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Hoeneß in Rage: „Wir brauchen den Jugend- und Amateurfußball!“

Symbolbild: Bode

Beim ersten WM-Qualifikationsspiel der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Donnerstagabend (3:0 gegen Island) feierte der ehemalige FC Bayern-Präsident Uli Hoeneß seinen Einstand als Experte bei „RTL“. Nachdem er zunächst die Leistung der Löw-Schützlinge analysierte und sich mit dem Auftreten des DFB-Teams vollauf zufrieden zeigte, ging Hoeneß mit dem Deutschen Fußball-Bund hart ins Gericht – und brach eine Lanze für den Jugend- und Amateurfußball!

„Es gibt keinerlei Konzepte für den Amateursport und für den Jugendfußball“, forderte Uli Hoeneß „die Herrschaften“ beim DFB dazu auf, „endlich mal anzufangen, Konzepte zu entwickeln“. Allein in Hamburg ruht nun schon seit fünf Monaten das Leder. Auf kurzzeitige Hoffnungsschimmer, zurück auf den Platz zu dürfen, folgt eine Ernüchterung nach der nächsten. Auch für Hoeneß ein Unding – und zwar mit verheerenden Folgen: „Mehrere Hunderttausend Jugendliche sind aus den Vereinen ausgetreten, weil sie nicht mehr kicken können, weil sie nicht mehr trainieren können und weil sie keine Möglichkeit mehr haben, Sport zu treiben“, monierte der 69-Jährige.

"Wenn das kaputt geht, können wir keinen optimalen Profisport mehr garantieren"

Symbolbild: Bode

Doch nicht nur der DFB, sondern auch der Profisport sei gefordert, so Hoeneß: „Auch die Fußball-Bundesliga muss Geld in die Hand nehmen, um mitzuhelfen, damit dieser Fundus, dieser Brunnen, von dem auch der Nachwuchs entwickelt wird, nicht austrocknet. Wir brauchen die Nachwuchsarbeit und wir brauchen den Amateurfußball!“ Dieser müsse von Seiten des DFB „besser bearbeitet“ und „von der Bundesliga in den nächsten Jahren finanziell besser unterstützt werden, damit wir dieses Problem, das uns in den nächsten ein bis drei Jahren alle beschäftigen wird, gemeinsam verändern werden. Denn wenn der Jugend- und Amateurfußball kaputt gehen, dann können wir auf Dauer auch keinen optimalen Profisport mehr garantieren!“, redete sich Hoeneß regelrecht in Rage.

Er sei der Meinung, dass „die Bundesliga in dieser speziellen Situation eine Umlage machen muss, dass aus den Fernsehgeldern auch etwas in die Jugend- und Nachwuchsarbeit fließt“. Denn eines sei klar: „Dem Jugend- und Amateurfußball geht es noch viel schlechter als den Bundesliga-Vereinen.“