in der Pause erstmal eine Tablette einwerfen musste. Archivfoto: Bode

„Ich habe bis heute im Laufe der Saison noch keine Schmerztabletten nehmen müssen. Aber ich hatte heute solche Kopfschmerzen, dass es in der Halbzeit nicht anders ging, weil die Saison echt lang ist und die Situation tatsächlich an einem zehrt“, so Marschall. Auch der ausgewechselte Roberto d’Urso tigerte am Spielfeldrand auf und ab, erkundigte sich ein ums andere Mal, wie lange denn noch zu spielen sei, und forderte seine Teamkollegen in den Schlusssequenzen dazu auf, zur „Eckfahne“ zu gehen. Aber Vüsal Mammadov, der nach einem tiefen Ball von „Mauri“ d’Urso kläglich vergab (87.), sowie der Vorlagengeber – nach starkem Solo – suchten den Abschluss (89.). Doch: Kurz darauf war Feierabend!

"Ich kann ja nur das einsetzen, was ich zur Verfügung habe"

Die Personaldecke wird immer dünner - und auf Nils Hachmann und seinen SV Rugenbergen warten noch diverse dicke Kaliber aus der Tabelle. Archivfoto: KBS-Picture.de

„Gefühlt humpeln wieder zwei Spieler bei uns auf dem Platz rum. Das sieht alles nicht so rosig aus – auch mit Hinblick auf die Belastung, die noch ansteht. Jetzt haben wir noch einmal drei Tage Pause – und dann ist es vorbei“, machte sich beim SVR ein gewisser Kräfteverschleiß bemerkbar. Und auf Rugenbergen warten noch diverse dicke Kaliber. „Nachher treten wir mit der Hälfte unserer Zweiten Herren an, weil wir unsere Spieler schonen müssen. Dann verlieren wir zweistellig – und dann kommt die Frage auf: Ist das nicht Wettbewerbsverzerrung und kein Fairplay den anderen Mannschaften gegenüber? Es geht einfach um eine Logik“, erklärte Hachmann. „Ich kann ja nur das einsetzen, was ich zur Verfügung habe. Und heute haben wir zwei Spieler reingebracht, die beide am Humpeln sind.“

Das Fazit von Marschall: „Ich glaube, es war kein schönes Spiel. Aber am Ende haben wir ein Tor mehr gemacht als der Gegner – von daher sage ich: Verdient“, hat auch der Trainer alles richtig gemacht, indem er nach dem desolaten Auftritt unter der Woche bei Concordia Hamburg (0:3) am Donnerstag trainingsfrei gegeben hat. „Heute war das allein von der Einstellung ein ganz anderes Spiel.“