Fr - 03.09. 20:00 Uhr
Paul-Hauenschild-Platz
178
Gerrit Breetholt (GW Eimsbüttel)
Oberliga 02
Levin läutet ein, Vicky bricht komplett ein: Rothosen lassen Ebbers resignieren!
30 Minuten lang war nicht abzusehen, wer als Sieger oder gar Verlierer das Geläuf verlassen würde. Doch dann das: Levin Erik, einer der kleinsten Spieler auf dem Platz, köpfte eine unheimlich scharfe Ecke von Theodoros Ganitis zur Rothosen-Führung ein (31.). Vicky in jener Situation ohne jede Zuordnung - und auch Keeper Hendrik Rabe klebte beim Ball, der in den Fünfmeterraum segelte, auf seiner Torlinie fest. Die erste nennenswerte Aktion brachte auf Anhieb den ersten Ertrag, war gleichzeitig der Startschuss für die Hausherren, die alt-bekannte Spiellaune zu versprühen, und sorgte zudem dafür, dass die Gäste nun völlig auseinanderbrachen und einen absolut indiskutablen Auftritt aufs Parkett legten.
"Landesliga, Vicky ist dabei"
Dominik Jordan (Mi.) hatte erst einige unglückliche Aktionen, erzielte dann aber das 3:0. Foto: Küch
Ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Gehäuse von Hendrik Rabe zu. Allein 1:0-Schütze Erik hätte sein Torekonto massiv aufbessern können (42., 56., 71.). Aber auch Dominik Jordan (45.) oder Manuel Brendel (58.) fehlte das nötige Zielwasser. Ein Glück für ihr Team, dass der Chancenwucher nicht bestraft wurde. Im Gegenteil. Noch vor der Pause beförderte Yannick Siemsen eine flache Hereingabe von Sepehr Nikroo in die eigenen Maschen (44.). Nach Wiederanpfiff führte Jordan die Vorentscheidung herbei, als er in einer von unzähligen Kontersituationen von Mohamed Abd El Aal Ali in Szene gesetzt wurde und Rabe per Flachschuss im kurzen Eck überwand (62.). "Landesliga, Vicky ist dabei", skandierten die lautstarken Anhänger der Rothosen kurz darauf. Reichlich Spott für den ruhmreichen, an diesem Abend allerdings überaus tristen SC Victoria.
"Man muss sich auch fragen, ob ich der Richtige bin"
"Man kann das ganz einfach runterbrechen: Es ist zu einfach, gegen uns Tore zu erzielen. Und es ist zu einfach, gegen uns Tore zu verhindern. Das ist Fakt", brachte es Vicky-Trainer Marius Ebbers auf den Punkt. "Wir können über Taktiken, Abläufe, Automatismen, das Anlaufen oder die Spieleröffnung reden. All das können wir noch und nöcher trainieren - wenn es im Spiel nicht so umgesetzt wird oder nicht umgesetzt werden kann, dann brauchen wir es auch nicht mehr zu trainieren, sondern andere Dinge, die dann vielleicht in so einem Spiel helfen." Die unzähligen Ungenauigkeiten im letzten Drittel habe er schon nach dem Auftaktspiel gegen den HEBC bemängelt, so Ebbers. Wesentlich besser ist es aber nicht geworden.
"Hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, es wird brenzlig"
Froh und stolz waren derweil Marcus Rabenhorst und Christian Rahn - sowohl über den Sieg als auch über das zu Null: "Sie haben keine Mittel gefunden, uns auch defensiv wirklich alles abzufordern. Dementsprechend hatten wir während der 90 Minuten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es brenzlig werden könnte, weil Vicky es einfach gar nicht geschafft hat, über einen längeren Zeitraum Druck aufzubauen", konstatierte Rabenhorst. Zudem habe seine Equipe "alles gegeben, das verdammte eigene Tor zu verteidigen". Mit Erfolg. Nachdem man in der Anfangsphase noch "ein bisschen unsauber" war und "nicht die richtigen Räume bespielt" habe, konnte man sich im Vergleich zu den erschreckend schwachen Gästen "auf jeden Fall steigern". Und so ärgerte sich der Rothosen-Dompteur am Ende auch nicht über die mangelnde Chancenverwertung, sondern erfreute sich vielmehr darüber, dass der Plan aufging und seine Elf "in Umschaltmomenten nach vier, fünf Stationen zum Abschluss gekommen" sei. "Es war ein guter Auftritt", resümierte der Ex-Victorianer.