LOTTO-Pokal
6. Spieltag


Wedeler TSV

3

:

1


Concordia Hamburg

Anpfiff

So - 07.02. 14:00 Uhr

Spielstätte

Elbestadion

Zuschauer

250

Schiedsrichter

Marco Kulawiak

Hitziges Viertelfinale – Wedel macht Concordia den Garaus!

Thomas Koster (l.) steht mit seinem Wedeler TSV im Halbfinale des Oddset-Pokals! Für Concordias Sebastién Mankumbani (r.) war die Partie nach einem Platzverweis hingegen schon frühzeitig beendet. Das Scharmützel fand sogar nach dem Spiel noch seine Fortsetzung. Foto: KBS-Picture.de

Wedel vs. Cordi – ein Pokalduell, das es in sich hatte! Schon früh wurden zwei Spieler (Wedels Hinze und Cordis Mankumbani) von Schiedsrichter Marco Kulawiak des Feldes verwiesen. Doch diese Situation lies bei den Mannschaften Fragezeichen aufkommen. Cordi-Trainer Cholevas fragte sich: „Warum gibt es da zwei Rote Karten?“ Und auch der Übungsleiter des Underdogs, Thorsten Zessin befand: „Ich möchte gerne mal wissen, was mein Spieler gemacht hat. Ich habe nichts rotwürdiges gesehen!“ Doch diese Situation wurde nach Spielende weiter ausgetragen. Vor der Kabine wartete Mankumbani aufgebracht auf Hinze. Die Stimmen wurden lauter und die Gemüter waren immer noch erhitzt. So gab es nach der Partie erneut eine Rudelbildung mit Spielern und Funktionären beider Vereine. Zessin, der zum Ende dazu stieß: „Es ist unnötig, die Emotionen jetzt so hochkochen zu lassen. Dass alle noch unter Adrenalin sind, ist auch klar. Aber so langsam müssen alle Beteiligten mal ein wenig runterkommen.“

Wedel-Capitano Dominik Lange (l.) gegen Youssef Sbou. Foto: KBS-Picture.de

Der Wedeler TSV durfte das Viertelfinale des ODDSET-Pokals anstoßen und setzte gleich in den ersten Sekunden ein Ausrufezeichen. Denn vom Mittelpunkt weg stürmten die Gastgeber nach vorne und schlossen mit einem Distanzschuss den ersten Angriff ab. Das Leder wurde zur Ecke abgefälscht, die allerdings nichts einbrachte. In der Folge kam Cordi besser in die Partie und begann, den Ball zu dominieren. Mit guten Kombinationen kamen die Gäste immer wieder gefährlich vor des Gegners Tor, scheiterten aber gleich zwei mal mit einer jeweiligen „Hundertprozentigen“ am hervorragend parierenden Wedeler Torwart Oliver Firgens: In der siebten Minute sah Mankumbani, nach einer tollen Vorarbeit durch Bambur, seinen Meister im Schlussmann. Zwei Minuten später schaffte es Kobert nicht, den Fänger der Elbstädter zu bezwingen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, wobei Concordia immer häufiger Akzente in der Offensive setzen konnte und Wedel somit in die Defensive zwang.

„Ich weiß nicht, was die Schiedsrichter da gesehen haben“

Dann das: In der 19. Minute wurde ein Konter der Wedeler auf Höhe der rechten Außenlinie, in der Nähe der Eckfahne, unterbrochen. Sebastién Mankumbani holte Mark Hinze überhart von den Beinen und trat anschließend nach. Das brachte den Stürmer des Heimteams auf die Palme. Er sprang auf und ging auf Mankumbani los – eine Rudelbildung entstand. Schiri Kulawiak brauchte einige Zeit, um die Situation für sich einzuschätzen und schließlich beide Akteure mit Rot des Feldes zu verweisen! Der doppelte Platzverweis sorgte noch lange für Unverständnis in beiden Lagern. Zessin: „Die beiden Roten Karten waren aus meiner Sicht einfach schlecht! Für beide Spieler die gleiche Strafe auszusprechen, finde ich fragwürdig.“ Auch Cholevas verstand die Welt nicht mehr: „Ich weiß nicht, was die Schiedsrichter da gesehen haben! Das finde ich nicht gut!“

Wedel-Coach Heiko Barthel peitschte seine Schützlinge von der Seitenlinie aus nach vorne. Foto: KBS-Picture.de

Im Anschluss an diese Spielsituation wurde das Geschehen auf dem Platz rauer und ruppiger, es folgten viele Fouls. So kam der WTSV auch in der 36. Minute zu einem Freistoß auf der linken Seite. Aus 18 Metern Entfernung zirkelte Jan Eggers den Ball direkt in Richtung rechter Torwinkel. Als man glaubte, dass das Spielgerät unhaltbar einschlagen würde, setzte Cordis Keeper Safarov zum Sprung an und fischte den Ball mit einer unfassbar guten Glanzparade aus dem Eck! 180 Sekunden darauf klingelte es auf einmal im Kasten der Wedeler: Nach einem langen Pass behauptete Bambur den Ball im gegnerischen Sechzehner und umspielte den heraus geeilten Firgens gekonnt. Dieser sah dann nur zu, wie Bambur von rechts aus spitzem Winkel den Ball flach ins Tor schob (39.)!

„Das muss man einfach erlebt haben“

Thomas Koster (l.) schirmt den Ball gegen Jan Kämpfer ab. Foto: KBS-Picture.de

Mit Beginn der zweiten Halbzeit meldete sich Wedel zurück und dominierte das Geschehen. Mit dafür verantwortlich war auch der eingewechselte Offensivallrounder Tugay Hayran. Der Neuzugang von Roland Wedel wirbelte auf der rechten Außenbahn wie er wollte und beeindruckte auch seinen Trainer: „Er hat ein überragendes Spiel gemacht! Das ist genau das, was wir uns von ihm erhofft haben.“ Auf dem Grün ging es weiter mächtig zur Sache. Auffällig oft wurde der kurz vor der Pause eingewechselte Lennard Wallner als „Täter“ ausgemacht. Nachdem er in der 57. Minute mit gestrecktem Bein in den Gegenspieler sprang, sah er folgerichtig die Gelbe Karte. All die Nebengeräusche machten einem Akteur in der Folge sehr wenig aus: Wedels Tormaschine Aytac Erman. Der aus dem Foul von Wallner resultierende Freistoß wurde von Eggers getreten. Aus dem halbrechten Mittelfeld drehte er den Ball vor das Tor. Am langen Eck sprang Erman am höchsten und köpfte zum mittlerweile verdienten Ausgleich ein! Viele Angriffe der Hausherren liefen nun über rechts, wo T. Hayran Betrieb machte. Der schnelle Dribbler konnte häufig nur durch Fouls gestoppt werden – so auch von Wallner, der daraufhin vorzeitig zum Duschen geschickt wurde! „Das ist eine Frechheit!“, befand Cholevas. „Lennard wird provoziert und bekommt die Gelb-Rote Karte!“ Wedel ließ sich nicht beeindrucken und nutze im weiteren Verlauf die Überzahl aus. Zwar kam Cordi in der 71. Minute nochmal durch einen Freistoß aus dem Mittelfeld von G. Cholevas gefährlich vor das Tor – Kobert verpasste die Hereingabe um wenige Zentimeter –, aber Wedel fing an, immer freier aufzuspielen. Nach ein paar gescheiterten Versuchen war es in Minute 77 soweit: Nach einem missglückten Schussversuch von Eggers prallte der Ball am Gegenspieler ab und fiel Erman vor die Füße. Der Stürmer reagierte schnell, stoppte kurz, schaute hoch und schoss dann – am chancenlosen Safarov vorbei – zum 2:1 in das Eckige! „Das ist ein Gefühl, das man gar nicht beschreiben kann. Das muss man einfach erlebt haben!“, konnte der Doppeltorschütze sein Glück kaum fassen.

„Das war kein Fairplay“

In der Schlussphase agierte Wedel aus einer kompakten Defensive heraus und lauerte auf Konter. Genau einen solchen Gegenstoß nutzte der erst sechs Zeigerumdrehungen vor Ultimo eingewechselte Moritz Rosemeier, als er sich nach feinem Zuspiel die Kugel schnappte und zur Entscheidung einschoss (89.)! Großartig nachspielen ließ Kulawiak nicht. Ein weiterer Grund, der Cholevas auf die Palme brachte: „Wenn du hier mit zwei Roten Karten spielst und einem Schiedsrichtergespann, dass gegen uns pfeift, dann brauchen wir nicht über das Spiel zu diskutieren!“ Weiter führte er aus: „Erstmal muss ich Wedel zum Sieg gratulieren! Aber von Schiedsrichter-Seite war das heute kein Fairplay. Tut mir leid!“ Auf der Gegenseite analysierte Zessin: „Ich fand, dass wir gleich sehr wach waren. In der Pause haben wir uns gesagt: Zweite Halbzeit ist `Wedelzeit´ mit Rückenwind. Anschließend haben wir – auch in der Höhe – komplett verdient gewonnen.“ Der Wunschgegner für das Halbfinale? „Ein Gegner mit vielen Zuschauern!“

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