So - 01.12. 10:45 Uhr
Jonny-Rehbein-Sportplatz
160
Henry Wagner (GW Eimsbüttel)
Oberliga
Erst Wahnsinns-Waldmann, dann Spiel, Satz und Sieg, Siemsen!
Yannick Siemsen (2. v. li.) wird nach seinem Doppelpack in der Schlussphase von den Teamkollegen gefeiert. Foto: Küch
Lange Zeit schien USC-Keeper Jannis Waldmann (un.) - hier gegen Klaas Kohpeiß - unüberwindbar. Foto: Küch
Die Schlussphase brach an, als Yannick Siemsen sein Aufwärmprogramm beendete und im Vollsprint gen Trainerbank eilte. Nach ein paar Instruktionen kam der Hüne in der 79. Spielminute für Timo Stegmann, der „not amused“ über seine Auswechslung war, in die Partie. „Wir brauchten Torchancen, um Tore zu machen – das war der Auftrag“, verriet Siemsen hinterher – und fügte mit einem verschmitzten Lächeln an: „Eigentlich bin ich ja ein Defensivspieler. Aber einen gewissen Torriecher habe ich schon immer gehabt.“ Denn der 24-Jährige war nicht etwa auf seiner angestammten Position in der Abwehrzentrale vorgesehen, sondern marschierte direkt und ohne Umschweife in die Sturmspitze. Dorthin, wo seine Teamkollegen zuvor äußerst glücklos, um es mal vorsichtig auszudrücken, agierten. Und der ehemalige Concorde war erst wenige Sekunden auf dem Platz, da sah er eine Flanke von André Monteiro Branco auf sich zukommen, hielt den Kopf schulbuchmäßig rein und nickte die Kugel am zweiten Pfosten in den rechten Winkel – 1:1 (79.). Ein Einstand nach Maß! Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein…
„Natürlich kommt das nicht so oft vor“
Doch dann kam Siemsen (3. v. re.) und nickte die Kugel zum Ausgleich in die Maschen, ehe er wenig später auch noch den Siegtreffer erzielte. Foto: Küch
„Ein Stürmer durch und durch“, hallte es über den Platz, nachdem Siemsen den Ball keine sieben Minuten später von Kohpeiß serviert bekam und von der Strafraumgrenze das linke Toreck anvisierte. Erneut ließ der eigentliche Innenverteidiger dem bis dato herausragenden Waldmann keinerlei Chance. Stattdessen schlug das Leder direkt neben dem Pfosten ein, ehe sich der Doppeltorschütze in einer Jubeltraube wiederfand (86.). Spiel, Satz und Sieg, Siemsen! „Davor haben wir einige Chancen verballert. Aber wir sind dran geblieben und haben das Ding gedreht“, so der Matchwinner, der sich zwar daran erinnerte, schon mal einen Doppelpack erzielt zu haben, aber nicht mehr den genauen Zeitpunkt im Kopf hatte. „Das kommt natürlich nicht so oft vor“, erklärte er freudestrahlend. Noch viel bedeutsamer waren seine zwei Tore aber mit Blick auf die Tabelle: „Natürlich war der Sieg sehr wichtig. Wir wollten den Anschluss halten. Jetzt haben wir noch ein Spiel gegen Cordi – da wollen wir nachlegen und oben dranbleiben“, so Siemsen, der hofft, dann wieder auf seiner gelernten Position in der Defensive agieren und vor allem „von Anfang an spielen“ zu dürfen.
Warum er zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, wie er mit der Entscheidung umgegangen ist, und wie die beiden Trainer generell die 90 Minuten gesehen und erlebt haben, erfahrt Ihr im Video von der Pressekonferenz!