Landesliga Hansa
12. Spieltag


FTSV Altenwerder

5

:

2


Rahlstedter SC

Anpfiff

So - 13.10. 15:00 Uhr

Spielstätte

Jägerhof

Zuschauer

89

Schiedsrichter

Omar Amarkhel (MSV Hamburg)

Landesliga Hansa

Hossa, Herr Rossa: „Der FTSV lebt“ – dank „Zauber-Zibudas“ Dreierpack

Motiejus Zibuda (re.) war mit drei Treffern für den FTSV gegen Rahlstedt der Matchwinner. Foto: Brussolo

Elf Mal hatten sie in der Landesliga Hansa bislang über 90 Minuten auf dem Platz gestanden. Der Ertrag für den FTSV Altenwerder war dabei überschaubar: Einen einzigen Punkt hatte der Aufsteiger eingefahren. Das hat sich nun in der zwölften Partie der laufenden Serie mächtig geändert: Im Heimspiel gegen den Rahlstedter SC verließ die Mannschaft von Trainer Daniel Rossa erstmals als Sieger das Feld. „36:0-Grätschen für Altenwerder, 5:2-Sieg für Altenwerder – so kann man das Ganze betiteln. Und das sagt eigentlich auch schon alles aus“, war RSC-Coach Mohet Wadhwa nach dem Spiel alles andere als amused über das Resultat. 

Altenwerder war giftiger und williger. Es gab wenig Fußball und viel Kampf – damit sind wir nicht zurecht gekommen. In der ersten Hälfte haben wir im 3-5-2 agiert und es stand zur Pause 1:1. Manchmal trifft man als Trainer die richtigen Entcheidungen – so wie in der vergangenen Woche, als wir mit den Einwechselungen Glück hatten. Manchmal trifft man als Trainer aber auch die falschen Entscheidungen. Dieses Mal habe ich mich verzockt. Wir haben auf eine Viererkette umgstellt und wollten eigentlich zusehen, dass wir auf das 2:1 gehen. Ich habe das Mittelfeld verstärkt – und dann kriegen wir in zehn Minuten drei Gegentore und es steht 1:4. Ich muss die Mannchaft dementsprchend in Schutz nehmen, sie hat alles reingeworfen. Aber am Ende hat sich Altenwerder den Sieg verdient und ich habe als Trainer einen Fehler gemacht“, ging Wadhwa nach dem Match selbstkritisch mit sich ins Gericht.

Wadhwa: „Manchmal trifft man die falschen Entscheidungen – ich habe mich verzockt“

Rahlstedts Trainer Mohet Wadhwa nahm die Niederlage am Jägerhof auf seine Kappe. Foto: Balle

So mies die Stimmung auf der einen Seite war, so überschwänglich war sie auf der anderen: „Der FTSV lebt. Dieser Sieg ist hochverdient. Die Mannschaft hat endlich mal das umgesetzt, was wir vorhatten. Wir haben ganz klar unsere Stärken auf den Platz gebracht: Mehr laufen als der Gegner, purer Wille und Leidenschaft – das hat uns erfolgreich gemacht. Die Jungs haben bis zum Geht-Nicht-Mehr gefightet. Unglaublich“, jubelte FTSV-Coach Rossa nach dem Spiel und konstatierte: „Ich bin mega stolz. Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft. Ich muss den Hut vor meinen Jungs ziehen. Wir haben vor dem Spiel gesagt: Wenn man die nötige Qualität nicht mitbringt, dann muss man einen Gegner auch mal überlaufen können. Das haben wir diesmal gemacht. Allein, was Dimitri Marker heute an Kilometern runtergespült hat – wir haben das zwar nicht gemesen, aber das waren locker 13 bis 15 Kilometer. Er hat sich als Stürmer in jeden Ball reingeworfen. Dennis Kaya hat im Zentrum eine kämpferisch starke Leistung gezeigt und das auch nach den Balleroberungen spielerisch nach vorne gut gemacht. Genau das wollten wir: Handlungsschnell sein, in die Räume kommen und erfolgreich sein.“

Rossa: „ Es hat ein Gewitter gegeben, das war für die Truppe reinigend“

FTSV-Coach Daniel Rossa lobte nach dem Spiel vor allem den kämpferischen Einsatz seiner Equipe. Foto: Brussolo

Und das vor allem dank eines Spielers, den Rossa („Ich könnte heute eigentlich jeden aufzählen“) namentlich gar nicht extra erwähnt hatte: Motiejus Zibuda. Der Sommer-Neuzugang erzielte allein drei Treffer. Nach seinem Tor zum 1:0 (2.) glich der RSC zwar durch einen Elfmeter, den Lukas Baake verwandelte (Rossa: „Das war eine Kann-, aber keine Muss-Geschichte. Rahlstedt kriegt einen Elfer, wir nicht, als Marker frei durch ist und der Torwart umgesenst wird“), aus. Doch Zibuda mit zwei weiteren Treffern sowie Rouven Senger und Dimitri Marker sorgten in der zweiten Hälfte für klare Verhältnisse. Rahlstedt konnte dem nur noch das 2:5 durch Gerrit Betzin entgegensetzen. 


„Wir haben in der Defensive stabil gestanden und in der ersten Hälfte nichts zugelassen“, freute sich Rosa und verriet: „Meine Stimme hat in diesem Spiel ganz schön gelitten. Gottseidank haben wir nach dem bitteren Spiel vom vergangenen Wochenende gezeigt sind, dass wir in der Lage sind, auch in der Landesliga zu gewinnen. Das tut gut nach einer Woche, in der wir uns ausgesprochen haben. Es hat ein Gewitter gegeben, das war für die Truppe reinigend. Jetzt dürfen die Jungs das erstmal feiern, aber wir müssen nun den Hebel komplett umlegen und diese Leistung konstant in den nächsten Spielen umsetzen und zeigen, dass wir nicht für jede Mannschaft Kanonenfutter sind. Das Ergebnis ist Balsam für die Seele, aber wir wissen auch, dass wir es nicht überbewerten dürfen.“

Jan Knötzsch