Oberliga

Erleichterung bei HUFC: „Werden eine Mannschaft auf die Beine stellen, um nicht wieder in Abstiegsbredouille zu geraten“

Nicht nur bei Mittelfeldspieler Tevin Tafese ist die Freude groß, dass der Hamm United FC in der Oberliga bleibt. Foto: noveski.com

In den letzten Tagen und Wochen sei es sehr ruhig um den Hamm United FC gewesen. „Es waren auch keine entspannten Wochen für uns“, blicken die Verantwortlichen auf die lange Zeit äußerst unklare Situation zurück, in welcher Liga man in der kommenden Saison um Punkte kämpfen würde. Nach dem letzten Spieltag der vergangenen Serie war die Freude noch groß, als man auf den allerletzten Drücker am VfL Lohbrügge vorbei zog und die vermeintliche Rettung feierte. Doch kurz darauf veröffentlichte der Hamburger Fußball-Verband in einer Pressemitteilung ein zuvor anders kommuniziertes Szenario, indem der Zweite der Landesliga-Staffel 1 – in jenem Fall TuRa Harksheide – nachrücken und von der Meisterschaft des Niendorfer TSV II – dürfen nicht aufsteigen, da die Liga-Mannschaft in der Oberliga spielt – profitieren würde. Gleichzeitig hätte das zur Folge, dass auch der Sechstplatzierte der Oberliga-Abstiegsrunde, in jenem Fall Hamm United, absteigen müsste.

Nach dem letzten Spiel in Tornesch und dem Sieg im Torneum war der Jubel beim HUFC riesengroß. Schnell folgte die Ernüchterung. Foto: noveski.com

„Selbstverständlich war uns von vornherein klar, dass wir im Recht sind und sofort nach Veröffentlichung der Staffeleinteilung Einspruch einlegen werden. Natürlich wurde diese Entscheidung im Vorfeld im Verein besprochen und der Vorstand hatte diese einstimmig beschlossen“, so die „Geächteten“ nun auf ihrer Homepage in einem ausführlichen Statement. Weiter heißt es darin: „Nachdem man uns einige Tage hat warten lassen, genauso wie andere Vereine auch, die zu Recht ebenfalls Einspruch eingelegt hatten, hat sich eine kleine, aber wichtige Nachricht schnell verbreitet.“ Was der HUFC damit meint? Die Bekanntgabe des Hamburger Fußball-Verbandes am Dienstagnachmittag: „Oberliga Hamburg spielt mit 19 Mannschaften“.

"Das Ziel unseres Einspruchs war nicht, anderen Vereinen das Recht zu nehmen"

Eine Tatsache, die Hamm natürlich mit Wohlwollen aufnahm. Vor allem, da den Mannen aus dem Hammer Park „natürlich von vornherein bewusst war, da wir im Recht waren“, wie es heißt. „Das Ziel unseres Einspruchs war es auch nicht, dafür zu sorgen, dass einem Verein, der aus der Landesliga sportlich aufgestiegen ist, dieses Recht wieder genommen wird. Genauso wenig, wie man uns das Recht nicht nehmen durfte, in der Oberliga zu bleiben – nachdem wir mit viel Teamgeist den rettenden sechsten Platz erreicht hatten.“ Anschließend gehen die Offiziellen noch einmal auf das folgende Szenario ein: „Kurz nach der Saison, nach unserem Erfolg und nach dem Verbleib des FC St. Pauli II in der Regionalliga Nord, wurden die Regeln geändert beziehungsweise so ausgelegt, dass wir, der Hamm United FC, die Leidtragenden sein sollten. Dies war in unseren Augen nicht korrekt. Und wir haben Recht bekommen. Genau wie die anderen Vereine, die Einspruch eingelegt hatten.“

"Umso stolzer macht es uns, dass wir weiterhin in der Oberliga spielen dürfen"

Erleichterung und Freude über den Oberliga-Verbleib waren bei Hamm-Coach Sidnei Marschall (li.) und Präsident Jörn Heinemann riesengroß. Foto: Bode

In der offiziellen Mitteilung des HFV wird dies wie folgt begründet: „Die von den Vereinen vorgetragen Anmerkungen zu den veröffentlichten Staffeleinteilungen konnten weitestgehend nachvollzogen werden. Es wurde festgestellt, dass widersprüchliche Auslegungen der Auf- und Abstiegsregelungen möglich sind. Dem Spielausschuss ist wichtig zu betonen, dass aus den Widersprüchen keinem Verein ein Nachteil entstehen darf. Eine Regelung, die ohne Widersprüche anwendbar ist, wird zeitnah erarbeitet und veröffentlicht.“

Hamm-Präsident Jörn Heinemann: „Wir bedanken uns bei allen Freunden und Unterstützern, die uns geholfen haben, klarzustellen, dass diese Entscheidung, wie sie getroffen wurde, eine Fehlentscheidung war. Es hat sich gezeigt, dass unser Verein über einen großen Fan- und Freundespotenzial im Hamburger Fußball verfügt, das macht uns sehr stolz. Umso stolzer macht es uns, dass wir weiterhin in der Oberliga spielen dürfen. Und wir werden zur neuen Saison eine Mannschaft auf die Beine stellen, damit wir nicht wieder in diese Abstiegsbredouille geraten werden."

"Es ist sehr spät - aber wir werden Gas geben"

HUFC-Co-Trainer Robert Pietruschka (li.) und Chefcoach Sidnei Marschall (re.) können weiter für die Oberliga planen. Foto: noveski.com

Chefcoach Sidnei Marschall, der sich verständlicherweise ebenfalls erfreut zeigte, sagte: „Wir freuen uns natürlich tierisch, dass wir weiter in der Oberliga bleiben können und spielen dürfen. Uns war ja von vornherein klar, dass wir hier bleiben werden. Für uns war es natürlich schwierig wegen der Kaderplanung. Es ist sehr spät, aber wir werden Gas geben und beim ersten Punktspiel bereit sein." Während Liga-Manager Stephan Rahn in die gleiche Kerbe springt: „Ich sehe das genau wie ‚Sid‘. Natürlich haben wir jetzt noch viel Arbeit vor uns, aber das bekommen wir alles gemeinsam hin.“

Kaderupdates sollen folgen

Abschließend lassen die Mannen aus dem Hammer Park auf ihrer Vereinsseite verlauten: „Also müssen sich die Oberliga, unsere Fans, Kritiker und jene, die uns ja so besonders intensiv mögen, damit abfinden, dass wir auch in Zukunft da sein werden für euch. Als unangenehmer Gegner im Hammer Park-Stadion, der etwas andere Verein, die Geächteten. Gerade dann, wenn ihr am wenigsten an uns glaubt, halten wir zusammen und sind immer für eine Überraschung gut. Natürlich freuen wir uns auch sehr auf spannende Spiele gegen altbekannte und neue Vereine. Eine Corona-freie Saison für uns alle, damit wir alle wieder geilen Oberliga-Fußball sehen können.“ Zeitnah wolle man zudem Kaderupdates folgen lassen.