Lurup II vs. Falke – Video aufgetaucht!

Foto: Klaas Dierks

Anfang der Woche berichteten wir bereits über die Geschehnisse rund um das Kreisliga-Duell zwischen dem SV Lurup II und dem HFC Falke, welches die Hausherren rein sportlich verdientermaßen durch einen Treffer in der Schlussminute für sich entschieden – aber im Nachgang ordentlich aus dem Ruder geriet. Nun ist uns ein Video der Szenen unmittelbar nach dem Luruper Siegtor zugespielt worden, das die unschönen Szenen zeigt. Zudem hat sich der HFC auf seiner Internetseite in „einer Nachbetrachtung“ zu den Vorkommnissen geäußert.

Das Video


Das Statement des HFC Falke:

Mit Füßen getreten

Was haben wir uns in den vergangenen 3 Tagen den Kopf zerbrochen. Stellungnahmen, offene Briefe etc., rechtliche Schritte, verschiedenste Szenarien wurden durchgespielt. Falke leistet sich ja bekanntlich ein ehrenamtliches Präsidium, und so wurde die Freizeit damit verbracht, sich nochmal intensiv über die Geschehnisse in Lurup auszutauschen.

Was war eigentlich passiert? Der Spitzenreiter der Kreisliga 2 war in Lurup zu Gast und eigentlich fühlten wir uns willkommen. Der SV Lurup hatte im Vorfeld via Facebook getrommelt und wir freuten uns auf ein Spiel vor größerer Kulisse.

Sportlich ist das Geschehen schnell erzählt: Die Hausherren waren an diesem Tage die bissigere und bessere Mannschaft, entsprechend geht der Sieg dann absolut in Ordnung. Die Leistung erkennen wir neidlos an und fühlten uns gar an das vorangegangene Wochenende zurückerinnert, als wir in Minute 93 den entscheidenden Treffer erzielten. Solche Siege werden frenetisch gefeiert, haben wir auch gemacht, aber kein Freudentaumel kann die nachfolgenden Szenen erklären. Unsere Zaunfahnen herunterzureißen und darauf herumzutrampeln, ist nicht nur unserem Verein und jedem unserer Mitglieder gegenüber respektlos, sondern tritt auch die Werte des Amateurfußballs mit Füßen. Respekt, Toleranz und Fairness sollten die höchsten Prinzipien sein.

Eine Frage haben wir: „Warum?”

Leider wird es wahrscheinlich die gleiche Antwort sein, die Herr Güler nach dem Entgegennehmen der sportlich fairen Glückwünsche zum Sieg auf die Frage erwiderte, warum er sich 90 Minuten lang diffamierend über unsere Spieler und den Schiedsrichter äußerte: “Weil es mir einfach Spaß macht. So bin ich halt, da hab ich richtig Bock drauf. ” Im Nachgang gab Herr Güler noch via Facebook eine halbgare Entschuldigung mit dem Hinweis zum Besten, dass man den Schaden ersetzen würde, um sich dann im gleichen Atemzug in die Opferrolle zu begeben und zu behaupten, dass unsere Spieler und Fans negativ aufgefallen seien, indem sie fremdenfeindliche Beschimpfungen gegenüber Luruper Spielern ausgesprochen haben sollen.

Wir können von unserem Verein voller Überzeugung behaupten, dass er ein Verein ist, der für Offenheit, Respekt und sportliche Fairness steht. Für diese Werte will der Verein SV Lurup sicher auch stehen – oder?

Das Verhalten einzelner Luruper, vom Torwart, der meint während des Spiels unseren weiblichen und männlichen Fans den Mittelfinger zeigen zu müssen, während er noch ein erfrischendes “Fickt Euch” dazugibt, über Fans, die auf einen von Ordnern festgehalten Falken (auch das gehört sicherlich nicht auf einen Fußballplatz) einschlagen, sowie Zuschauer, die Spieler nach ihrer Auswechslung anspucken, bis insbesondere hin zum Gebaren des Cheftrainers Nejat Güler, lässt uns daran allerdings stark zweifeln.

Gerade Spieler, Verantwortliche und Trainer sollten eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen. Man kann sich sicherlich gegenseitig 90 Minuten emotional an der Seitenlinie und auf dem Platz „bekämpfen“, aber Beleidigungen, Drohungen, Spucken oder gar das Zerreißen von Zaunfahnen seitens Fans und Spielern geht ganz einfach gar nicht. Oder habt ihr eine andere Motivation am Wochenende auf dem Sportplatz zu sein? Wir alle, egal ob Spieler, Trainer oder Offizielle, sind Vorbilder für den Nachwuchs oder sollten es zumindest sein. Das sollten wir bei aller sportlichen Rivalität nicht vergessen, doch die viel zitierte Vorbildfunktion, die wurde letzten Sonntag wortwörtlich mit Füßen getreten.

Leider hat es auch der Verein SV Lurup bis zum heutigen Tag nicht geschafft, eine schriftliche Stellungnahme oder gar eine Entschuldigung gegenüber Fans und Mannschaft des HFC Falke zu verfassen. Geschweige denn, den Rassismusvorwurf zurückzunehmen, der – wenn man den HFC Falke kennt, einfach nur als Versuch gelten kann, von eigenen Taten und Aussagen abzulenken. Bei Falke stehen auf und neben dem Rasen Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religion, weshalb es sich von selbst verbietet, diskriminierende Aussagen zu tätigen. Nicht nur, dass so etwas bei uns keinen Platz hat, man wäre damit eindeutig beim falschen Verein. Das ist bei uns Konsens und daher kann der Vorwurf nur als Diskreditierungsversuch aufgefasst werden – wohlwissentlich, dass ein Rassismusvorwurf hierzulande einer der schwersten überhaupt ist. Allein schon deshalb sollte man ihn nicht dazu missbrauchen, von der eigenen Respektlosigkeit abzulenken, denn so marginalisiert man tatsächliche Diskriminierung.

Und, Herr Güler, behalten Sie Ihr Geld, denn damit lassen sich Respekt, Toleranz und Fairness auch nicht zurückkaufen.

In Hamburg steht die überwältigende Mehrheit der Vereine, Spieler und Trainer für leidenschaftlichen, sportlich fairen und respektvollen Umgang miteinander – das haben wir eineinhalb Jahre genossen und darauf freuen wir uns auch in Zukunft! Den Spielern aus Eurer Dritten werden wir im Rückspiel ein fairer Gastgeber sein und Eurer neuen ersten Mannschaft wünschen wir viel Erfolg in der Landesliga.

Präsidium & Sportliche Leitung des HFC Falke e.V.