Oberliga

„Dasses“ neuer Torverhinderer Barkmann – „Ich weiß um meine Stärken“

Julian Barkmann ist die neue Nummer Eins bei der TuS Dassendorf. Foto: Bode

Sieben Jahre lang führte (fast) kein Weg an Christian Gruhne vorbei, wenn es um den Platz zwischen den Pfosten bei der TuS Dassendorf ging. Nun aber hat der Hamburger Serienmeister – nach dem Abschied von Gruhne zum VfL Lohbrügge – einen neuen Mann als Nummer Eins auserkoren: Julian Barkmann. Der gerade erst 28 Jahre jung gewordene Torhüter hat in seiner Vita nicht nur 41 Regionalliga-Einsätze für den SV Eichede und den FC St. Pauli II vorzuweisen, sondern war auch schon zu Jugendzeiten bei Holstein Kiel in Deutschlands höchster Spielklasse aktiv. Wir haben mit Barkmann über seinen Wechsel an den Wendelweg, den Saisonstart und die jetzige Unterbrechung, die Fußstapfen von Christian Gruhne, prominente Mitspieler sowie Ziele gesprochen…

FussiFreunde: Sechs Spiele sind absolviert – und Dassendorf steht da, wo man in sechs der letzten sieben Jahre auch am Ende der jeweiligen Saison stand: Nämlich an der Tabellenspitze. Dennoch war das eine oder andere Spiel ungewohnt holprig. Wie beurteilst du den Saisonstart?

Gegen Buchholz rettet Barkmann in jener Szene gegen Niklas Schulz. Am Ende steht für die TuS dennoch "nur" ein 1:1 zu Buche. Foto: KBS-Picture.de

Julian Barkmann:Dassendorf hat einen großen Umbruch in dieser Saison hinter sich. Viele etablierte Leistungsträger sind gegangen und neue Spieler müssen sich einfinden und integrieren. Zudem mussten alle Mannschaften eine lange Fußballpause, aufgrund des Saisonabbruchs während der Corona-Pandemie, aus den Knochen schütteln. Dass der Start nicht so souverän verlief, wie man es vielleicht von Dassendorf gewohnt war, kann man sicherlich auf diese beiden Punkte zurückführen. Letztendlich haben wir aber keines der sechs Spiele verloren und haben uns den ersten Tabellenplatz verdient.“

Du selbst bist einer von vielen Neuen – und das auf einer durchaus wichtigen Position. Worin lag für dich der große Reiz, zur TuS zu wechseln?

Keine Rücksicht auf Verluste: Julian Barkmann (Mi.) geht volles Risiko und bereinigt die brenzlige Situation. Foto: KBS-Picture.de

Barkmann: „Ich habe tolle Jahre beim FC St. Pauli erlebt und konnte mein Torwartspiel nochmal verbessern. Nichtsdestotrotz hat mir der regelmäßige Wettkampf am Wochenende gefehlt. Ich wollte unbedingt wieder die Nummer Eins in einem ambitionierten Verein werden. Das war der Hauptgrund für meinen Wechsel. Aufgrund meines beruflichen Werdegangs konnte ich nicht die Flexibilität an den Tag legen, die es benötigt, um in einer U23 eines Bundesligisten jedes Training zu absolvieren. Das Angebot von der TuS war für mich die perfekte Möglichkeit, auf einem hohen Level meiner Leidenschaft nachzukommen und zeitgleich meinen Hauptberuf mit vollem Einsatz weiterzuführen. Die Gespräche mit der TuS verliefen sehr positiv und haben dazu geführt, dass mir ziemlich schnell klar wurde, dass ich ein Teil dieses Vereins werden möchte.“

In Dassendorf hast du die Nachfolge von Christian Gruhne angetreten, der in den letzten sieben Jahren die nahezu unumstrittene Nummer Eins und auch innerhalb der Mannschaft sehr angesehen und beliebt war. Wie groß sind die Fußstapfen?

Vor seiner Zeit am Wendelweg war Barkmann anderthalb Jahre beim FC St. Pauli II aktiv - dort aber nur als Ersatzkeeper. Foto: KBS-Picture.de

Barkmann: „Ich habe einen Teil meiner Jugend in der höchsten Liga Deutschlands spielen dürfen und konnte über 40 Regionalliga-Spiele im Herrenbereich absolvieren. Zudem bin ich bereits im DFB-Pokal aufgelaufen. Ich weiß um meine Stärken und freue mich auf die Herausforderung, die nächsten Titel nach Dassendorf zu holen.“

Aktuell ist die Saison aufgrund der Corona-Pandemie ja unterbrochen. Wie beurteilst du die Entscheidung?

Barkmann: „Ich denke, dass der Hamburger Fußball-Verband in den letzten Wochen und Monaten vor schwierigen Entscheidungen stand. Sofern wir aufgrund der Pause dazu beitragen können, die Corona-Fallzahlen zu reduzieren, finde ich die Pause gerechtfertigt. Nichtsdestotrotz ist die Situation für uns Sportler nicht optimal. Hoffentlich können wir bald wieder auf dem Platz stehen.“

Mit Martin Harnik habt ihr jüngst einen sehr prominenten Neuzugang dazu bekommen. Wie ist er so als Typ und Teamkollege?

Auch mit dem SV Eichede sammelte Barkmann (li.) einst bereits Regionalliga-Erfahrung. Foto: KBS-Picture.de

Barkmann: „Dass Martin nun für uns die Fußballschuhe schnürt, ist natürlich überragend. Im letzten Spiel konnte man direkt sehen, dass er nicht verlernt hat, wo das Tor steht. Wir haben mit ihm und Maximilian Ahlschwede (kam von Hansa Rostock, Anm. d. Red.) zwei coole Typen in unseren Kreis aufnehmen können.“

Vor deiner Zeit in Dassendorf, bei St. Pauli II und in Niendorf warst du viele Jahre höherklassig in Schleswig-Holstein aktiv. Wenn du all deine vorigen Stationen mit der in „Dasse“ vergleichst – wie siehst du das Niveau der jetzigen Truppe bei der TuS?

Barkmann: „Wir haben enorme Qualität in unserer Mannschaft. In jedem Training wird Vollgas gegeben. In der Saison ist es durchaus schwierig gegen tief stehende Mannschaften zu spielen. Wir haben aber in der Vorbereitung, als auch zuletzt gegen die U21 des HSV gezeigt, dass wir gegen mitspielende Mannschaften immer eine Lösung parat haben.“

Wie lautet denn deine persönliche Zielsetzung mit Dassendorf?

Jetzt ist Barkmann der Gruhne-Nachfolger beim Meister. Foto: KBS-Picture.de

Barkmann: „Ich wünsche mir natürlich, dass wir schnellstmöglich wieder auf den Trainingsplatz zurückkehren dürfen, um am Ende der Saison die Meisterschale in den Himmel zu strecken sowie in den DFB Pokal einziehen zu können.“