Oberliga Hamburg
4. Spieltag


Concordia Hamburg

1

:

1


SC Victoria Hamburg

Anpfiff

So - 20.08. 15:00 Uhr

Spielstätte

Bekkamp

Zuschauer

144

Schiedsrichter

Marco Kulawiak

Gossow wütet: „Schiedsrichter hat das Spiel entschieden“

Cordi-Coach Florian Gossow ging nach dem Remis gegen Vicky mit dem Schiri hart ins Gericht.

Florian Gossow schäumte vor Wut. „Das war nie im Leben ein Elfmeter“, echauffierte sich der Übungsleiter Concordias noch lange nach Abpfiff. „Schon wieder müssen wir mit so einer Entscheidung leben“, legte er gegen das Schiedsrichter-Gespann, das alle Hände voll zu tun hatte und wahrlich nicht immer eine glückliche Figur abgab, nach. Streitpunkt war jene Szene in der 82. Spielminute, als Victorias Len Aike Strömer und Cordi-Keeper Tim Burgemeister kollidierten. Referee Marco Kulawiak (SC Teutonia 10) zeigte auf den Punkt und zog damit den Zorn der Hausherren auf sich.

Joker Mehdi Jaoudat (li.) belebte das Offensivspiel Concordias.

Abdel Abou Khalil schimpfte beim Verlassen des Platzes – nach aberwitzigen zwei Minuten Nachspielzeit – wie ein Rohrspatz. Nur unwesentlich geladener wirkten seine Mitspieler. Einerseits überwog sicherlich der Frust darüber, dass man den Gästen von der Hoheluft nicht viel eher den Garaus machte. Andererseits hatten es die „Bekkampler“ auf die Herren in Gelb abgesehen. „Der Schiedsrichter hat das Spiel entschieden – und wir müssen wieder damit leben“, war Florian Gossow außer sich. Seine Mannen spielten nach einer überaus dämlichen Gelb-Roten Karte für Furkan Aydin, der sich nach einer bereits unterbundenen Situation mit Cordi-Jung-Torwart Tim Burgemeister anlegte (76.), in Überzahl, als Marc Lange den Ball für Len Aike Strömer, der im ersten Abschnitt einen satten Pfostenschuss zu verzeichnen hatte, durchsteckte. Dieser machte es erst gut, legte sich dann aber den Ball etwas zu weit vor, so dass der herauseilende Burgemeister einen Tick eher am Ball war. Strömer setzte aber nach und sank dann zu Boden. Die Frage: Hatte Burgemeister den Ball bereits fest unter sich begraben oder ließ er diesen wieder fallen, ehe er Strömer zu Fall brachte? Klar ist, dass der Linksfuß des SCV den Kontakt dankbar annahm. Beinahe wäre diese diskussionswürdige Szene nicht mal der Rede wert gewesen. Denn Marc Lange scheiterte aus elf Metern kläglich an Burgemeister – doch die Cordi-Defensive schlief, während Sepehr Nikroo nachsetzte und den Ball in die Maschen jagte. 1:1 (82.)!

Vickys Top-Torjäger Nick Scharkowski (li.) musste angeschlagen zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Mit einem Mann mehr auf dem Platz gerieten die Gossow-Schützlinge auf einmal ins Schwimmen. Dabei hätte die Partie schon längst entschieden sein können, wenn nicht gar müssen. Unmittelbar nach der Pause führte ein sehenswert vorgetragener Angriff der Hausherren zum Führungstreffer. Über Andreas Goldgraebe, der den Ball trotz eines Foulspiels noch zu Cem Cetinkaya bekam, und Abdel Abou Khalil, der von links scharf vors Tor passte, kam das Spielgerät zum ehemaligen Victorianer Benjamin Bambur, der einfach in die Hereingabe hineinlief und über die Torlinie beförderte (49.)! In der Folge kam Cordi – von einer Krise war nach dem verpatzten Saisonstart nichts zu sehen – zu gleich fünf guten Chancen. Erst verzog Ricardo Balzis nach einem Eckball relativ freistehend (57.), dann rutschte Jan Kämpfer nur knapp an einer Abou Khalil-Flanke vorbei (62.), ehe der eingewechselte Mehdi Jaoudat gleich zweimal an Dennis Lohmann hängenblieb (70., 72.). Die dickste Gelegenheit hatte jedoch Abou Khalil auf dem Fuß, als Bambur die Kugel von rechts in den Strafraum brachte und der eingerückte „Flügelflitzer“ aus allerkürzester Distanz an einem sensationellen Lohmann-Reflex verzweifelte (74.)! „Wir haben keine Krise“, stellte Gossow auf der PK nach dem Spiel klar. „Das Spiel gegen Osdorf war nicht gut und mit dem Ergebnis war auch keiner zufrieden – aber deswegen haben wir keine Krise.“

In Unterzahl hat Vicky einen Punkt am Bekkamp erkämpft.

Bei Vicky konnte man derweil mit dem in Unterzahl „erkämpften Punkt“, wie Jean-Pierre Richter im Nachgang meinte, gut leben. „Natürlich sind wir mit dem Ziel an den Bekkamp gekommen, das Spiel zu gewinnen. Aber wenn man so früh nach der Pause in Rückstand gerät und hintenraus mit einem Mann weniger agiert, dann zeugt das gegen einen so starken Gegner auch von einer tollen Moral und einer guten Qualität in der Mannschaft“, bilanzierte Richter.

Alle Highlights gibt’s in unserem LIVE-Ticker zum Nachlesen

Die PK mit beiden Trainern im Video