Regionalliga Nord
23. Spieltag


FC Teutonia 05

2

:

1


1. FC Phönix Lübeck

Anpfiff

So - 05.02. 14:00 Uhr

Spielstätte

Stadion Hoheluft

Zuschauer

487

Schiedsrichter

Behrens (Cuxhaven)

Regionalliga Nord

Istefo bestraft Phönix-„Grausamkeit“ - Zapel: „Das ist fast nicht verdaulich!“

Fabian Istefo (re.) schreit seine Freude heraus. Das 1:0 bereitete er vor, das 2:0 erzielte er selbst. Foto: noveski.com

Obwohl der Abpfiff inzwischen gut 20 Minuten zurücklag, fiel es Oliver Zapel „wirklich schwer, auch nur irgendwas Konstruktives zu diesem Spiel zu sagen“, stand der Trainer des 1. FC Phönix Lübeck noch immer unter dem Eindruck der vorangegangenen fast 96 Zeigerumdrehungen an der Hoheluft (alle Highlights im LIVE-Ticker). „Zu verlieren ist für mich generell schwer, aber heute fast nicht verdaulich“, wirkte Zapel fast schon ein Stück weit niedergeschlagen. Der Grund: „Das war wieder mal eine grausame erste Halbzeit von uns. Und es fällt mir schwer, das irgendwo herzuleiten.“ Nach der Pause habe er das totale Kontrastprogramm zu sehen bekommen, wie er sagte: „Das Chancenverhältnis war so eindeutig, dass es mindestens ein Unentschieden geben muss“, befand Zapel.

Die Führung: Maik Lukowicz (li.) ist eher am Ball und bugsiert die Istefo-Hereingabe in die Maschen. Foto: noveski.com

Der Gast versuchte noch einmal alles und mobilisierte die letzten Kräfte. Mateusz Ciapa nahm sein Herz in beide Hände, fand mit seinem abgefälschten Schuss aber in Marius Liesegang seinen Meister. Die anschließende Ecke fand den Kopf des aufgerückten Phönix-Keepers Andrea Hoxha - doch erneut war Liesegang zur Stelle und die Partie beendet (90. +6). Während die Lübecker am Boden lagen, brach beim FC Teutonia 05 unbändiger Jubel aus. „Ich glaube, dass die Jungs das mannhaft verteidigt haben“, strahlte auch Trainer David Bergner, der zuvor den „fehlenden Killerinstinkt, das dritte Tor zu machen“, monierte.

Teutonia mit starker erster Halbzeit

Jubelnde Teutonen in der Anfangsphase. Captain Marcus Coffie (ob.) schreit seine Freude nach dem Lukowicz-Treffer heraus. Foto: noveski.com

Aber: Eine starke erste Halbzeit reichte den Mannen von der Kreuzkirche zum Heimerfolg an der Hoheluft. Phönix guckte zu Beginn nur zu, war viel zu passiv und lud die 05er fast schon ein. Fabian Istefo wurde bei seiner Flanke aus dem rechten Halbfeld überhaupt nicht bedrängt und Maik Lukowicz schaltete schneller als sein Gegenspieler und Hoxha, der etwas planlos herumirrte - 1:0 (10.)! Nur wenige Augenblicke später ließ Max Brandt auf halbrechts den angeknockten und kurze Zeit später ausgewechselten Morten Knudsen stehen, ehe sich Tjorben Uphoff ins Offensivspiel einschaltete und den tiefen Pass für Istefo spielte. Dieser veredelte herrlich per Chip ins lange Eck (17.)!

„Wir sind grauenhaft in dieses Spiel gekommen. Vielleicht lag das an der Umstellung in der Viererkette, die zweimal so dramatisch bestraft wurde“, mutmaßte Zapel - und fügte an: „Ab der 20. Minute schien unser Mannschaftsbus hier tatsächlich auch irgendwie angekommen zu sein.“ Aber: „Mit 0:2 zur Halbzeit waren wir fast noch gut bedient“, sprach der Phönix-Coach sicherlich auch auf den Distanzkracher von Brandt an, den der etwas weit vor seinem Kasten postierte Hoxha noch an die Latte lenkte (27.). Beim Nachsetzen wurde Teutonias Neuzugang Erolind Krasniqi ganz klar regelwidrig zu Fall gebracht, der fällige Elfmeterpfiff blieb aber aus. Nicht die einzige merkwürdige Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns.

Hyseni versiebt und trifft - Zapel am Boden

Die letzte Chance des Spiels: Phönix-Keeper Andrea Hoxha (re.) ist aufgerückt und kommt zum Kopfball - aber: Kein Tor. Foto: noveski.com

Nach Wiederanpfiff plätscherte das Geschehen lange Zeit ohne große Höhepunkte vor sich hin. Eine Viertelstunde vor Ultimo nahm das Duell aber nochmal an Fahrt und Brisanz auf, als der nach einer guten Stunde eingewechselte Haris Hyseni urplötzlich völlig blank am „Fünfer“ zum Kopfball kam, den Hundertprozenter aber nicht im Eckigen unterbrachte (75.). „Den habe ich schon drin gesehen“, gab Bergner unumwunden zu. Wie es geht, zeigte Hyseni keine 240 Sekunden später, als er nach einem ruhenden Ball trocken und volley unter die Latte traf (79.)! Plötzlich war wieder Spannung da - und Phönix glaubte an etwas Zählbares. Als Ciapa das Spielgerät aus 13 Metern haarscharf am linken Toreck vorbei beförderte, sank aber auch sein Trainer machtlos zu Boden.

Bergners Fazit: „Letztendlich aufgrund der ersten Halbzeit, die klar an uns gegangen ist, und der zweiten Halbzeit, die von uns kämpferisch am Limit war, ein verdienter Sieg.“ Das sah Oliver Zapel jedoch ganz anders...

Die komplette PK mit beiden Trainern im Video: