Oberliga Hamburg
8. Spieltag


Altona 93

2

:

0


Hamburger SV III

Anpfiff

Sa - 10.09. 15:30 Uhr

Spielstätte

Adolf-Jäger-Kampfbahn

Zuschauer

973

Schiedsrichter

Ben Henry Uhrig (SC Egenbüttel)

Oberliga

Doppelkopf mal anders – und Slapstick at it’s best!

Marcus Borgmann sorgte als Joker in der Nachspielzeit nach einem kapitalen Bock der Gäste für die Entscheidung. Foto: noveski.com

Gut 20 Minuten waren an der Adolf-Jäger-Kampfbahn gespielt, als Julian Barkmann seinem Unmut erstmals so richtig lautstark Luft verschaffte: „Jeder Ball ist weg, Mensch! Lasst den Ball jetzt laufen!“, forderte der Keeper von Altona 93. Dabei hatte sein AFC ein klares Übergewicht, ließ in den ersten 45 Minuten nicht eine echte Chance für den Gegner zu – und hatte vor Barkmanns verbalem Auswurf bereits die ganz dicke Möglichkeit, selbst in Führung zu gehen (alle Highlights im LIVE-Ticker). Aber Michael Gries beförderte einen von Timon Engelmann ziemlich plump verursachten Strafstoß gegen Theo Behrmann wuchtig ans Quergebälk (16.).

Armel Gohoua (li.) brachte den AFC nach einem weiten Einwurf per Kopf in Front. Foto: noveski.com

Dass die „Bergmänner“ dennoch den Weg aufs Scoreboard fanden, lag an einer Variante von „Doppelkopf“ – nur anders. Genauer gesagt: Moritz Grosche schleuderte einen Einwurf von der rechten Seite – nahe der Altonaer Trainerbank – weit in den Rothosen-Sechzehner. Die Defensive der Gäste stellte sich, gelinde gesagt, äußerst naiv an. Gries verpasste zunächst noch per Kopf, aber Armel Gohoua behielt im Luftduell mit Jerry Sampaney die Oberhand, ließ die Kugel über den Hinterkopf und ins lange Eck gleiten – 1:0 (25.)!

Fehlendes Bemühen konnte man der HSV-Dritten wahrlich nicht attestieren, es fehlte aber schlichtweg an der Durchschlagskraft – und zwar gänzlich. Auf der anderen Seite fehlte dem unglücklichen Gries nach einer Grosche-Flanke völlig freistehend die nötige Präzision per Kopf (57.). Und so plätscherte das Spiel vor 973 Zuschauern auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn vor sich hin. 20 Minuten vor Ultimo platzte schließlich auch Sepehr Nikroo der Kragen. Seine Rothosen entwickelten einfach keinerlei Torgefahr, verzettelten sich immer wieder und leisteten sich zum Teil haarsträubende Ballverluste.

Jordan-Ecke an die Latte - Slapstick Fehler führt zum 2:0

Dominik Jordan hatte die größte Chance der Rothosen - per Ecke ans Lattenkreuz. Das war's! Foto: noveski.com

Als noch eine Viertelstunde auf der Uhr war, hielt Tobias Müller die Wacker/Lettmann-Männer mit einer spektakulären Glanzparade gegen Gries, der von Behrmann in Szene gesetzt wurde, im Rennen. Dennoch wirkte es so, als würde „Wollte, konnte aber nicht“ gegen „Konnte gar nicht“ die Oberhand behalten. „Kommt, Männer! Weiter, weiter – noch genug Zeit!“, trieb Julian Pötzinger seine Rothosen sieben Zeigerumdrehungen vor Schluss noch einmal nach vorne. Vergebens! Oder doch nicht?

In der ersten Minute der Nachspielzeit kamen die Gäste tatsächlich zu ihrer ersten (!) echten Möglichkeit, wenn man das denn so nennen darf: Eine Ecke von Dominik Jordan klatschte rechts oben ans Lattenkreuz. Im direkten Gegenzug bestrafte Marcus Borgmann einen kapitalen Slapstick-Bock von Cristopher Rieder, der sich tief in der eigenen Hälfte auf den Hosenboden setzte, und schoss cool zum 2:0-Endstand ein (90. +2)! „Das macht wieder Spaß“, strahlte AFC-Präsident Dirk Barthel vor der anschließenden Pressekonferenz nach dem zweiten Sieg und dem dritten Spiel zu Null in Folge.

Die PK mit beiden Trainern im Video: