Die Gladiatoren betreten das Geläuf... Foto: Klaas Dierks

Außerdem überraschten die Rot-Weißen mit einer Neuausgabe ihrer Stadionzeitschrift. Die heißt nun nach Aufgabe der alten Heimat nicht mehr "Flurstraße", sondern nach dem Gründungsjahr des Vereins "neunzehn23" und wird sich als junges Magazin hoffentlich mit zunehmendem Alter vom Hochglanz-Faltblatt zum echten Magazin entwickeln. Für die Bezirksliga jedenfalls ein eher ungewöhnlicher und gut angenommener Service.

Beide Mannschaften gingen ersatzgeschwächt in die Partie.Während auf der Gästeseite die Oberliga-Mannschaft parallel spielte und daher keine Kräfte abgeben konnte, fehlten auf Seiten der Hamburger Kapitän Martin Bushaj und Loukianos Kattides aus Krankheitsgründen. Während der Kapitän beim Spiel gegen den nächsten Gegner voraussischtlich wieder dabei sein wird, wird Kattides seiner Elf wohl länger fehlen. Mit einem dreifachen "Louki" feurte sich die Heimmannschaft vor dem Anpfiff im Spielerkreis lautstark an und grüßte so ihren fehlenden Mitspieler aus der Ferne. Im Hinspiel hatten sich die Luruper ein deutliches Chancenplus erarbeitet und erspielt, mussten sich am Ende aber mit einem 1:1 zufrieden geben. Das Fehlen der beiden Stammkräfte machte sich in der ersten Halbzeit deutlich negativ bemerkbar. Das Spiel der Vorhornwegler wirkte unkonzentriert und zerfahren. Das Team aus Rugenbergen hielt gut mit - und dagegen. Sie hatten sogar mit einem Schuss aus 20 Metern auf die Latte die beste Chance der ersten 45 Minuten. Die wenigen Versuche der Luruper erwiesen sich als zu schwach oder ungenau.

In der 35. Minute musste der junge Japaner Taiga Sawaki auf Seiten der Schleswig-Holsteiner nach einem unglücklichen Zweikampf mit gebrochener Nase das Feld verlassen. Für ihn rückte der Ersatztorwart Denis Berger in die Mannschaft, der so zu etwas Feldspielererfahrung gelangte und seine Aufgabe ordentlich erfüllte.

Pausenansprache zeigt Wirkung

Vater und Sohn Turan im regen Austausch. Foto: Klaas Dierks

Die Ansprache in der Kabine durch Trainer Selcuk Turan hatte sichtlich positiven Effekt auf die Luruper, die deutlich entschlossener und zielstrebiger nach Wiederanpfiff agierten. Fatih Bayraktar schnappte sich den Ball in der 48. Minute, drang von rechts in den Strafraum ein, wurde abgedrängt, konnte das Spielgerät aber auf den linken Flügel zu Marlon Eckhoff weiterleiten. Der hatte Zeit eine scharfe Flanke in den Fünfmeterraum zu schlagen, wo sich Verteidiger und Torwart der Gäste uneins waren, so dass Routinier Konstantin Ockasov aus Kurzdistanz die Kugel mit der Brust nur noch am langen Pfosten über die Torlinie zum Führungstreffer drücken musste.

Bönningstedter verpassen Ausgleich - Lurup macht Sack zu

Der Führungstreffer! Konstantin Ockasov bringt den SV Lurup auf die Siegerstraße. Foto: Klaas Dierks

Fünf Minuten später sorgte ein Angriff der Gäste für die größte Chance zum Ausgleich. Allerdings war es eine Unsicherheit in der Verteidigung, die einen eigentlich geklärten Ball noch gefährlich werden ließ. Eine hohe Kerze rechts neben Lurups Tor konnte vom Keeper nicht unter Kontrolle gebracht werden und sorgte so für Aufregung vor dem Gehäuse der Hamburger. Doch dann bekam Lurup die Partie zunehmend unter Kontrolle. Ein Freistoß von Roberto Rodriguez-Estevez auf Haji Jamal fand per Kopf noch nicht ganz das Ziel. In der 63. Minute aber war es dann soweit. Der Torschütze zum 1:0, Ockasov, passte den Ball auf der rechten Seite auf Bayraktar, der von innerhalb des Strafraums für Marlon Eckhoff auf Höhe des Elfmeterpunktes auflegte. Sein beherzter Schuss knapp neben den rechten Innenpfosten ließ Keeper Enrico Carl keine Chance. 2:0. In der 81. und 82. Minute hatte Rugenbergen die Chance zu verkürzen, doch Steven Reinhardts Schuß konnte Keeper Klenz gut parieren, beim Angriff in der 82. Minute ging der Schuss am langen Pfosten vorbei.

Genesungswünsche an Sawaki und Kattides

Erst Berger, dann Reinhardt: Die Doppelchacen für den Gast. Foto: Klaas Dierks

Fünf Minuten vor dem Ende eroberte Konstantin Ockasov, der nicht nur stark gegen den Mann arbeitete, sondern auch im Umschaltspiel und im Abschluß beeindruckte, den Ball und setzte Interimskapitän Weys Karimi in Szene, der bis zur Grundlinie durchlief und gut nach innen passte, dort aber keinen Abnehmer fand.

So blieb es nach durchwachsener Leistung dank einer guten zweiten Halbzeit beim 2:0 für den SV Lurup. Rugenbergen bot gemessen an den Umständen eine respektable Leistung. Von dieser Stelle die besten Genesungswünsche an Taiga Sawaki und Loukianos Kattides, auf dass sie beide bald wieder ihren Mannschaften zur Verfügung stehen!

Klaas Dierks