Landesliga Hansa
18. Spieltag


ETSV Hamburg

4

:

4


SC V/W Billstedt 04

Anpfiff

Fr - 02.12. 19:30 Uhr

Spielstätte

Mittl. Landweg 1

Zuschauer

--

Schiedsrichter

Patrick Sven Jens Hiebert

Landesliga Hansa

„Matthi“ macht’s wieder nach „bodenloser Frechheit“ - Billstedt bringt Sieg nicht ins Ziel!

Der Freistoß von Matthias Cholevas in der Nachspielzeit wird lang und länger - und schlägt zum 4:4 im langen Eck ein. Foto: noveski.com

Bereits im Hinspiel sorgte er in einer bis dato umkämpften Partie mit einem direkt verwandelten Freistoß eine gute Viertelstunde vor Ultimo für so etwas wie eine Vorentscheidung. Mit seinem Treffer zum 2:0 ließ Matthias Cholevas den ETSV Hamburg aufatmen und am Ende einen nochmal gefährdeten 2:1-Erfolg bejubeln. Seither sind fast vier Monate ins Land gegangen - und „Matthi“ sollte auch im Rückspiel entscheidenden Anteil daran haben, dass die Ungeschlagen-Serie der Eisenbahner weiterhin Bestand hat!

Philip Stefaniuk (li.) glänzte bei den Gästen als Doppeltorschütze. Hier markiert er den frühen Führungstreffer. Foto: noveski.com

Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit am Mittleren Landweg. Der SC V/W Billstedt war drauf und dran, dem Primus nicht nur ein Bein zu stellen, sondern erstmals mit gänzlich leeren Händen dastehen zu lassen. Doch dann bekamen die Hausherren noch einmal die Chance, abermals mit einem blauen Auge davonzukommen. Rechts versetzt vom Strafraum, gut und gerne 23 Meter Torentfernung, legte sich Matthias Cholevas das Spielgerät zurecht, um einen ruhenden Ball auszuführen. Erinnerungen ans erste Aufeinandertreffen beider Teams wurden wach - wenngleich die Position eine ganz andere war.

Aber: „Matthi“ zirkelte die Kugel erneut scharf aufs Tor. Der Ball wurde lang und länger - und schlug im linken Giebel ein. 4:4 (90.)! „Was für ein hin und her“, seufzte der umjubelte Cholevas einige Zeit später - und musste sich erst einmal sortieren. Denn: Sein ETSV empfing die Billstedter mit einer echten „Rumpftruppe“. Aufgrund von „Grippe, Corona oder Verletzungen“ standen Jassi Huremovic sage und schreibe zwölf Akteure nicht zur Verfügung. „Wir hatten genug Krankschreibungen und hätten das Spiel durchaus absetzen können. Aber das wollte ich nicht“, betonte Huremovic im Anschluss.

"Vorwärts hätte auch 3:0 führen können"

Die umstrittene Szene kurz vor Schluss: ETSV-Keeper Elian Clasen (re.) spielt den Ball, Philip Stefaniuk springt über ihn hinweg - trotzdem gab's Elfmeter. Foto: noveski.com

Mit einer neuformierten Mannschaft tat sich der Spitzenreiter zunächst schwer. Sehr schwer sogar. Philip Stefaniuk (4.) und Marvin Bruns (23.) schossen V/W früh mit 2:0 in Führung. „Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Das Ergebnis war verdient. Vorwärts hätte auch 3:0 führen können“, gab Huremovic unumwunden zu. Stattdessen hauchte Malte Pruchner den Hausherren mit dem Pausenpfiff wieder neues Leben ein (45.). „Vorwärts hat das sehr ordentlich gemacht. Wir waren hinten anfällig“, sprach der ETSV-Coach auf die neue Innenverteidigung an. Mit Mark Brudler, Adam Hamdan und auch Artur Hoppe fielen drei Leistungsträger aus.


Den Schwung des Anschlusstreffers nahmen die Eisenbahner auch mit in den zweiten Durchgang und machten nun das Spiel, kassierten aber durch einen verwandelten und noch verhängnisvollen Foulelfmeter von Lisandro Segura Tewes das 1:3 (56.)! „Elian (Clasen, Torwart) berührt den Stürmer an der Hand. Das war ein berechtigter Elfmeter“, so Huremovic ganz offen. Aber: „Wir kommen wieder zurück und zeigen eine tolle Moral!“ Vor allem dank Jan Landau, der folglich seine individuelle Klasse aufblitzen ließ und einen Doppelpack schnürte (62., 77.)!

"Nicht nur ein Witz, sondern eine bodenlose Frechheit!"

Blankes Entsetzen bei Clasen (Mi.) nach dem Elfmeterpfiff, der zudem die Gelb-Rote Karte gegen den Schlussmann nach sich zog. Foto: noveski.com

Bis in die Schlussphase hinein schien es nun auf eben jene Punkteteilung hinaus zu laufen. Doch dann bekamen die Mannen von Chefcoach Ümit Taytanli einen weiteren Strafstoß zugesprochen. „Ein Elfmeter, der nicht nur ein Witz, sondern eine bodenlose Frechheit war! Ich möchte gar nicht über einen Schiedsrichter urteilen oder etwas Negatives sagen, weil die es schwer genug haben. Aber: Was er da gepfiffen hat, war reiner Hohn“, echauffierte sich Huremovic - nachdem Clasen deutlich vor Stefaniuk am Ball war und der Wacker-Stürmer über den Keeper hinüber sprang. Zu allem Überfluss sah Clasen in jener Szene auch noch die Ampelkarte und Stefaniuk selbst verwandelte vom Punkt zum 4:3 für die Taytanli-Truppe (87.)!

"Sind immer noch ungeschlagen"

Am Ende hatte der ETSV dank Matthias Cholevas (re.) doch noch Grund zum Jubeln. Foto: noveski.com

„Das wirft einen natürlich wieder zurück“, drohten Huremovic und seiner Equipe die Fälle davon zu schwimmen. Doch dann kam Matthias Cholevas und rettete den Eisenbahnern zumindest einen Zähler. „Ich bin damit zufrieden. Denn: Wenn man die erste Halbzeit so verschläft, muss man froh sein, am Ende noch einen Punkt zu holen“, resümierte Huremovic - und attestierte den Gästen einen „guten“ Auftritt. Fakt ist aber auch: „Wir sind immer noch ungeschlagen - auch wenn der Vorsprung auf Düneberg geschmolzen ist.“