Bezirksliga Nord
23. Spieltag


SC Sperber

1

:

2


SV Uhlenhorst-Adler

Anpfiff

Fr - 11.03. 19:30 Uhr

Spielstätte

Sport-Duwe-Stadion

Zuschauer

100

Schiedsrichter

Hursit Köse

Die Uhlen klauen einem Aufstiegsaspiranten abermals die Punkte!

Wirbelte auf dem rechten Flügel und verdoppelte die Führung seiner Uhlen: Michael Boakye Schuhmann zeigte eine starke Leistung. Foto: noveski.com

Am Freitagabend fand unter Flutlicht die Begegnung zwischen dem SC Sperber und dem SV Uhlenhorst-Adler im Sport-Duwe-Stadion statt. Die Taktik der Außenseiter aus Uhlenhorst war klar: tief stehen und die Angriffe des Aufstiegsaspiranten früh im Keime ersticken. Die Alsterdorfer hingegen wollten das Spiel bestimmen und drei weitere Punkte im Kampf um eine Landesliga-Rückkehr sammeln. Am Ende waren es dann die Gäste, die mit ihrem Vorhaben mehr Erfolg hatten!

Musste vorzeitig zum Duschen: Sperber Stefan Ruhm. Foto: noveski.com

Die erste Halbzeit begann genauso, wie es sich beide Mannschaften vorstellten, auch wenn es für den Zuschauer kein gut anzusehendes Fußballspiel war. Sperber bestimmte die Partie und hatte mehr Spielanteile – während die Schützlinge von Trainer Marco Herrgesell mit zwei gefühlten Fünferketten hinten die Schotten dicht machte. „Wir wollten nichts zulassen, auf die Zehn (Simon Flandrin, Anm. d. Red.) achten und vermeiden, dass Sperber die Bälle in den Sechzehner spielt. Das hat die Mannschaft heute gut umgesetzt“, resümierte Herrgesell anschließend. Dennoch wirbelte Flandrin immer wieder in Richtung gegnerischen Strafraum und sorgte dafür, dass Jan Hartmann in der fünften und 19. Minute zu zwei Torchancen kam. Nach einer halben Stunde wurden die Gäste von der Beethovenstraße deutlich mutiger und fingen an, dass eine oder andere Mal – unter anderem mit lang getretenen Bällen – in die gegnerische Hälfte vorzudringen. So kam es dann auch zur bis dato größten Gelegenheit der Partie, die der leichte Underdog für sich verbuchte. Ein langer Ball aus dem Mittelfeld landete an der rechten Strafraumgrenze bei Michael Boakye Schuhmann, der das Runde mit dem Fuß gekonnt runter holte, in den Sechzehner eindrang und aus sechs Metern von rechts abzog. Sein Flachschuss flog jedoch am langen Pfosten vorbei (34.). Kurz darauf war es wieder das Team aus Alsterdorf, in Person von Flandrin, das eine gute Möglichkeit nicht verwertete. Nach einer Baarz-Ecke von links köpfte der Torjäger unbedrängt mit Kraft auf das Tor von Robert Block. Doch dieser machte sich ganz lang und verhinderte mit einer Glanzparade den Einschlag im Kasten (37.)!

Mit der letzten Aktion im ersten Durchgang gab es dann aber doch noch Grund zum Jubeln für die Gäste, die personell erneut arg gebeutelt waren und unter anderem auf Florian Simon verzichten mussten: Tim-Niklas Becker schlug aus dem linken Halbfeld eine Flanke kurz vor den Strafraum auf den dort postierten Daniel Buchholz. Der Mittelfeldspieler fackelte nicht lang, schoss den Ball volley in Richtung Tor und hatte noch Glück, dass die Kugel abgefälscht wurde. So flog die Pille über SCS-Schlussmann Marius Piehl hinweg und senkte sich knapp unter die Latte zum 0:1 ins Tor (45.)!

„Das war in der zweiten Halbzeit einfach zu wenig!“

Die Frisur sitzt: "Bachelor" Paul Janke bereitete das vorentscheidende 2:0 vor. Foto: noveski.com

Auf Grund des Rückstandes stellte Bastian Quast zur zweiten Halbzeit um und brachte den offensiven Jannik Sebald für den in der Abwehr eingesetzten Jonas Popp. Diese Auswechslung brachte merklich mehr Schwung in das Angriffsspiel der „Raubvögel“, aber Chancen waren dennoch Mangelware. Ab der der 64. Minute mussten die Uhlen ihre Führung in Unterzahl verteidigen: Marcel Boldt bekam elf Minuten zuvor die Gelbe Karte für eine vermeintliche Schwalbe. Eine Meinung, mit der Schiedsrichter Hursit Köse, der die Karten sehr locker sitzen hatte, relativ exklusiv dastand. Wenig später schickte der Unparteiische Boldt mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen. Der Vorwurf: Erneut soll sich der ehemalige TuRaner fallen lassen haben. Dieser Feldverweis war Anlass dafür, dass die Uhlenhorster sich wieder auf eine stabil stehende Defensive beschränkten und am eigenen Strafraum verbarrikadierten. Doch in der 79. Minute wurde die Gleichheit der Spieleranzahl vom Referee wieder hergestellt: Stefan Ruhm sah in der ersten Hälfte wegen Meckerns die Gelbe Karte und senste elf Minuten vor dem Ende „Bachelor“ Paul Janke an der Außenlinie dermaßen rüde um, dass es keine andere Wahl gab, als ihn vom Platz zu stellen! Die Uhlen standen allerdings weiter konstant hintendrin und kamen nur noch durch Standards vors gegnerische Gehäuse. Und genau solch ein ruhender Ball war es dann auch, der die Führung verdoppelte. Janke brachte mit einem Freistoß kurz hinter der Mittellinie den Ball weit in den gegnerischen Strafraum, wo Schuhmann bereitstand und das Spielgerät aus der Luft pflückte. Der Defensiv-Allrounder zögerte nicht lange und vollstreckte aus sechs Metern, halbrechter Position flach ins linke lange Eck zur möglichen Vorentscheidung (87.)!

Sperber-Coach Quast bemängelte nach dem Spiel: „In der ersten Halbzeit sah unsere Leistung gut aus, aber in der zweiten Hälfte haben wir es einfach nicht geschafft, Druck aufzubauen und Chancen zu erspielen. Das war in der zweiten Halbzeit einfach viel zu wenig!“ Trotzdem gelang seiner insgesamt viel zu harmlos agierenden Mannschaft noch der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit: Nach einer Ecke von rechts entstand ein kleines Durcheinander vor Block. In diesem „Gestochere“ gewann Sebald die Oberhand und schaffte es, die Pille in das Eckige zu bugsieren (90.+1)! Sperber warf nochmal alles in die Waagschale, aber es blieb bis zum Schlusspfiff beim 2:1-Sieg für UH-Adler Der heutige Sieger-Trainer Marco Herrgesell lobte sein Team hinterher: „Wir haben heute verdient gewonnen, weil wir eine tolle Moral gezeigt, super gespielt und gut gestanden haben. Glückwunsch an das Team. Das war eine herausragende Mannschaftsleistung!“

Der komplette LIVE-Ticker zum Spiel mit allen Highlights:

Torschütze Schuhmann im Kurz-Interview