Oberliga

Der Nächste kündigt seinen Abschied an: Sobczyk verlässt FCS im Sommer

Sein Abschied steht fest: Kapitän Martin Sobczyk (li.) verlässt den FC Süderelbe nach der Saison. Foto: Bode

Nachdem an diesem Wochenende mit Marcel Rodrigues bereits ein erster Führungsspieler verkündet hat, den FC Süderelbe am Ende der aktuellen Saison zu verlassen, muss sich der Club vom Kiesbarg nun darauf einstellen, einen weiteren „Leader“ und Leistungsträger zu verlieren: Auch Kapitän Martin Sobczyk – zugleich spielender Co-Trainer – kehrt dem FCS im Sommer den Rücken, wie er uns mitteilt. Wir haben mit „Sobby“ über die Gründe seines Abschieds gesprochen.

„Ich muss da in die gleich Kerbe wie ‚Cello‘ (gemeint ist Marcel Rodrigues, Anm. d. Red.) schlagen: Ich glaube, dass der Umbruch, den der FC Süderelbe vor der neuen Saison vollziehen wird, noch einmal extremer wird als bisher“, sagt der 33-Jährige und fügt hinzu: „Das wäre dann die fünfte Saison, in der ich für den Verein spielen würde und es wäre das fünfte Mal, dass in dieser Zeit der Kader verjüngt würde.“ Insgesamt betrachtet, so „Sobby“, „finde ich das in Ordnung. Ich habe Spaß, die Jungs als spielender Co-Trainer zu fordern und zu formen und für sie da zu sein, wenn sie Fragen haben. Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wo in gewisser Weise das Maß voll ist und man sich sagt, dass man doch gerne nochmal was anderes machen möchte.“ Entsprechend habe er seinen Entschluss gefasst, den Verein nach dem Ende der aktuellen Spielzeit zu verlassen.

„Es läuft wieder auf einen Umbruch hinaus – den möchte ich in meinem Alter nicht mitmachen“

Wo der 33-Jährige in der kommenden Spielzeit vor den Ball treten wird, steht bislang noch nicht fest. Foto: Heiden

In der Truppe, so erzählt der Kapitän der Kiesbarg-Kicker weiter, „stimmt es. Das Teamgefühl ist mega. Aber es ist eben so, dass es wieder auf einen Umbruch hinausfläuft – den möchte ich in meinem Alter nicht mitmachen. ‚Yalle‘ (gemeint ist Yalcon Ceylani, Anm. d. Red.) ist schon weg, ‚Cello‘ geht im Sommer – da bricht wieder viel Erfahrung weg. Das ist irgendwie nicht die Entwicklung, wie ich sie mir vorstelle.“ Denn mit seinen nunmehr 33 Jahren „muss ich auch daran denken, was ich in ein oder zwei Jahren nach meiner Karriere machen will. Da fehlt mir für eine Tätigkeit im Trainer- oder Managerbereich bei Süderelbe die Perspektive“, erläutert Sobczyk, der „schon in den zwei Jahren als Markus Walek Trainer war und auch mit Timucin Gürsan seinem Nachfolger im Bereich Scouting viel gemacht“ hat, wie er selbst betont: „Wir haben Jahr für Jahr gute Jungs gefunden und geholt. Aber die waren eine Saison später dann vielfach schon wieder weg. Das Scouting und die Planung einer Saison kosten viel Kraft – und unter diesen Umständen kommt einem das vor wie vergebene Liebesmüh.“

Was (s)eine Aufgabe in der neuen Saison angeht, habe er „schon ein oder zwei Gespräche“ gehabt, verrät der FCS-Kapitän. Unterredungen, die bislang freilich eher nur lockerer Natur waren. „Ich möchte einen Verein finden, wo ich eine Perspektive habe. Die sehe ich wie gesagt bei Süderelbe so nicht – auch aufgrund der Entfernung zur Innenstadt nicht“, berichtet er. Sobczyks weitere Wünsche für einen neuen Club?: „Da muss nochmal richtig Feuer dein sein und es soll Spaß machen“, sagt der 33-Jährige und fügt hinzu: „Ich bin da für alles offen. Ich traue mir schon zu, noch weiter in der Oberliga zu spielen.“ Vielleicht“, so „Sobby“ weiter, „ist es ja auch an der Zeit, nochmal irgendwo nochmal wieder mit ein paar alten Weggefährten zusammen zu kicken...“

Jan Knötzsch