LOTTO-Pokal
8. Spieltag


TSV Sasel

0

:

1


FC Teutonia 05

Anpfiff

Sa - 03.06. 12:15 Uhr

Spielstätte

Stadion Hoheluft, Lokstedter Steindamm 87

Zuschauer

3961

Schiedsrichter

Alexander Teuscher (SC Eilbek)

TSV Sasel

Der „Parkweg-Pionier“ nimmt Abschied: „Das zeigt mir, dass ich in neun Jahren nicht so viel falsch gemacht habe“

Den TSV Sasel wird Danny Zankl immer in seinem Herzen tragen. Foto: Bode

Als die Mannschaft mit gesenkten Köpfen und großer Trauer in Richtung der pickepackevollen Fankurve marschierte, sorgten die Anhänger des TSV Sasel für einen regelrechten Gänsehaut-Moment: Obwohl der Frust nach der unglücklichen 0:1-Pokalfinal-Niederlage gegen den klassenhöheren FC Teutonia 05 noch groß war und das Zustandekommen des entscheidenden Gegentores tief saß, bewiesen die Saseler Zuschauer wahre Größe – und feierten ihre „Helden“ mit lautstarken Sprechchören. „Ich will nicht sagen, da wurde mehr gefeiert. Aber da kam extrem viel rüber – und das war schön“, musste auch der scheidende Danny Zankl nach seinem letzten Spiel für seinen TSV mit den Emotionen kämpfen.

Der TSV-Anhang weiß genau, was er an Danny Zankl hat - und brachte das mit hiesigen Bannern beim Pokalfinale klar zum Ausdruck. Foto: Bode

Seit 33 (!) Jahren im Verein, seit neun Jahren Cheftrainer der Liga-Mannschaft: Danny Zankl hat sich zu einer wahren Institution am Parkweg gemacht. „Wir haben es in neun Jahren geschafft, aus der Landesliga heraus einen Oberligisten zu formen.“ Nicht nur das. Vor wenigen Wochen vollzogen die Zankl-Zocker mit dem Gewinn der Hamburger Meisterschaft die endgültige Krönung. „Das waren harte Jahre. Wir haben viel investiert – damit meine ich vor allem viel Schweiß und Herzblut“, so Zankl nach seinem letzten Spiel.

Mit dem „Wir“ bezog er sich auf den kompletten „Staff“ im Verein. „Leute, die seit Jahren ehrenamtlich für den Verein tätig sind. Wir haben mittlerweile vier Herren-Mannschaften aufgebaut. Und dass wir hier mit 3000 Saselern auflaufen, die uns unterstützen, das ist phänomenal und Wertschätzung pur aus dem Stadtteil heraus“, dankte Zankl sämtlichen „Supportern“ – und fügte an: „Die Leute, die das alles arrangiert haben, haben sich morgens um sieben Uhr in der Turnhalle getroffen, um Choreos zu basteln – und das seit Wochen. Diese Personen haben uns schon so ein unvergessliches, letztes Oberligaspiel ermöglicht. Das ist ganz viel wert! Dass diese Personen meinen Namen rufen und ein Banner dort hinhängen, das zeigt mir, dass ich in den neun Jahren nicht so viel falsch gemacht habe. Auch wenn ich bestimmt angeeckt bin. Aber ich habe immer versucht, das mit möglichst viel Leidenschaft aus der ersten Reihe heraus zu machen und alle mitzuziehen“, hat Zankl ein echtes Imperium erschaffen.

"Darauf können und jeder einzelne Saseler stolz sein"

Die Fans des amtierenden Oberliga-Meisters vom Parkweg sorgten für eine beeindruckende Stimmung und nicht minder imposante Choreographie. Foto: Bode

Ein Paket, das Sasel „aufgebaut und auch heute präsentiert hat, was Amateurfußball 1.0 ist“, so der 35-Jährige. „Schade, dass wir das nicht krönen können. Aber das, was Sasel auszeichnet und was wir uns in den letzten Jahren mit sportlicher Leistung für ein Image aufgebaut haben, darauf können wir, aber auch jeder einzelne Saseler stolz sein!“ Und das im wahrsten Sinne des Wortes!

Auf dem absoluten Höhepunkt aufhören – nicht vielen Sportlern gelingt dieses Kunststück. Zankl schon. Der „Erfolgsmacher“ verabschiedet sich mit der Meisterschaft und dem Einzug in das Pokalfinale vom Parkweg. „Ich wünsche dem Verein und allen Spielern, dass man sowas nochmal erleben darf. Aber natürlich tut mir das Ende im Herzen auch weh, wenn ich meinen Bruder und andere Personen weinen sehe.“ Nichtsdestotrotz: „Wir werden nicht die Niederlage, sondern neun geile Jahre beim TSV Sasel feiern!“

"Glückwunsch an meine Jungs für ein geiles Jahr"

Der Dank von Danny Zankl nach dem knapp verloren gegangenen Pokalfinale galt den treuen Anhängern und Unterstützern des TSV Sasel. Foto: Bode

Starke Worte von Danny Zankl, der mit dem Club nach neun harten und schweißtreibenden Jahren „in Hamburg oben angekommen ist“. Nicht zuletzt dank seiner Arbeit. „Ich drücke dem Verein die Daumen, dass man diese Position weiter halten kann – oder zumindest weiterhin einen ehrlichen Job macht. Denn das ist das, was bei den Leuten in Sasel gut ankommt – und dann kann man auch Achter werden.“ Ehrliche und leidenschaftliche Arbeit sowie pure Akribie und Besessenheit zum Detail – dafür stand Zankl neun Jahre lang. Seine abschließenden Worte ließen nicht nur ihn emotional werden: „Glückwunsch an Teutonia zum Titelgewinn. Aber auch Glückwunsch an meine Jungs für ein geiles Jahr und danke an alle Saseler für das Event!“