Landesliga Hammonia
16. Spieltag


Eimsbütteler TV

6

:

0


SC Sternschanze

Anpfiff

Fr - 08.11. 20:15 Uhr

Spielstätte

Bundesstraße

Zuschauer

60

Schiedsrichter

Dennis Voß (TuS Dassendorf)

LL Hammonia

ETV wird erst „extrem hoch angepresst“ - und spielt sich dann in einen Rausch!

Jasper Hölscher (4. v. li.) bejubelt einen seiner beiden Treffer. Damit stellte er die Weichen auf Sieg für seinen ETV. Foto: Olaf Both

In den vergangenen zweieinhalb Jahren traf er in 72 Einsätzen ganze 50 Mal ins Schwarze. Auch in der laufenden Spielzeit gelangen ihm in 15 Partien bereits elf Treffer. Doch im Gastspiel beim Eimsbütteler TV musste der SC Sternschanze auf seinen Top-Torjäger verzichten: Nach 61 absolvierten Spielen am Stück stand Nils Sörensen seinem SCS aufgrund „einer leichten Zerrung“, wie Trainer Mattes Sandhop bereits im Vorfeld verriet, nicht zur Verfügung. Dennoch wagte der Coach eine mutige Herangehensweise: „Ich habe bisher noch keine Mannschaft gesehen, die das gegen den ETV so gespielt hat“, erklärte Sandhop hinterher – und führte aus: „Wir haben die extrem hoch angepresst, waren über 60 Minuten total präsent und haben wenig zugelassen.“ Doch dann: „Zum Schluss haben sie uns geschlachtet!“

Maxim Ofosu (li.) brachte den Eimsbütteler Sieg mit seinem ersten Saisontor auf den Weg. Foto: Olaf Both

Man habe sich „viel vorgenommen“, weil man in der Hinrunde „sehr viele Punkte und Spiele verschenkt“ habe, so ETV-Flügelflitzer Jasper Hölscher. Im Derby gegen die Schanzer war man von Beginn an wach, hatte aber „mit Ball ein paar Probleme, weil die uns sehr hoch angelaufen haben. Das haben die auch echt gut gemacht. Kompliment an den Gegner, der Halbinsel gefordert“, erkannte Hölscher die mutige Herangehensweise der Gäste neidlos an. „Die waren sehr griffig in den Zweikämpfen, willig und sehr laut. Wir mussten dann auch mal schlagen“, hinterließ die Taktik des SCS durchaus Wirkung. „Wir haben nie so ganz die Kontrolle abgegeben, waren aber auch nicht so dominant.“ Über das Tempo in der Offensivreihe sei man aber immer mal wieder durchgebrochen, befand Hölscher. So auch in der 27. Spielminute, als Maximilian Ofosu nach einem langen Ball und starker Einzelaktion sein erstes Tor für den ETV erzielte. Es folgten zwei weitere Abschlüsse von Leon Bolz.

„Schanze war nach dem hohen Anlaufen platt und nicht mehr ganz so griffig“

Jasper Hölscher (2. v. re.) hatte nach dem geglücktes Auftakt in die Rückrunde gut lachen. Foto: Olaf Both

Nach der Pause hätte man „mehr Kontrolle“ übers Spiel gehabt, wie Hölscher meinte. „Die haben uns auch nicht mehr ganz so hoch angelaufen.“ Dennoch führte ein grober Schnitzer beinahe zum Ausgleich. Statt 1:1 hieß es wenig später jedoch 2:0, als Hölscher selbst das Runde im Eckigen unterbrachte (58.) und kurz darauf auch das 3:0 besorgte (68.). „Danach lief es perfekt“, konstatierte der Doppeltorschütze. „Wir hatten sehr viele Chancen, haben es sehr souverän runter- und uns in einen Rausch gespielt.“ Leon Bolz (74.), Emre Cem Töremis (82.) und Agostinho Miler D’Oliveira (90.) machten letztendlich das halbe Dutzend voll. „Am Ende hätten auch noch mehr Tore fallen können. Aber aufgrund der ersten Halbzeit war das Ergebnis schon sehr deutlich und spiegelt nicht ganz den Verlauf wider“, gab Hölscher zu. Wenngleich man mit der Zeit gemerkt habe, „dass Schanze nach dem sehr hohen Anlaufen platt war und nicht mehr ganz so griffig in den Zweikämpfen. Das haben wir ausgenutzt.“ Die erste Halbzeit sei „in Ordnung gewesen“, wie es Hölscher formulierte, „die zweite richtig gut. Daran wollen wir anknüpfen – und es künftig nicht nur eine Halbzeit, sondern über 90 Minuten optimal gestalten.“ Optimal sei an jenem Abend vor allem die Defensivarbeit gewesen. Das, was in der Hinserie nicht immer geklappt hätte, war diesmal einer der Erfolgsgründe. „Die Arbeit gegen den Ball und die Bereitschaft, aber auch die Gier, mehr Tore zu schießen, damit waren wir schon sehr zufrieden“, bilanzierte Hölscher.

„Der ETV ist nicht unser Maßstab“

Der eingewechselte Agostinho Miler D‘Oliveira (li.) setzte den Schlusspunkt. Foto: Olaf Both

Während Sandhop zu Protokoll gab: „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und nur wenig zugelassen. Wir hatten auch ein paar Möglichkeiten, aber zum Schluss haben uns die Körner gefehlt, weil wir einen extrem intensiven Fußball gespielt haben.“ Und das gegen eine „sehr gute Mannschaft“, hatte Sandhop überaus lobende Worte für den Kontrahenten parat. „Der ETV ist nicht der Maßstab für uns, woran wir uns orientieren. Das ist eine sehr sympathische Geschichte mit der Jugend und dem sehr guten Fußball, den sie heute vor allem in den letzten 20 Minuten gespielt haben. Die haben wirklich gute Fußballer in den Reihen.“ Die Höhe des Ergebnisses sei im Endeffekt „sehr bitter“, so Sandhop, „aber in den ersten 60 Minuten hat man gesehen, dass wir wirklich ein extrem hohes Pressing gegen eine starke Mannschaft spielen können, so dass die ihr Spiel nicht aufziehen kann“. Nach der Partie sei „die Stimmung ein bisschen im Keller gewesen“, doch beim anschließenden Mannschaftsabend war das schon wieder vergessen…