Landesliga Hammonia

„Der Mut und das Verlangen nach mehr zahlen sich im Moment aus“

Erkan Sancak (li.) hat den Erfolg an die Feldstraße gebracht und mischt mit dem SC Hansa 11 die Landesliga Hammonia auf. Foto: noveski.com

Mit drei Siegen aus vier Spielen und nur einer Niederlage, die gegen den Harburger TB (3:5) auch auf eine – Corona-bedingt – hohe Ausfallrate zurückzuführen war, hat der SC Hansa 11 in der Landesliga Hammonia einen erfolgreichen Saisonstart hingelegt und nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. 22 erzielte Tore bedeuten Liga-Bestwert – genauso wie die Marke, die Top-Torjäger Ezequiel Bautista Babera (10 Treffer) zu Buche stehen hat. Wir haben mit Hansa-Coach Erkan Sancak über den erfolgreichen Auftakt, die Entwicklung und Ziele mit seinem Team, das am Fuße des Millerntor-Stadions beheimatet ist, gesprochen…

FussiFreunde: Vier Spiele, neun Punkte – wie zufrieden bist du mit dem Saisonstart?

Mit seinem SC Hansa 11 stellt Sancak das torhungrigste Team der Hammonia-Staffel. Foto: noveski.com

Sancak: „Wir sind als Verein sehr zufrieden mit dem Saisonstart. Als Trainer erhofft man sich bei jedem Spiel einen Sieg, um so Punkte nach Hause zu holen. Das Spiel gegen den HTB haben wir verloren (3:5, Anm. d. Red.) und dennoch hat uns diese Niederlage noch enger zusammengeschweißt und uns nochmal einen Ruck gegeben, diese Saison mit voller Kraft durchzustarten.“

Mit 22 Treffern habt ihr die mit Abstand meisten Tore in der Liga erzielt. Was macht euch so torhungrig und offensivstark?

Sancak: „Es gibt viele Gründe, die uns so hungrig und offensivstark machen. Wir haben uns in dieser Saison personell verstärkt und wollen Spielfreude vermitteln. Durch die neue Auf- und Abstiegsregelung habe ich versucht, der Mannschaft mitzuteilen, dass wir noch mehr ins Risiko gehen können und keine Angst haben müssen, Fehler zu machen. Der Mut und das Verlangen nach mehr zahlen sich im Moment aus.“

Mit welcher Zielsetzung seid ihr in die Saison gegangen und inwieweit könnt/werdet ihr diese nach oben korrigieren?

Seit mittlerweile drei Jahren ist Sancak bei Hansa tätig. Im ersten Jahr gelang direkt der Landesliga-Aufstieg. Foto: Verein

Sancak: „Wir haben in diesem Jahr einen großen Umbruch und waren vorsichtig mit unserer Zielsetzung. Wir haben viele junge Spieler für uns gewinnen können und im Umkehrschluss haben einige erfahrene Spieler die ‚Schuhe an den Nagel gehängt‘. Unser Wunsch und Bestreben ist, eine bessere Platzierung als letzte Saison zu erreichen. Wir befinden uns auf einem guten Weg, jedoch ist die Saison noch sehr lang, wenn nochmal gespielt werden sollte…“

In deiner Zeit als Cheftrainer habt ihr als Verein eine rasante Entwicklung genommen. Was macht euch so erfolgreich?

Sancak: „Der erfolgreiche Lauf der Entwicklung von Hansa 11 hat viele Hintergründe. Wir haben mit Andreas Ruprecht einen neuen Präsidenten, der sehr viel neue Projekte angegangen ist und mit seiner Einstellung und Leidenschaft Schwung in den Verein gebracht hat. Eine weitere wichtige Rolle spielt unser Ligamanager Engin Tuzcu. Als Ligamanager hat er durchgehend ein offenes Ohr für jeden aus dem Verein und ist immer vor Ort.“

Was noch?

"Wir wollen unbedingt hungrig bleiben", sagt Sancak (li.). Foto: Klaas Dierks

Sancak: „Wir haben unseren Trainerstab um Christian Wriedt (Co-Trainer) und Toni Golzar (Assistenz-Trainer) zu dieser Saison erweitert. Das ist optimal, da man sich permanent austauschen kann und eine weitere wertvolle Sichtweise gewinnt. Aber was sind Trainer und ein Verein ohne eine motivierte und talentierte Mannschaft?! Wir haben tolle Spieler, die ihrer Leidenschaft nachgehen und als Team harmonieren. Dieses spiegelt sich alles auf dem Platz, in der Tabelle und in der Stimmung wider. Ich arbeite nun seit drei Jahren bei Hansa. Die erste Hürde mit dem Aufstieg in die Landesliga haben wir auf Anhieb geschafft. Der nächste Step in die höchste Hamburger Amateurliga ist leider nicht so einfach zu schaffen und dafür brauchen wir etwas Zeit. Wer weiß, was die nächsten Jahre so bringen – und wir wollen unbedingt hungrig bleiben!“

Vor der Saison wurde vielerorts von den „Drei Großen“ gesprochen, die den Titel unter sich ausmachen. Das waren der ETV, TuRa Harksheide und HR. Inwieweit kann Hansa 11 im Konzert der Großen mitmischen?

Sancak: „Für mich sind es auch immer noch die ‚Drei Großen‘, die es unter sich ausmachen werden! Für uns wäre es ein riesen Erfolg, mit in die Aufstiegsrunde zu kommen und einige der ‚Großen‘ zu ärgern. Wir sind im Moment in der Landesliga gut aufgehoben.“