Daumen hoch! Miguel Fernandes (li.) traf gegen seinen Ex-Club doppelt. Foto: noveski.com

„Ich kann dafür auch keine Erklärung finden. Aber wir werden eine Erklärung finden müssen und werden uns dann wieder aufrichten. Wir haben ja keine Alternative“, wirkte Teutonen-Trainer Bergner nach dem 2:4 gegen den Tabellenzweiten schon ein Stück weit ratlos. „Wir erzählen fast jede Woche die gleiche Geschichte“, haderte er. „Wir spielen eine richtig gute erste Halbzeit, haben zwölf gute Offensiv-Situationen, acht richtig gute Chancen - und machen kein Tor. Der Gegner hat gar keine Chance, schießt einmal aufs Tor - und wir liegen wieder hinten. Das bricht eine Mannschaft irgendwann. Das muss man klipp und klar sagen. Da hilft es auch nicht, immer wieder anzuschieben und zu fordern, weiterzumachen.“

Ex-Teutone Fernandes netzt doppelt, Mansaray fliegt schon wieder

Versteinerte Miene bei David Bergner (re.) - während Ismael Mansaray nach seinem Platzverweis bedröppelt vom Platz marschiert. Foto: noveski.com

Ausgerechnet der Ex-Teutone Miguel Fernandes schockte sein ehemaliges Team kurz vor dem Pausenpfiff mit einem eigentlich eher harmlos anmutenden Abschluss, der Yannick Zummack nicht glücklich aussehen ließ (44.). Zuvor vergaben Maik Lukowicz, Pascal Steinwender, Kevin Weidlich, Max Brandt oder auch Ole Wohlers die möglich Führung. Dass der Rückstand Wirkung gezeigt hat, habe man gemerkt, konstatierte auch Bergner. „Wir haben uns für die zweite Halbzeit viel vorgenommen, aber viele Fehler gemacht.“

Einen dieser Fehler nutzte erneut Fernandes, der per Strafstoß auf 2:0 für die Gäste erhöhte (57.). „Danach war die Geschichte fast schon erzählt“, ärgerte sich Bergner auch über einen abermaligen Platzverweis. „Wie auch fast jede Woche.“ Und wieder war es Ismael Mansaray, der schon gegen Atlas Delmenhorst (2:4) vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, der sich den gelb-roten Karton einhandelte und den zweiten Strafstoß verursachte. Diesen verwandelte Kasra Ghawilu zum 3:0 (71.) - und den Hausherren drohte nun eine bittere Abreibung. Aber: „Wir kommen nochmal zurück“, sah Bergner eine zumindest nicht aufsteckende Mannschaft.

Doppelschlag lässt Teutonia hoffen - aber nur kurz

Keinerlei Zuteilung, orientierungslos bei Standards: Ohne jegliche Gegenwehr darf Niklas von Aschwege (Mi.) einen Eckball zum 4:2-Endstand für den SSV einköpfen. Foto: noveski.com

Erst „streichelte“ Fabian Graudenz einen Freistoß in die Maschen (75.), ehe Fabian Istefo einen an Steinwender verursachten Fouelelfmeter zum 2:3 im Eckigen unterbrachte (80.)! Sollte doch noch etwas gehen für die 05er? Die Antwort: Nein! Denn nur kurze Zeit später stellte man sich bei einem Eckball fast schon dilettantisch an und ließ Niklas von Aschwege ohne jegliche Gegenwehr zur Entscheidung einköpfen!

Die Talfahrt bei den Teutonen hält damit weiter an. Von den eigenen Ansprüchen ist man meilenweit entfernt. Und mittlerweile droht mehr denn je: Abstiegskampf statt Aufstiegsträume!