Regionalliga Nord
17. Spieltag


Hamburger SV (U21)

2

:

2


VfB Lübeck

Anpfiff

Sa - 15.11. 14:00 Uhr

Spielstätte

--

Zuschauer

1250

Schiedsrichter

--

Gouaidas Zaubertor rettet HSV-Serie vor 1250 Zuschauern!

Der Jubel war groß, als Mohamed Gouaida (m.) dem Rothosen-Nachwuchs kurz vor Ultimo in traumhaft schöner Manier einen Punkt rettet. Die ersten Gratulanten sind Keeper Brunst (li.) und Charrier (re.). Foto: noveski.com!

Der VfB Lübeck war ganz kurz davor, der U23 des Hamburger SV zum Hinrundenabschluss die allererste Saisonniederlage beizubringen und Historisches zu verhindern. Dass man den "Rothosen"-Nachwuchs allerdings zu keiner Sekunde abschreiben sollte, scheint die Lage auch noch so aussichtslos, wurde sechs Zeigerumdrehungen vor Spielende deutlich: Hacke, Spitze Eins-zwei-drei und plötzlich war Gouaida frei - 2:2! Ein herausragend herausgespieltes Tor, das einem wohl nur in der augenblicklichen Situation, in der sich der HSV II befindet, gelingt. "Wir haben die Messlatte mit dieser Hinrunde sehr hoch gelegt. Jetzt gilt es, das zu bestätigen", meinte Coach Daniel Petrowsky nach der Partie, in der sein Team in den ersten 45 Minuten durchaus vom Glück und der Abschlussschwäche Lübecks gesegnet war.

Aufgrund des hohen Zuschaueraufkommens - rund 1250 Schaulustige wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen - ertönte der Anpfiff mit achtminütiger Verspätung. Genau so lange brauchten die Hausherren dann auch, um an die Leistungen der letzten Wochen und Monate anzuknüpfen. Freistoß Ahmet Arslan, der VfB bekam die Kugel nicht raus - und Francis Adomah sagte aus kurzer Entfernung "Danke" (8.)! Doch plötzlich kippte das Spiel vollkommen. Im direkten Gegenzug egalisierte André Senger mit einem herrlichen Schlenzer von halblinks ins lange Eck (9.)! Kurz darauf semmelte Nils Brüning im eigenen Sechzehner nach einem Freistoß von Marcello Meyer über den Ball - Moritz Marheineke hatte keine Mühe mehr, 1:2 (14.)!

Anschließend vergaben die Mannen von der Lohmühle allerbeste Möglichkeiten, um vorzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen: Stefan Richter schaffte es nicht, das Spielgeräte aus kürzester Distanz nach Senger-Hereingabe über die Linie zu drücken, ehe Alexandar Nogovic freistehend das leere Tor verfehlte (17.). Schließlich landete Sengers Schuss am rechten Torpfosten. Dann schlug Richter erneut ein Luftloch (26.). Der HSV II hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn die Gäste bereits 3:1 oder gar 4:1 an der Hagenbeckstraße geführt hätten. Die einzig nennenswerte Chance des ungeschlagenen Spitzenreiters vergab Philipp Müller, der nach Brüning-Zuspiel nur noch die Fußspitze an den Ball bekam - Tombola reagierte stark (32.).

Nach dem Wechsel tat Lübeck nur noch das Nötigste, während es dem Rothosen-Nachwuchs an Ideen mangelte. Der erste wirklich ernsthafte Torabschluss eines der beiden Teams folgte in Minute 79, als der eingewechselte Christian Derflinger Aus der Distanz nur knapp am Knick vorbei zielte. Petrowsky warf nun alles nach vorn, stellte auf eine Dreierkette um. Es fehlte jedoch an der nötigen Durchschlagskraft, bis zur 84. Minute, als Mohamed Gouaida, der nun immer stärker wurde, einen Angriff per Täuschungsmanöver und Hackentrick selbst einleitete und die feine direkte Weiterleitung, ebenfalls per Absatzkick, von Philipp Müller mit einem platzierten Rechtsschuss in den linken Giebel abschloss! Wenig später hätte sich Charrier zum Helden aufschwingen können, doch sein Kopfball-Aufsetzer verfehlte das kurze Eck Recht deutlich. Ein Sieg wäre des Guten auch zu viel gewesen. Die U23 des HSV bleibt auch im 17. Spiel unbesiegt. Der VfB verpasste es hingegen, seine vielen guten Chancen im ersten Abschnitt konsequenter auszunutzen und eine vorzeitige Entscheidung herbeizuführen.

"Spielerisch sind wir die stärkste Mannschaft der Liga!"

Es ging zur Sache: hier bekommt Ahmet Arslan die Zweikampfhärte der Lübecker zu spüren. Foto: noveski.com!

"Lübeck war heute ein sehr starker Gegner! sie waren auch schon in den Wochen zuvor, in denen wir sie beobachtet haben, sehr gut und vor allem spielstark. Von der Anlage her ist das eine richtig gute Mannschaft. So, wie der Spielverlauf war, muss ich meinen Jungs ein riesiges Kompliment für ihre Moral aussprechen. Sie haben immer dran geglaubt und sind bis zum Schluss marschiert. Man darf nicht vergessen, dass einige Spieler die letzten Tage bei den Profis mittrainiert haben und andere heute gar nicht dabei waren. Dafür fühlt sich das Unentschieden wie ein Sieg an", bilanzierte Petrowsky, der unter anderem auf Tolcay Cigerci, Matti Steinmann, Ashton Götz oder auch Dominik Masek verzichten musste. "Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn Lübeck zur Pause deutlicher geführt hätte."

Ahmet Arslan, der vor der Saison aus Lübeck an die Hagenbeckstraße wechselte, meinte hinterher: "Uns war von Anfang an klar, dass es ein sehr schwieriges Spiel werden würde. Lübeck ist eine extrem starke Mannschaft! Spielerisch war das heute nicht so gut, dafür haben wir es mental rausgerissen", so der Topscorer, der anfügte: "Das Ergebnis ist ein bisschen glücklich für uns, aber wenn man nochmal die letzte Chance sieht, hätten wir auch gewinnen können. Zu Beginn waren wir nicht gut sortiert, was auch daran liegt, dass eine schwere Woche hinter uns liegt." Angesprochen auf die um ein Haar gerissene Serie sagte Arslan: "Im Spiel denkt man nicht daran, da willst du das Spiel einfach nur drehen. Ich denke, wir haben eine überragende Hinserie gespielt - auch, wenn wir das Spiel heute verloren hätten. Spielerisch sind wir die stärkste Mannschaft der Liga!"

Der Live-Ticker zum Spiel: