Kreisliga 7
13. Spieltag


SV Blankenese

1

:

4


FTSV Komet Blankenese

Anpfiff

Fr - 18.10. 19:30 Uhr

Spielstätte

Sportplatz Waldesruh

Zuschauer

118

Schiedsrichter

Thorsten Mundt

KL 7

Duftmarke im (harten) Derby: „Man muss die Übermacht des Gegners anerkennen!“

Sascha Richert (li.) wurde oft hart angegangen, war dennoch an den ersten beiden Toren entscheidend beteiligt. Foto: Kormanjos

Das Erstrunden-Aus im LOTTO-Pokal bei der SV Blankenese (0:3) hat dem Lokal-Nachbarn Komet Blankenese "schon wehgetan", wie Sascha Richert gestand. Der 31-Jährige ist einer von zahlreichen namhaften und höherklassig erfahrenen Spielern, die sich vor der Saison der FTSV anschlossen. So schmerzhaft das Pokal-Ausscheiden auch war, so dominant tritt der FC Bayern der Kreisliga 7 im Alltag auf. Vor dem Liga-Derby bei der SVB war Komet nicht nur auf Revanche aus, sondern wollte eine weitere Duftmarke im Kampf um die Meisterschaft setzen - und das sollte gelingen (alle Highlights im LIVE-Ticker)!

Yannick Bräuer (3. v. li.) bejubelt seinen frühen Führungstreffer. Foto: Kormanjos

Mit lautstarken "Die Nummer eins im Dorf sind wir"-Sprechchören feierten die Komet-Spieler die errungene Vormachtstellung in Blankenese. Insbesondere in den ersten 45 Minuten dominierten die Gäste auf dem tiefen Geläuf am Sülldorfer Kirchenweg den Gegner und demonstrierten eindrucksvoll, dass sie in der Liga unter normalen Umständen kaum zu schlagen sind. "Natürlich - ganz klar!", entgegnete SVB-Coach Andrew Langenbacher auf die Frage, ob man gegen eine Mannschaft verloren habe, die nicht in diese Liga gehört. Wenngleich er mit dem Auftritt seiner Schützlinge sehr unzufrieden war. Der Grund: "Wir waren sehr undiszipliniert in der ersten Halbzeit. Das will ich als Trainer gar nicht sehen. Wir haben kein gutes Gesicht gezeigt - auch ich nicht mit meiner Gelben Karte", verschonte er auch sich selbst nicht vor der Kritik. "So wollten wir nicht auftreten, aber man muss die Übermacht des Gegners anerkennen."

Insbesondere das Duo Richert/Schönfeld schraubte weiter an seiner Scorerpunkt-Ausbeute. Während Sascha Richert an den ersten beiden Treffern entscheidend beteiligt war - erst mit einem Schuss, den Davood Mousavi nicht festhalten, sodass Yannick Bräuer abstauben konnte (2.), dann mit einem scharfen Schuss aus spitzem Winkel, den Malte Dietz noch leicht abfälschte (6.) -, sorgte Steven Schönfeld per Doppelpack (38., 45.) für die 4:0-Pausenführung des Favoriten. Der Ex-Falke-Goalgetter hat damit bereits 33 Saisontreffer in zwölf Einsätzen auf dem Konto - dem gegenüber stehen Richerts 27 Assists in elf Partien. Beeindruckend!

Steven Schönfeld im Video-Interview

Sascha Richert - hier von Amir Khadem zu Fall gebracht - musste eine Menge einstecken. Foto: Kormanjos

"Wenn man beim Tabellendritten mit 4:0 zur Halbzeit führt, dann hat man Vieles richtig gemacht", befand auch Komet-Coach Addi Dankowski, der seinem Torjäger, der im Nachgang von "der besten Halbzeit der Saison" sprach, nicht widersprechen konnte: "Wenn man den Gegner und den Platz sieht, dann kann man das sicherlich unterschreiben. Das war ein richtig guter Auftritt!"

Der Kontrahent hatte außer viel Härte kaum etwas entgegenzusetzen. Selbst für Langenbacher war es mehr als die "normale" Derby-Gangart: "Ich bin kein Freund von so einem Fußball. So muss man das nicht machen und darüber werde ich auch mit meiner Mannschaft sprechen. Denn das war nicht annehmbar in der ersten Halbzeit und auch nicht unser Gesicht." Dankowski dazu: "Hart ist in Ordnung, das kennen wir auch schon. Aber heute war es meiner Ansicht nach eine Nummer zu viel. Ich weiß nicht warum. Denn wir haben eigentlich ein gutes Verhältnis zur SVB - und das soll sich auch nicht ändern. Wir trainieren nebeneinander, deshalb habe ich das auch nicht ganz verstanden." Insbesondere Richert habe "bei jedem Ball, den er gespielt hat, noch einen abbekommen. Da muss man irgendwann auch mal durchgreifen, den Spieler schützen und eine Gelbe Karte geben, damit man sieht, dass es so nicht geht. Damit kriegt man auch etwas Ruhe rein. Heute war es aber ein Tick zu viel." Während Schönfeld konstatierte: "Ich muss ganz ehrlich sagen, dass der Schiri teilweise ein bisschen den Faden verloren hat. Er hat viel durchgehen lassen, dadurch hat sich das unnötigerweise hochgepusht. Normalerweise musst du hier zwei, drei Rote Karten geben. Im Endeffekt kriegen wir dann eine", sprach er auf die viel zu harte Ampelkarte gegen Christian Schümann, der das zwischenzeitliche 3:0 von Schönfeld nach starker Balleroberung mustergültig vorbereitete hatte, an (90.).

„Haben davon profitiert, dass Komet etwas locker gelassen hat“

Viele hitzige Diskussionen und kleinere Rudelbildungen... Foto: Kormanjos

Im zweiten Durchgang schaltete Komet Blankenese in den Schongang und machte - mit der deutlichen Führung im Rücken - nicht mehr als nötig. "Wir haben uns viel vorgenommen und es ein bisschen besser umgesetzt - wenngleich Komet auch etwas locker gelassen hat. Davon haben wir profitiert", erkannte auch Langenbacher, der mit seinem Team zumindest einen kleinen Teilerfolg verbuchen konnte - nämlich den Sieg im zweiten Abschnitt. Mit einem herrlichen Freistoß aus 21 Metern in den rechten Knick betrieb Qendrim Drenica noch Ergebniskosmetik (65.). Mehr war nicht drin.

Sascha Richert im Video-Interview zum Derbysieg