Oberliga Hamburg 01
17. Spieltag


TSV Sasel

1

:

0


TuS Dassendorf

Anpfiff

So - 30.01. 15:00 Uhr

Spielstätte

Saseler Parkweg

Zuschauer

300

Schiedsrichter

Lasse Holst (FC Türkiye)

Oberliga 01

Ein (weiterer) Sieg für die Geschichtsbücher: Saseler „Serienbrecher“ beenden „Dasse-Run“!

Todd Tuffour (Mi.) riskiert Kopf und Kragen - und rettet vor Martin Harnik. Foto: KBS-Picture.de

Reichlich Beifall gab es von den Rängen am Saseler Parkweg, als der tadellose Schiedsrichter Lasse Holst (FC Türkiye) zur Halbzeit pfiff. Noch größer war der Jubel aber, als der Unparteiische dem Oberliga-Gipfel ein Ende setzte (alle Highlights im LIVE-Ticker). Der bis dato ungeschlagene Spitzenreiter aus Dassendorf warf noch ein letztes Mal alles nach vorne. Sogar Keeper Christian Gruhne tummelte sich im Saseler Strafraum herum. Als der Ball schließlich vor die Füße von Kristof Kurczynski fiel – und dieser einen letzten Versuch abgab, begrub der überragende Todd Tuffour das Spielgerät unter sich. Der Rest war Saseler Freudentaumel!

Tim Jeske (li.) erzielte das goldene Tor des Spiels. Foto: KBS-Picture.de

„Wir haben das im Kollektiv richtig gut gemacht, den Matchplan vom Trainer perfekt umgesetzt und als Team gewonnen“, strahlte Tuffour, wollte die Auszeichnung als „Man of the Match“ aber nicht entgegennehmen. „Das Team ist der Matchwinner!“, entgegnete der Saseler Schlussmann – und fügte an: „Meine Leistung basiert auf der Leistung der Mannschaft. Wir haben uns gegenseitig gepusht.“ Gepusht bis ans Limit – und das im wahrsten Sinne des Wortes!

Die ersten 45 Minuten waren eine wahre Machtdemonstration von den „Parkweglern“. Und das, obwohl die Gäste eigentlich „eine gute Auftaktphase“ hatten, wie auch TuS-Trainer Jean-Pierre Richter befand. Doch nach zehn Minuten kippte das Geschehen. „Dann haben wir nicht nur den Faden, sondern auch den Gegner komplett verloren – und gar keinen Zugriff mehr gehabt“, musste Richter gestehen. Die Folge: Eine traumhafte Stafette in der gegnerischen Hälfte krönte Jean-Lucas Gerken mit einem perfekten Querpass auf Tim Jeske. Der Angreifer vollstreckte trocken vor Gruhne in den rechten Knick (18.)! Und die Hausherren hätten die Führung ausbauen können. Nico Zankl setzte beherzt nach und profitierte von einem Aussetzer von Zhi-Gin Lam. Sein Linksschuss strich aber knapp am langen Eck vorbei (41.).

Tuffour bringt Harnik zur Verzweiflung

Sasels Kjell Ellerbrock (re.) zeigte eine starke Leistung und bekommt hier noch einen Fuß gegen Harnik dazwischen. Foto: KBS-Picture.de

Die größte Gelegenheit der „Wendelwegler“ hatte Mattia Maggio, der den Ball von Martin Harnik in die Schnittstelle durchgesteckt bekam, aber in Tuffour seinen Meister fand (32.). Apropos Martin Harnik: Der Ex-Profi in Reihen der Dassendorfer tauchte nach der Pause zweimal vor dem TSV-Teufelskerl auf, konnte diesen aber nicht bezwingen (54., 60.). „Mir ist schon bewusst, dass er eine andere Qualität hat, als andere Stürmer in der Oberliga. Aber in der Aktion blende ich das komplett aus und versuche einfach, den Ball bestmöglich zu halten“, so Tuffour in Bezug auf seine Duelle mit dem einstigen Bundesliga-Profi.

Der Primus rannte nach der Pause an. Doch die Angriffe verpufften oft. Die unzähligen und kaum zu zählenden Flanken waren gefundenes Fressen für unglaublich leidenschaftliche Saseler, die nahezu jedes Kopfballduell im eigenen Strafraum für sich entschieden. Der TSV ließ kaum etwas anbrennen – und setzte auch immer wieder Nadelstiche. So zum Beispiel in der 80. Minute, als Lukas-Gabriel Kourkis eine Pirouette um Maximilian Ahlschwede drehte und plötzlich nur noch Gruhne vor sich hatte. Der Torsteher blieb aber Sieger.

"Heute waren wir die bessere Mannschaft"

Maximilian Ahlschwede (li.) im Duell mit Lukas-Gabriel Kourkis, der das 2:0 auf dem Fuß hatte. Foto: KBS-Picture.de

Dennoch reichte es am Ende zum insgesamt verdienten Saseler Erfolg! „Dassendorf hat natürlich eine enorme Qualität, da kommen wir so nicht ran. Aber heute waren wir die bessere Mannschaft“, bilanzierte Tuffour. Während „JPR“ zu Protokoll gab: „Ich glaube, wir haben den Gegner in der zweiten Halbzeit spieltaktisch gekillt und hatten eine totale Dominanz. Es ist immer ein bisschen einfach, sich hinzustellen und zu sagen, es lag daran oder das war falsch. Ich glaube, mit unserer Qualität und unseren Möglichkeiten hat man ja gesehen, dass es geht. Sonst hätten wir in der zweiten Halbzeit nicht so viel Einbahnstraßenfußball gespielt. In der ersten Halbzeit hat Sasel das einfach besser gemacht als wir. Wir hatten nicht den Glauben und die Überzeugung, das richtig umzusetzen. Deswegen sind wir viel mehr ins Hinterherlaufen gekommen. Heute hat es nicht gereicht, nur eine gute Halbzeit zu spielen.“

Sasel schwingt sich zum Dassendorfer Serienbrecher auf

Nach dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen mehr und der TSV Sasel feierte den historischen Sieg gegen Primus Dassendorf. Foto: KBS-Picture.de

Mehr noch. „Wenn der Ball bei uns mal nicht reinfällt, dann ist es natürlich ungewohnt. Denn ein Spiel ohne eigenen Treffer hatten wir schon Ewigkeiten nicht mehr“, geriet Richter ins Grübeln. Genauer gesagt: Seit seinem Amtsantritt gab es das nicht mehr. Damals unterlag Dassendorf bei Richters Debüt dem FC Süderelbe mit 0:1 (24.02.2019.). Das ist mittlerweile drei Jahre her! In den folgenden 59 Partien, wie die „Hafo“-Statistik errechnet, traf die TuS immer mindestens einmal ins Schwarze. Ein weiterer historischer Moment: Sasel brachte dem Serienmeister die erste Pleite seit dem 01.12.2019 bei. Damals musste sich „Dasse“ in der Nachspielzeit dem FC Teutonia 05 geschlagen geben. Damit endete die Serie von 27 ungeschlagenen Spielen am Stück.

Und es scheint ein wenig so, als würden sich die „Zankl-Zocker“ so ein wenig zum Angstgegner der übermächtigen Dassendorfer mausern. Bereits in der Saison 2017/18 beendete der TSV die TuS-Siegesserie nach einer zuvor perfekten Hinrunde mit 17 Siegen. Dann kam Sasel – und besiegte das Ausnahmeteam mit 2:1. „Es macht Spaß, gegen Dassendorf zu gewinnen“, stellte ein freudestrahlender Tuffour fest.

Wie Sasel-Coach Danny Zankl das Spiel gesehen hat, seht Ihr im Video-Interview!