Landesliga Hammonia
15. Spieltag


Eimsbütteler TV

1

:

0


Niendorfer TSV II

Anpfiff

Fr - 01.11. 20:15 Uhr

Spielstätte

Bundesstraße

Zuschauer

60

Schiedsrichter

Mathias Klare (SV Billstedt-Horn)

LL Hammonia

Kouame kann’s: Kurioses Siegtor, noch kurioserer Platzverweis

Erst das Siegtor, dann der kuriose Platzverweis: Joshua Kouame stand beim hart erkämpften Sieg des ETV im Blickpunkt. Foto: Heiden

Er pendelte in den vergangenen Wochen oft zwischen Startelf und Ersatzbank, sprang im letzten Spiel in Rantzau (1:1) sogar als Torhüter ein, nachdem die etatmäßige Nummer eins, Anton Matthäi, mit Rot vom Platz flog – und erlebte am Freitag gegen die U23 des Niendorfer TSV erneut einen überaus ereignisreichen Abend: Die Rede ist von Joshua Kouame. Der Akteur des Eimsbütteler TV avancierte nach einer guten Stunde mit seinem goldenen Tor zum Matchwinner, sah aber auch kurz vor Schluss eine der wohl kuriosesten Platzverweise. „Wenn ich irgendwann mal ein Buch schreibe, werde ich das mit reinnehmen“, hatte Koray Gümüs, der zusammen mit Leandro Indulto den noch immer urlaubenden Chefcoach Dennis Mitteregger ein letztes Mal vertrat, am Ende gut lachen.

Eine Stunde war an der Bundesstraße vorüber, als NTSV II-Keeper André Alves Lopes einen Pass zu Philipp Börner spielte. Der verlor das Spielgerät gegen Joshua Kouame, dessen Schuss aus rund 20 Metern ins Tor hoppelte. Weder Liga-Leihgabe Alves Lopes noch Verteidiger Tara machten eine glückliche Figur. „Wir hatten im gesamten Spiel vier richtig gute Chancen, zwei Hundertprozentige – und schießen dann das Tor, weil der Gegner uns einlädt“, konstatierte Gümüs. „Leider kriegen wir das Tor wieder nach einem katastrophalen individuellen Fehler im Spielaufbau, der uns mal wieder das Genick bricht – wie so oft in dieser Hinrunde“, ärgerte sich Gäste-Trainer Jan Ramelow über das Zustandekommen des Gegentreffers, attestierte aber sowohl Alves Lopes als auch Börner ansonsten „ein richtig gutes Spiel“. Generell habe er bis dahin „ein offenes Spiel“ gesehen, indem seine Schützlinge die erste Chance durch Emmanuel Adjouman, der sich im Laufduell mit Marwin Bolz behauptete und nur knapp verzog, hatten und „über die gesamte Spielzeit eine Menge richtig gemacht haben – gerade in der Defensivarbeit.“ Deshalb wäre „ein Punktgewinn durchaus verdient und gerecht gewesen“, konstatierte er.

„Da lagen Torchancen rum, die wir leider nicht angenommen haben“

ETV-Manager Koray Gümüs nahm vorerst ein letztes Mal ander Seite von Leandro Indulto auf der Trainerbank Platz - und freute sich über einen „Dreier“. Foto: Olaf Both

In der ersten Halbzeit hätte der ETV gegen das Spiel der Gäste „keine richtige Idee“ gehabt, nach der Pause boten sich seiner Elf „gute Umschaltmöglichkeiten“, so Ramelow. Aber: „Wir konnten die nicht ausnutzen, was teilweise am letzten, oft aber auch schon am vorletzten Pass lag.“ Oder anders formuliert: „Da lagen Torchancen rum, die wir leider nicht angenommen haben.“ Und so lautete Ramelows bittere Erkenntnis: „Der ETV war nicht das eine Tor besser, hat das eine Tor aber gemacht.“ Nichtsdestotrotz seiner sich sicher: „Wenn wir das Gesicht zeigen, was wir heute gezeigt haben, dann werden wir Punkte holen und auch schnellstmöglich da unten rausklettern.“ Auch wenn er nun erstmal froh sei, „dass die Hinrunde rum ist, um mal so einen kleinen ‚break‘ zu haben“.

Kurioser Platzverweis - Sieg durch ein „Kacktor“

Niendorf-U23-Trainer Jan Ramelow ist „froh, dass die Hinrunde vorbei ist“. Foto: Küch

Selbst Gümüs fand lobende Worte für den Kontrahenten, der es „sehr gut verteidigt“ habe und „mit ein bisschen mehr Glück auch ein Tor schießt“. Seine Eimsbütteler hätten „es nicht so gut gemacht wie in den letzten Spielen, obwohl wir dominant waren. Aber wir sind zu oft in alte Muster verfallen. Gegen Rantzau haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, uns aber nicht mit drei Punkten belohnt. Heute haben wir kein so gutes Spiel gemacht, aber die drei Punkte hier behalten. Ein Unentschieden wäre durchaus verdient gewesen, weil Niendorf viel investiert hat. Heute hatten wir das Glück des Tüchtigen“, resümierte Gümüs, der schlussendlich auch die äußerst kuriose Ampelkarte gegen „Matchwinner“ Kouame mit einer gehörigen Portion Humor hinnehmen konnte. Bei seiner Auswechslung marschierte der Torschütze einmal quer über den Platz, um sich dann kurzzeitig wieder umzudrehen und ein paar Schritte zurückzugehen. Der Grund: Kouame wollte ein wenig an der Uhr drehen, tat dies auch etwas zu lautstark kund, so dass der Assistent dies mitbekam, die Auswechslung verweigerte und den Unparteiischen zu sich rief, ehe dieser dem gerade erst verwarnten 19-Jährigen Gelb-Rot aufs Auge drückte (84.). Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Gümüs‘ Fazit: „Wir gewinnen durch ein ‚Kacktor‘ – aber auch so muss man manchmal drei Punkte mitnehmen.“