Landesliga Hansa

Großer Dersim-Umbruch: Nur zwei Mann bleiben, auch Coach Siebert hört auf

Umut Yildiz (re, hier gegen Hamms Raffael kamalow) ist einer von derzeit zwei Dersim-Spielern, die bleiben. Foto: Bode

Es sah leer aus auf der Bank von Dersmspor am vergangenen Wochenende beim Auswärtsspiel gegen den SV Altengamme. Nur Betreuer Fikret Tirpanci hatte dort Platz genommen, dann auch Manager Baris Dogan, der aber während des Spiels wieder aufbrach. Als Coach fungierte bei der 0:15-Niederlage Gunnar Mahncke, der Übungsleiter der „Zweiten“, der den privat verhinderten Sven Siebert vertrat. Auf dem Platz standen zunächst zehn Dersim-Akteure, später dann elf. Am Ende waren's wieder nur zehn, weil sich Bedran Atug verletzte und es keinen einzigen Auswechselspieler gab. Dennoch hielt Dersimspor bis zum Ende durch, erntete jede Menge Respekt für den Antritt – und will selbiges auch in der kommenden Saison erreichen, wie uns Obmann Mahmut Capan mitteilt.

Capan ist der Mann, der künftig anstelle von Dogan in Sachen Kaderplanung involviert sein wird. Dogan soll, so die Info, weiterhin Bestandteil des Vorstands bei Dersim sein, die Aufgabe nah an der Mannschaft aber könne er aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht mehr so wie bisher wahrnehmen. Also sind hier andere gefordert. Und diejenigen, die die Personalplanungen für die kommende Serie verantworten, stehen oder standen dabei vor einer echten Mammutaufgabe. Denn, wie uns Capan mitteilt: 16 Spieler werden den Verein aus der Landesliga Hansa nach dem Ende der Saison verlassen. „Umut Yildiz und Onur Capan sind die beiden einzigen Spieler des aktuellen Kaders, die auch in der nächsten Saison noch zu unserem Team zählen werden. Mit Giovanni Düring befinden wir uns noch in Gesprächen, alle anderen Spieler werden gehen“, verrät Capan.

„Wir bedanken uns bei Sven für seine sehr gute Arbeit und dass er ein Teil der Dersim-Familie war“

Sven Siebert (re., hier mit Dejan Sekac) wird in der neuen Saison kein Dersimspor-Trainer mehr sein. Foto: Bode

Vor dem Zusammenbruch aber stehe Dersimspor deswegen noch lange nicht, beteuert der Obmann. „Wir haben in den letzten Wochen insgesamt drei Probetrainings veranstaltet“, berichtet Capan und ergänzt: „Von den Spielern, die sich dort präsentiert haben, haben wir derzeit von 16 Mann eine schriftlich Zusage, dass sie in der kommenden Serie für uns spielen werden.“ Namen wolle man zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht nennen, weil „die aktuelle Saison noch nicht beendet ist und sowohl für uns als auch für andere Mannschaften noch Spiele ausstehen. Wir werden nach der Saison mitteilen, welche Spieler sich dazu entschieden haben, in Zukunft das Dersim-Trikot zu tragen.“ Fakt aber sei: „Die drei Probetrainings hatten einen solchen Zulauf, dass wir auch aussortieren mussten, wen wir wollen und wen nicht“, gibt der Dersim-Obmann zu Protokoll. „Das wird ein richtig großer Umbruch, aber ich bin sicher, dass wir eine komplett neue und leistungsfähige Mannschaft zusammenhaben werden, so dass wir weiterhin am Spielbetrieb teilnehmen. Mit dieser Mannschaft wollen wir uns in der Landesliga etablieren und stabilisieren“, teilt Capan mit.

Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz wird es neue Gesichter geben. „Wir gehen mit einem neuen Trainer in die kommende Saison“, verrät Capan und ergänzt: „Wir bedanken uns bei unserem bisherigen Trainer Sven Siebert für seine sehr gute Arbeit und dafür, dass er ein Teil der Dersim-Familie war. Die Situation ohne Trainingsmöglichkeiten war auch für ihn schwer. Wir gehen in beiderseitigem Einvernehmen auseinander, nachdem Sven auf uns zugekommen ist und um eine Auflösung der Zusammenarbeit gebeten hat.“ Neuer Coach des Hansa-Landesligisten „wird Sammy Selcuk“, präzisiert Capan. Der künftige Coach war unter anderem Jugendtrainer beim TV Meckelfeld, wechselte dann in den Nachwuchs des FC St. Pauli und des HSV, coachte später Grün-Weiß Harburg und ist als Trainer in der Real Madrid-Fußballschule tätig. Als sein Assistent wird Ricardo Medina fungieren, der als Profi in Brasilien spielte, in Deutschland auf Stationen beim SV Wilhelmshaven, TuS Celle, FC Elmshorn, Barsbütteler SV, SV Lurup und FC Itzehoe verweisen kann. Als Trainer war er zuletzt im Nachwuchs des SC Victoria tätig.

Jan Knötzsch