Landesliga Hansa
26. Spieltag


Klub Kosova

4

:

2


FC Voran Ohe

Anpfiff

Fr - 08.04. 19:30 Uhr

Spielstätte

Dratelnstraße (Kunstrasen)

Zuschauer

97

Schiedsrichter

Luca Jürgensen

Drei Tore in vier Minuten und Traumcomeback – Kosova dreht Match!

Vulnet Sinani (links), durfte sich dieses Mal gleich doppelt als Torschütze feiern lassen. Foto: noveski.com

In den letzten Tagen wurde viel über den Klub Kosova gesprochen, da der Verein aus Wilhelmsburg mit seiner Ligamannschaft am grünen Tisch drei Punkte gegen den SC Poppenbüttel errang. In den Diskussionen ging es weniger um die sportliche Leistung, dabei ist diese noch viel fulminanter! Denn der Klub erspielte sich eine Serie und baute diese in der Partie gegen den FC Voran Ohe aus, wodurch man nun schon seit neun Spielen ungeschlagen ist. Mit dem Sieg an der Dratelnstraße festigte das Team von Thorsten Beyer und Ingo Brussolo den zweiten Platz, brannte - mit drei Treffern in vier Minuten - in der Schlussphase ein wahres Tor-Feuerwerk ab und drehte ein verloren geglaubtes Match...

Mit drei Scorerpunkten glänzte der Innenverteidiger Burhan Bedrolli (rechts). Foto: noveski.com

Zu Beginn des Geschehens nahmen nicht wenige Zuschauer an, dass die Gastgeber als klarer Sieger vom Platz gehen würden, denn sie standen sehr hoch und griffen früh an. Das Offensivspiel funktionierte sehr gut und deshalb war die frühe Führung fast schon folgerichtig: Kirill Schneider schlug eine Ecke von links in den Sechzehner, wo der aufgerückte Innenverteidiger Burhan Bedrolli hoch stieg und die Pille zum 1:0 einköpfte (3.)! Der Torschütze war nach einer Steißbein-OP monatelang außer Gefecht gesetzt und wurde in den letzten vier Wochen langsam wieder ans Team heran geführt, sodass er nun sein Comeback in der Startelf feierte und dieses direkt auf diese Weise krönte. Doch das sollte noch nicht der letzte Geniestreich von Bedrolli gewesen sein!

Die Anfangsphase gehörte ganz klar dem Heimteam, das sich durch Visar Galica (5., 18.) und Schneider (12.) weitere Chancen erspielte. Mit der Zeit kamen die Gäste aus Reinbek besser ins Spiel, wobei lediglich die Defensivabteilung sicherer wurde. Nach vorne konnte man jedoch kaum Nadelstiche setzen. Nach der Führung von Kosova entstand zunehmende der Eindruck, dass der Favorit sich daraus ausruhen wollte und seinen Stiefel runterspulte. Dieser Ablauf schmeckte Beyer so gar nicht: „In der ersten Halbzeit haben wir relativ lethargisch gespielt!“ Aber auch Ohe setzte in den ersten 45 Minuten nichts Zählbares dagegen, was unter anderem daran lag, dass Kosovas Kapitän Max Groenhagen seine Abwehr sehr gut dirigierte und selbst fast jeden Zweikampf gewann. Doch ein „Aufschrecken“ gab es noch kurz vor dem Pausenpfiff, als Patrick Smereka vor dem leeren Tor stand und die Kugel nur an das Alumium setzte, nachdem er einen langen Ball aus der eigenen Hälfte mit dem Fuß runter holte, durch die Abwehr marschierte und einzig Ohes Keeper vor sich sah: Niklas Baasch sprang aus seinem Tor heraus und schmiss sich in den heran stürmenden Gegenspieler, doch Smereka spitzelte mit der Pike die Pille gerade noch unter den Torwart hindurch, fiel hin, stand schnell wieder auf und holte sich fünf Meter und leicht rechts versetzt vor dem Kasten den Ball wieder. In dieser Situation hätte der Flügelflitzer nur noch einschieben müssen. Allerdings schloss er aus spitzem Winkel zu überhastet ab und traf lediglich den Pfosten, wovon der Ball wieder ins Feld abprallte (42.). So war es nichts mit dem Ausbau der Führung und Schiedsrichter Luca Jürgensen pfiff bald darauf zum Pausentee.

Ohe kommt besser aus der Kabine und dreht das Spiel

War lange Zeit der Rückhalt seines Teams und parierte einen Strafstoß. Am Ende griff Keeper Niklas Baasch dann aber noch mehrfach hinter sich. Foto: noveski.com

Während der 15-minütigen Unterbrechung fand Gäste-Coach Rainer Seibert offensichtlich klare Worte, die anschließend bei seinen Spielern fruchteten. Denn nach Wiederanpfiff ließen die Amselstieg-Kicker den Gegner zwar kommen, aber auch immer wieder in die Abseitsfalle laufen. Minütlich steigerte sich die Seibert-Elf in ihrer Leistung und fing an, auch in der Offensive Akzente zu setzen, so dass der Gast bereits zehn Zeigerumdrehungen nach Beginn des zweiten Durchgangs den Ausgleich schaffte. Marcel Anton bekam ein Zuspiel von Robin Woost gut unter Kontrolle und zimmerte aus 18 Metern einfach mal drauf, woraufhin der Ball in Form einer Bogenlampe über die Köpfe der gegnerischen Abwehr und Torwart Sebastian Menzel hinweg zum 1:1 ins Netz flog (55.)! Das war die Phase des FC Voran Ohe, was nicht nur am Ausgleich lag, sondern auch am Zug nach vorne. Deshalb dauerte es auch nur neun weitere Minuten und die Oher stellten den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. Abermals war es Anton, der die Gelegenheit beim Schopfe packte und nach einem Pass von Niko Prehn bis kurz vor den Sechzehner lief, wieder abzog und mit einem Schuss aus 13 Metern zum 1:2 vollstreckte!

Verschossener Elfer - Wahnsinns-Schlussphase!

Kirill Schneider bereitete zwei Treffer vor. Foto: noveski.com

Kosova-Trainer Beyer hatte genug gesehen und reagierte sofort auf den Rückstand, indem er einen Doppelwechsel vollzog und somit sein System umstellte, was abermals den Ablauf auf dem Platz änderte, da die Gastgeber fortan wieder besser ins Spiel fanden und vom wild an der Seitenlinie agierenden Übungsleiter angetrieben sich ihre Chancen erspielten. Erst tunnelte Schneider Torwart Baasch, doch die Kugel klatschte nur an den rechten Außenpfosten. Drei Minuten später legte Fabian Strizke den „Neuner“ Argetim Kaba im Strafraum und verursachte somit einen Elfer für die Hausherren. Galica trat an und schoss flach links auf das Tor. Doch da machte er die Rechnung ohne Baasch: der Schlussmann aus Reinbek entschied sich für die richtige Ecke, tauchte schnell ab und machte sich lang, und hielt bravourös (73.)! Aber Kosova gab nicht auf, legte minütlich mehrere Schippen drauf und riss das Spiel wieder an sich. Der letzte Wechsel auf Seiten der Gastgeber sollte sich schließlich endgültig bezahlt machen. In der 80. Minute brachte das Trainerduo Beyer/Brussolo mit Vulnet Sinani einen frischen Mann in der Offensive, der zum Garanten für eine Wahnsinns-Schlussphase wurde. Sieben Minuten waren seit dieser Hereinnahme vergangen, als Smereka von links in den Sechzehner lief und auf Bedrolli an die Grundlinie durchsteckte. Der abermals aufgerückte Abwehrspezialist hob den Kopf und passte punktgenau auf den fünf Meter vor dem Tor positionierten Sinani, der die Kugel gekonnt zum 2:2-Ausgleich eindrückte!

Das Heimteam merkte sofort, dass noch mehr möglich sei und von der Seitenlinie kamen Motivationsrufe wie zum Beispiel: „Los jetzt, Kosova! Da geht noch mehr!“ Und ob da noch mehr ging! Wie von Sinnen marschierten die Wilhelmsburger auf das gegnerische Tor zu und tatsächlich: in der 89. Minute rannte tatsächlich schon wieder Bedrolli nach vorne, dieses mal auf rechts, und verwertete ein Zuspiel von Smereka, indem er von halbrechter Position im Strafraum abzog und der Ball im langen Eck zum 3:2 einschlagen ließ! Der Jubel war immens und alle Anwesenden rieben sich nach diesem Doppelschlag die Augen. Eine Schlussphase, die es wirklich in sich hatte, aber noch immer nicht vorbei war. Es lief bereits die Nachspielzeit als Schneider von rechts durch die Abwehr marschierte und nur noch den herauseilenden Keeper Baasch vor sich hatte. Doch anstatt selbst abzuschließen, sah er seinen besser postierten Mitspieler Sinani, legte die Pille am Torwart vorbei nach links rüber und sein Mannschaftskamerad schob völlig freistehend aus fünf Metern ins absolut leere Tor zum 4:2-Endstand ein!

Die Stimmen der beiden Trainer und von "Traum-Comebacker" Bedrolli auf Seite 2!

Seite 1 / 2 Nächste >