Oberliga Hamburg
34. Spieltag


FC Türkiye

0

:

1


Eimsbütteler TV

Anpfiff

Fr - 07.04. 13:00 Uhr

Spielstätte

Fährstraße

Zuschauer

170

Schiedsrichter

Daniel Gawron (TuS Osdorf)

Oberliga

ETV-Coach Atamimi wirft alles über den Haufen – mit Erfolg!

Mannschaft und Staff des Eimsbütteler TV bejubeln den hart erkämpften 1:0-Erfolg beim FC Türkiye. Foto: noveski.com

„Wir haben unsere Lehren aus dem Hamm-Spiel gezogen“, sprach Khalid Atamimi auf die Nullnummer vor einer Woche im Hammer Park an, als sein Eimsbütteler TV mit den widrigen Bedingungen und Platzverhältnissen durchaus zu kämpfen hatte. Da seiner jungen „Rasselbande“ beim FC Türkiye (alle Highlights im LIVE-Ticker) an der Fährstraße ein ähnliches Geläuf erwartete, drehte der Chefcoach des ETV einmal alles auf links. „Wir haben ganz anderen Fußball gespielt, das System komplett umgestellt – und hatten damit Erfolg. Wir mussten heute leiden – und die Jungs haben gelitten!“

Türkiye-Innenverteidiger Martin Gyameshie (Mi.) zeigte eine starke Leistung. Zu etwas Zählbarem reichte es aber nicht. Foto: noveski.com

Die Marschroute war klar: Ein gepflegtes Kurzpassspiel nahezu unmöglich. Und so zog Atamimi sämtliche Register, stellte hinten auf eine Dreierkette um und beorderte Blerim Qestai in die defensive Zentrale. Der Kapitän sollte mit langen Bällen die „Zielspieler“ Dominik Akyol, Diego Berendsohn und Malik Yago, normalerweise Innenverteidiger, in Szene setzen. „Das hat Erfolg gehabt“, zeigte sich Atamimi nach umkämpften 90 Minuten überaus erleichtert.

Denn: „Letztendlich glaube ich, dass es eine glasklare Chance im ganzen Spiel gab. Vielleicht ist die noch nicht mal 100-prozentig klar gewesen. Aber der Ball geht rein – und das entscheidet das Spiel“, stellte ein enttäuschter Daniel Sager hinterher ernüchtert fest. Schon nach acht Minuten fiel das goldene Tor des Tages, als einer dieser langen Bälle von Akyol für Michael Igwe weitergeleitet wurde. Der „Flügelflitzer“ ließ Tobias Braun keine Abwehrchance – 0:1 (8.)!

"Haben wenig falsch gemacht, aber auch zu wenig richtig"

Dominik Akyol (re.) suchte ein ums andere Mal den Abschluss, blieb aber glücklos. Hier wirft sich Oguz Koras ihm in den Weg. Foto: noveski.com

„Es war ähnlich wie am Montag“, erinnerte der Türkiye-Trainer an die 0:2-Pleite gegen Dassendorf. „Wir haben wenig falsch gemacht, aber auch zu wenig richtig, um einen zählbaren Ertrag rauszuziehen“, brachte es Sager auf den Punkt. Zwar konnte der Übungsleiter der Wilhelmsburger wieder auf Michel Netzbandt zurückgreifen. Der Torjäger ackerte auch wie gewohnt, kam aber kaum mal in eine aussichtsreiche Situation. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu statisch gespielt und keinen zweiten Ball gewonnen. Da war uns der ETV deutlich überlegen. Ansonsten haben beide Mannschaften vernünftig verteidigt und kaum Fehler gemacht“, befand Sager.

„In der zweiten Halbzeit haben wir es etwas besser gemacht. Aber vom Kopf waren wir einfach nicht schnell genug für den ETV. Das ist deren Stärke. Und uns hat das gefehlt, um uns vielleicht auch mal durch einen zweiten Ball eine Chance zu erarbeiten. Das ist ärgerlich, tut weh – aber müssen wir so hinnehmen“, bilanzierte Sager – und forderte von seinen Mannen vor den immens wichtigen Spielen gegen die Konkurrenz von TuRa Harksheide (Ostermontag) und vom HSV III (Donnerstag): „Jeder muss gucken, dass er den anderen unterstützt und auch mal einen Weg mehr macht, um eine Lücke zu reißen. Ich glaube nicht, dass es der fehlende Mut war, sondern die Bereitschaft, noch ein bisschen mehr aus der Position heraus zu investieren und sich nicht damit zufrieden zu geben, nur seine Aufgaben zu erledigen.“

Atamimi ermutigt Akyol

ETV-Coach Khalid Atamimi zog die Lehren aus der Hamm-Partie und stellte das Spiel und das System komplett um. Foto: noveski.com

Als noch 20 Minuten auf der Uhr waren, beorderte Atamimi seinen Top-Torjäger Akyol zur Seitenlinie und gab diesem mit auf den Weg: „Domi, du kannst auf diesem Platz nicht dribbeln. Wenn du den Ball hast, vertraue auf deinen Schuss oder spiele den tiefen Pass. Immer, wenn du ins Dribbling gehst, verlierst du den Ball.“ Zwar versuchte Akyol ein ums andere Mal sein Glück mit Abschlüssen, ließ aber die Präzision vermissen. „Wenn wir das in der zweiten Halbzeit das eine oder andere Mal besser ausgespielt hätten, dann hätten wir das früher entscheiden können. Ich weiß nicht, ob das am Platz gelegen hat“, mutmaßte Atamimi angesichts der Stockfehler.

"Schauen weder auf Altona noch auf die Tabelle"

Das Wichtigste aber: Durch den 1:0-Erfolg hat man Altona 93 (4:1 gegen Rugenbergen) im Kampf um die Regionalliga-Aufstiegsrunde weiter auf Distanz gehalten. „Wir haben uns vorgenommen, dass wir ab sofort weder auf Altona noch auf die Tabelle schauen. Damit haben wir immer schlechte Erfahrungen gemacht. Wir gucken nur noch von Spiel zu Spiel. Nach 38 Spieltagen werden wir sehen, wo wir stehen. Hoffentlich weit oben. Und wenn nicht, dann war es trotzdem eine überragende Saison“, so Atamimi abschließend.