Bezirksliga Nord
1. Spieltag


FC Alsterbrüder

2

:

2


HFC Falke

Anpfiff

So - 28.07. 14:00 Uhr

Spielstätte

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Zuschauer

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Schiedsrichter

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BZ Nord

„Eine Bude mache ich – mach‘ dir keine Sorgen!“

Falke-Neuzugang Marco Rohde war an beiden Toren seiner Elf direkt beteiligt. Foto: Klaas Dierks

Eine gute Viertelstunde war noch zu gehen, als Falke-Trainer Dirk Hellmann sein Wechsel-Kontingent ausschöpfte und mit Falk Dethlefs die letzte Offensiv-Option zog. Als der Übungsleiter seinem neuen Angreifer, der aus Schleswig-Holstein von Alemannia Wilster zu den Falken stieß, die letzten Instruktionen mit auf den Weg gab, entgegnete Dethlefs mit einem Versprechen: „Eine Bude mache ich – mach‘ dir keine Sorgen!“ Gesagt, getan. Keine sechs Zeigerumdrehungen nach seiner Hereinnahme war der 27-Jährige in Folge einer Flanke von Marco Rohde und einer unglücklichen Kopfballverlängerung der Hausherren zur Stelle, stand genau da, wo ein Torjäger zu stehen hat – und besorgte den 2:2-Ausgleich (80.).

„Ein verdientes Remis“, befand Hellmann nach Schlusspfiff, „mit dem wir auch leben können.“ Denn: „Gegen diese Mannschaft muss man erstmal bestehen. Ich glaube, dass wir in der letzten Saison mit einer Niederlage vom Platz gegangen wären.“ Und auch am Sonntag sah es zumindest im ersten Durchgang danach aus, als würde der FC Alsterbrüder die drei Zähler an der Gustav-Falke-Straße behalten. „Die erste Halbzeit geht an Alsterbrüder“, gestand Hellmann. „Sie waren sehr bissig und haben hoch gepresst. Damit kamen wir nicht so gut klar.“ Sein HFC habe „aus der Dreierkette heraus zu selten den tiefen Pass gesucht“, obwohl „die Räume da gewesen wären. Aber wir waren zu zögerlich und haben sie immer wieder eingeladen.“ So auch beim 0:1 aus Gäste-Sicht, als Bennet Schlechtweg einen zu ungenauen Pass ins Zentrum spielte, nicht den anvisierten Henrik Petersen, sondern lediglich Gegenspieler Maximilian Susemihl fand. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und schoss aus 16 Metern ins lange Eck ein (38.). Die Elf von Gunnar Hitscher kam zu zwei, drei weiteren aussichtsreichen Situationen, war im letzten Step aber stets zu unpräzise und nicht zielstrebig genug.

"Die zweite Halbzeit geht klar an uns"

Eine Ausnahme: Die 27. Minute, als Marco Wendt nach einem herrlichen Angriff und tollem Kombinationsspiel der Alsterbrüder den Einschlag verhinderte. Wenig später hatte Timo Riemer die Großchance zur Falke-Führung, zog aber freistehend am langen Eck vorbei (35.). Nahezu im direkten Gegenzug bog der FCA auf die Siegerstraße ab. Die Halbzeitpause nutzte Hellmann dazu, „einige Dinge anzusprechen“, die vor dem Seitenwechsel eher suboptimal liefen. „Das hat die Mannschaft richtig gut umgesetzt, die zweite Halbzeit geht klar an uns“, so „Helle“, dessen Equipe mit Dampf aus der Kabine und in Minute 65 zum Ausgleich kam – wohlgemerkt nach einer Ecke der Hausherren, die zum Konter führte. Wieder war es Rohde, der im Zentrum Tempo aufnahm und für Riemer durchsteckte. Dieser umkurvte Moritz Kühn und schob zum 1:1 ein.

Schnitzer nach Standard und "0815-Foul"

„Danach waren wir drauf und dran, das Spiel zu drehen, haben es wirklich gut gemacht und kriegen dann ein ganz bitteres Gegentor“, ärgerte sich der Falke-Coach über das Abwehrverhalten nach einem lang getretenen Standard der Alsterbrüder, als ein Akteur bei der Raumdeckung kurzerhand einen Tiefschlaf hielt. Nutznießer war letzten Endes Carl Janta, der nach Querpass über Wendt hinweg zum 2:1 vollstreckte (71.), ehe „Joker“ Dethlefs den bereits beschriebenen Endstand herstellte. Die Schlussphase war zerfahren, etwas wild und von vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten geprägt. 120 Sekunden vor Ultimo sah Falkes Finn Hanke nach einem „0815-Foulspiel“, wie Hellmann konstatierte, auf Höhe der Mittellinie die Ampelkarte. „Es war ein unnötiges Foul, aber dafür Gelb-Rot zu geben, ist völlig übertrieben. Ärgerlich, weil ein Spieler dafür gesperrt wird“, so Hellmann, der sich über die Entscheidung so sehr echauffierte, dass er ebenfalls den gelben Karton sah.

"Wenn wir die individuellen Fehler abstellen, sieht das schon recht gut aus"

Sein Fazit: „Alsterbrüder ist und war schon immer eine bissige und giftige Mannschaft mit starken Fußballern. Sie haben das in der ersten Halbzeit gut gemacht, wo wir ein paar Situationen in eigenem Ballbesitz suboptimal gelöst haben. Aber ein Kompliment an die Truppe. Sie hat die Dinge, die wir in der Halbzeit angesprochen haben, angenommen, umgesetzt und gesehen, wie man eine solche Pressinglinie überspielen kann. Wir sind wir auf einem guten Weg. Wenn wir die individuellen Fehler noch abstellen, dann sieht das schon recht vernünftig aus.“