LOTTO-Pokal
1. Spieltag


SC Urania

2

:

3


Croatia Hamburg

Anpfiff

So - 20.09. 10:45 Uhr

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LOTTO-Pokal

Klasnic kann’s auch als Keeper: Croatia triumphiert – auch dank Ex-Profi im Tor!

Kein Geringerer als Ivan Klasnic hütete am Sonntagvormittag in der ersten Pokalrunde das Tor bei Kreisligist Croatia Hamburg. Foto: Klaus Pablo Torgau

Geschichten, die nur der Fußball schreibt: Er hat 154 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel, ist Deutscher Meister und Pokalsieger mit Werder Bremen geworden, war in der Champions League aktiv und viele Jahre lang kroatischer Nationalspieler. Inzwischen kickt Ivan Klasnic für die Alte Herren von Croatia Hamburg. Am Sonntagvormittag schlüpfte der inzwischen 40-Jährige jedoch in eine ganz andere Rolle hinein…

„Wir haben auf der Torwart-Position Probleme gehabt – wie fast jedes Jahr“, unkte Dejan Markic, Chefcoach von Croatia Hamburg. Bis zuletzt hatte man die Hoffnung, rechtzeitig zum Pokalspiel am Sonntagvormittag beim SC Urania die Freigabe für einen neuen Schlussmann, der aus Bosnien zum Kreisligisten gestoßen ist, zu erhalten. Da es sich dabei aber um einen internationalen Wechsel handelt, der über den DFB läuft, dauert dies seine Zeit. Da „viele Kroaten nach der Vorbereitung erstmal im Urlaub sind“, wie Markic erklärt, fragte man kurzerhand bei den Alten Herren des Vereins an, ob es einen Torhüter geben würde, der sich für das Pokalspiel der Liga-Mannschaft zur Verfügung stellt, den Platz zwischen den Pfosten einzunehmen. Diese Frage beantwortete ausgerechnet Ex-Profi Ivan Klasnic mit einem „Ja“. Der einstige Torjäger habe gesagt: „Er macht das gerne. In der Soccerhalle hat er das auch schon ab und zu gemacht – und hatte Spaß daran“, verrät Markic – und so hütete der einstige St. Paulianer und Double-Gewinner mit Werder Bremen am Sonntag auf dem Grandplatz am Schützenhof das Gehäuse von Croatia Hamburg.

Klasnic leitet Führung ein, Rehmeyer lässt Croatia jubeln

Auch aus dem Stand heraus stark: Ivan Klasnic trug seinen Teil dazu bei, dass Croatia den SC Urania mit 3:2 ausschaltete. Foto: Klaus Pablo Torgau

Nicht nur das. Den frühen Führungstreffer bereitete Klasnic mit einem weiten „70-Meter-Abstoß“, so Markic, mustergültig vor. Nutznießer war Josip Kristo (9.). Zwar drehte der SC Urania die Partie noch im ersten Durchgang dank der Treffer von Sammy Siemers (31.) und David Mundstock (36.) – doch: „Eine schlechte Figur hat er als Torwart nicht gemacht. Im Gegenteil. Man hat ihm überhaupt nicht angesehen, dass er kein Torwart ist“, lobte Markic den 50-fachen Bundesliga-Torschützen, der mit seiner Einstellung und seinem Mitwirken für einen „zusätzlichen Push“ bei seinen Teamkollegen sorgte – und dafür, dass Croatia schlussendlich sogar noch die Oberhand behielt und in die Zweite Runde einzog. Nicht zuletzt, weil Lasse Rehmeyer (69., 73.) binnen 240 Sekunden gleich zweimal zur Stelle war und den 1:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg verwandelte. Und Klasnic? Der agierte fast als eine Art Libero, überspielte den einen oder anderen Gegenspieler aus dem Stand heraus, organisierte und kommunizierte viel – und guckte in der Schlussminute einen Schuss von David Lingner an den Pfosten.

"Wenn er für uns spielen möchte, würde ich mich nicht beschweren"

Zur Normalität soll das Aushelfen des hoch dekorierten Klasnic aber nicht werden: „Letzte Saison hat er schon einmal geholfen, als wir Not am Mann hatten“, erinnert sich Markic. Damals agierte der gebürtige Hamburger jedoch als Feldspieler – und nicht als Torverhinderer. Mit einem Augenzwinkern erklärt Markic: „Wenn er für uns spielen möchte, würde ich mich natürlich nicht beschweren“, allerdings weiß er auch: „Das war eher eine Ausnahme.“ Eine, die in der Vorwoche am späten Donnerstagabend Konturen annahm. Am kommenden Sonntag steht für Croatia dann das erste Punktspiel beim ETV II an. „Ich habe bereits einen Ehemaligen angerufen und gefragt, ob er aushelfen kann“, hofft Markic auf eine schnelle Lösung. Ansonsten könnte die nächste große Stunde des Torhüters Ivan Klasnic schlagen…

Ivan Klasnic guckt einen Freistoß am Tor vorbei