Turniere
1. Spieltag


SV Halstenbek-Rellingen II

1

:

3


FC Bergedorf 85

Anpfiff

Mi - 27.05. 19:00 Uhr

Spielstätte

Berner Heerweg 190

Zuschauer

--

Schiedsrichter

Alex Tietze

„Elstern-Comeback“ – Bergedorf 85 macht den Aufstieg klar!

Der FC Bergedorf 85 kehrt in die Landesliga zurück. Foto: Bergedorf 85/facebook

Nach zweimaligem Abstieg in Folge gibt’s nun wieder Grund zum Feiern an den Sander Tannen: der FC Bergedorf 85 ist zurück in der Landesliga! Die „Elstern“ bezwangen am Mittwochabend im zweiten Aufstiegsspiel die am ersten Spieltag siegreiche SV Halstenbek-Rellingen trotz Rückstand und Unterzahl mit 3:1. Damit kann den Bergedorfern einer der ersten drei Plätze, der unter den vier Relegations-Teilnehmer reichen würde, sollte der FC Elmshorn wie angekündigt tatsächlich nur einen Landesliga-Startplatz einnehmen, nicht mehr streitig gemacht werden. „Die Erleichterung ist natürlich da, aber wir wollen Runde mit einem Sieg zum Abschluss vor heimischer Kulisse gegen den HSV III krönen“, sagt Coach Mohet Wadhwa.

Der Zepterschwinger des FCB sprach im Anschluss an den Triumph über HR II von einem „Wahnsinnsspiel, was ich so auch noch nicht erlebt habe“. Grund: „Wir hatten gefühlt 90 Prozent Ballbesitz, sind wie die Teufel angerannt, hatten Chancen für mehrere Spiele und dann gehst du durch solch ein Slapstick-Tor in Rückstand.“ 17 Minuten waren am Berner Heerweg gespielt, als Miroslav seinen Bruder Matej Baotic anspielte. Dieser hatte Zeit und alle Möglichkeiten, um das Leder aus der eigenen Hälfte zu befördern. Stattdessen wählte er die Alternative Rückpass zum Torwart. Alen Brandic zu zaghaft, traf mit seinem Klärungsversuch den heran eilenden Daniel Dias Mesquita, der das Geschenk der Bergedorfer dankend annahm! Die Berndt-Equipe, die am ersten Spieltag bereits dem HSV III ein Bein stellte (2:1), musste verletzungsbedingt ohne ihre beiden Torschützen Amin Bejaoui und Philip Jacobs auskommen. Zudem konnte „Sechser“ Frederic Ernst nach einer halben Stunde nicht weiterspielen. „Es ist schon eine ganze Menge gegen uns gelaufen“, befand Zepterschwinger Oliver Berndt.

„War mir absolut sicher, dass wir das Spiel gewinnen!“

Frisch erholt und voller Tatendrang kehrte Pascal Pietsch aus seinem Urlaub zurück. Foto: noveski.com

Bergedorf in der Folge am Drücker und auch mit guten Chancen – doch am 42-jährigen „Torwart-Titan“ André Asmus war lange Zeit einfach kein Vorbeikommen. Doch Wadhwa blieb optimistisch. „Mir war klar, dass wir gegen diese massive Deckung geduldig bleiben müssen. Ich habe Mato und Christoph (Trainergespann Mitrovic und Schwiezena, Anm. d. R.) auch nach dem Rückstand gesagt, dass wir das Spiel gewinnen werden. Ich war mir absolut sicher.“ Diese Gewissheit sollte sich nach der Pause auszahlen. Nachdem Anto Zivkovic zunächst noch freistehend den Ausgleich vergab, machte er es wenig später besser, indem er einen abgewehrten Eckball aus gut und gerne 25 Metern direkt abnahm. Die Kugel titschte vor Asmus noch einmal auf und flog durch dessen Hosenträger – 1:1! Der Anfang war gemacht – doch plötzlich sah man sich nach Marijan Marosevic‘ ungestümen Einsatz gegen Sergio Batista Monteiro wieder einem möglichen Rückstand ausgesetzt. Denn der fällige Strafstoß sollte zur Chefsache werden. Kapitän Sven-Oliver Wroblewsky trat an und fand im diesmal herausragend parierenden Brandic seinen Meister! Wenig später wurde es kurios: Sammy Güzel wollte einen Freistoß schnell ausführen und traf dabei einen Gegenspieler, der sich vor ihm aufbaute. Referee Alex Tietze gab nicht dem Halstenbeker den gelben Karton, sondern schickte den bereits gelbverwarnten Güzel mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen! „Diese Situation mache ich dem Schiedsrichter zum Vorwurf, ansonsten hat er wirklich super gepfiffen“, gab Wadhwa hinterher zu Protokoll.

Spielunterbrechung nach Dias-Schock

Bergedorf nun also in Unterzahl – und trotzdem das aktivere Team. Miroslav Baotiv mit dem Pass in die Schnittstelle, wo der gerade aus dem Urlaub zurückgekehrte und zur zweiten Hälfte eingewechselte Torjäger Pascal Pietsch rustikal seinen Körper einsetzte und mit Hilfe des Innenpfostens zum 2:1 für seine „Elstern“ einschob! „Dem Tor ging ein klares Foulspiel voraus“, beklagte Berndt. Für den Schocker des Spiels sorgte dann aber HR-Schütze Daniel Dias, der plötzlich regungslos zu Boden sackte. Die Begegnung musste für rund 20 Minuten unterbrochen werden, ein Krankenwagen rollte an. Am Tag darauf gibt Berndt leichte Entwarnung: „Er hat einen Schlag aufs Rippenfell bekommen, ihm ist kurzzeitig schwarz vor Augen geworden und eine Rippenprellung davon getragen. Aber er ist schon wieder Zuhause.“ Von dieser Stelle: die besten Genesungswünsche! Als der Unparteiische das Spiel wieder frei gab, machte 85 den Deckel drauf. Pietsch flankte von rechts, Zivkovic köpfte ans Quergebälk – den Abpraller nickte Dieter Forkert schließlich ins Glück!

85 schenkt nach dem HSV-Spiel 100 Liter Freibier aus

HR-Coach Berndt richtete seine „Glückwünsche an Bergedorf 85 zum Aufstieg“ und bilanzierte: „Die 1:0-Führung war schon schmeichelhaft, da unser Torwart in der ersten Halbzeit zwei Riesenparaden gezeigt hat. Unverdient ist der Bergedorfer Sieg sicherlich nicht, aber es wäre mehr drin gewesen.“ Und: „Wenn dir vor dem Spiel einige Leistungsträger wegbrechen, ist es natürlich nicht so einfach, dass zu kompensieren – zumal die Zeit zwischen den Spielen äußerst knapp ist. Die Ansetzung in Farmsen ist für uns auch nicht gerade glücklich, da wir die wesentlich weitere Anreise haben und es unter der Woche auch nicht ganz so einfach ist. Wir konnten erst um 18:30 Uhr mit unserem Warmup beginnen und mussten uns die Kabine mit einer anderen Mannschaft, die zuvor auf dem Platz gespielt hat, teilen. Zudem wurden wir vom Verband ja als ‚Heimmannschaft‘ geführt und mussten uns dementsprechend auch um Bälle und die Kasse vor Ort kümmern. Jetzt müssen wir das Ganze schnell verarbeiten, denn am Sonntag steht für uns ein Endspiel gegen Este auf dem Programm.“ Für die „Elstern“ geht es abschließend an den Sander Tannen (15 Uhr) gegen den HSV III. „Da wollen und werden wir nochmal einhundert Prozent geben“, verspricht Wadhwa und verrät uns gegenüber, dass es nach dem Spiel als Dankeschön für den „Fan-Support“ 100 Liter Freibier geben wird. Na dann: Prost!

Die gesamte FussiFreunde-Redaktion gratuliert dem FC Bergedorf 85 zum Wiederaufstieg in die Landesliga!