Oberliga Hamburg 01
3. Spieltag


HSV Barmbek-Uhlenhorst

0

:

5


TSV Sasel

Anpfiff

Fr - 27.08. 19:30 Uhr

Spielstätte

Dieselstraße

Zuschauer

370

Schiedsrichter

Gerhard Alexander Ludolph (Hoisbütteler SV)

Oberliga 01

Drei Tore binnen 240 Sekunden – aber „Sonntagsschuss-Samu“ zieht BU schon zuvor „den Stecker“

Bei vier von fünf Saseler Toren hatte Deren Toksöz seine Füße mit im Spiel. Foto: noveski.com

„20 Minuten lang haben wir ein wirklich gutes Spiel gemacht“, sah BU-Coach Jan Haimerl sein Team in der Anfangsphase der Partie gegen den TSV Sasel im Vorteil. Haris Lakic (2.) und Jonas Wesemann mit einem Distanzkracher (14.), den Gäste-Keeper Marvin Krause, der den gesperrten Todd Tuffour sowie den ebenfalls verhinderten Lleyton Lewis John vertrat, glänzend entschärfte, hatten jeweils die Führungschance für die Hausherren. Doch dann traf ausgerechnet ein langjähriger Barmbeker seine Ex-Kollegen mitten ins Herz…

„Mit dem Sonntagsschuss zieht uns ‚Samu‘ komplett den Stecker“, sprach Haimerl auf die 19. Spielminute als, als BU-Fänger René Heide eine Freistoß-Flanke von Deran Toksöz zwar noch aus der Gefahrenzone boxen konnte, allerdings genau vor die Füße von Samuel Hosseini beförderte. Dieser fackelte nicht lange, nahm aus 24 Metern Maß – und ließ die Kugel per Direktabnahme im rechten Toreck einschlagen! Ein Traumtor, das die Gastgeber völlig aus der Bahn warf. „In den darauffolgenden zwölf Minuten ist der Ausdruck ‚vogelwild‘ noch untertrieben“, so Haimerl, dessen Equipe in jener Phase des Spiels „total unorganisiert und total unstrukturiert“ gewesen sei. „Wir haben uns überhaupt nicht an die auferlegten Prinzipien gehalten und waren froh, dass wir ‚nur‘ mit einem 0:4 in die Pause gegangen sind.“

Drei Tore binnen vier Zeigerumdrehungen

Ausgerechnet der Ex-Barmbeker Samuel Hosseini leitete den Kantersieg mit einem Distanz-Kracher ein. Foto: noveski.com

Binnen 240 Sekunden sorgte Sasel für klare Verhältnisse. Eine gute Pressing-Situation führte zum Ballgewinn, Andranik Ghubasaryan bediente Maximilian Grünberg auf dem rechten Flügel – und dessen angedachte Hereingabe rutschte derart ab, dass der Ball über Heide hinweg in die Maschen segelte (28.). Keine 60 Sekunden später chippte Toksöz das Spielgerät nach einem Hosseini-Zuspiel in die gefährliche Zone, in die Jean-Lucas Gerken hinein gestartet war und Heide per Lop überwand (29.). Auch beim vierten TSV-Treffer hatten Hosseini und Toksöz ihre Füße mit im Spiel. Letztgenannter schickte Nico Zankl auf die Reise, der behauptete sich im Zweikampf und schob ein (32.).

"Das war für uns kein Gradmesser, sondern ein Lernprozess"

„Du spielst nun mal auch nicht gegen irgendwen, sondern gegen eine Mannschaft, die weiß, wie sie ein Team mit gewissen Abläufen auseinanderspielen kann“, analysierte Haimerl – und konstatierte: „Das ist für uns kein Gradmesser, sondern ein Lernprozess.“ Seine Jungs wollten die typischen Barmbeker Tugenden wie „kratzen, kämpfen und beißen“ an den Tag legen. „Aber das wird bestraft, wenn man in gewissen Situationen nicht eher auf Ordnung, sondern auf Attacke aus ist.“ Nach dem 0:1 musste man sich „sortieren, das haben wir aber nicht hingekriegt“, stellte Haimerl ernüchtert fest.

Trotz 4:0-Pausenführung: Zankl wünscht sich "mehr Klarheit"

Eine "abgerutschte" Flanke von Maximilian Grünberg (li.) sorgte für das 2:0 - und war der erste von drei Streichen binnen 240 Sekunden. Foto: noveski.com

Dass es im zweiten Durchgang nur noch einen Gegentreffer gab, war auch BU-Fänger Heide zu verdanken, der eine noch höhere Pleite verhinderte. In der Schlussminute veredelte Zankl einen tollen Angriff über Toksöz und den eingewechselten Luis Take zum 5:0-Endstand für die „Parkwegler“. Obwohl seine Elf in den zweiten 45 Minuten nur einmal zuschlug, befand Coach Danny Zankl, dass man dort „mehr Klarheit im Spiel“ hatte. „Das hätte ich mir in der ersten Halbzeit auch gewünscht. Wir haben fünf, sechs richtig schöne Angriffe gefahren, die wir aber nicht zu Ende gespielt haben.“ Das Ergebnis aus der ersten Hälfte habe „aber auch dazu beigetragen, dass BU nicht mehr vor unser Tor gekommen ist“. Den fünften Torerfolg habe man sich „durch eine gute Struktur“ im Spiel verdient, erklärte Zankl.

"Wir haben es vernünftig gelöst"

Sein Team habe zwar schon im ersten Durchgang „ein paar schöne Dinger von hinten rausgespielt, aber die Klarheit fehlte, es war ein bisschen wild oder es war ein Kontakt zu viel. Spätestens in der 80. Minute sollte man es bemerkt haben, dass man den Haken dann auch mal weglässt“, war der Sasel-Dompteur trotz des deutlichen Ergebnisses nicht rundum zufrieden. „Aber wir haben es vernünftig gelöst“, zog man beim TSV offenbar die richtigen Lehren aus dem Cordi-Spiel (0:4). „In der Bewertung der Mannschaft muss man nicht das Ergebnis, sondern das ganze Spiel sehen. Das haben wir getan“, gab Zankl abschließend zu Protokoll. Nun muss man an der Dieselstraße nach dem ersten Saisonsieg in der Vorwoche in Meiendorf (4:1) „die richtigen Schlüsse“ aus der deutlichen Abfuhr ziehen.