
Fr - 14.04. 20:15 Uhr

Lokstedter Steindamm

850

Jarno Wienefeld (VfL Lohbrügge)
Oberliga
Das „zugedrückte Auge“ bleibt aus: Der ETV nutzt den „mega Vorteil“ aus und sorgt für Spannung!
Die Spieler des ETV bejubeln das 2:1 durch Henok Tewolde, der von sämtlichen Mitspielern verdeckt wird. Foto: Klaas Dierks
Das erste Foul von Fatih Umurhan (re.), der gegen Blerim Qestai (Mi.) deutlich zu spät kommt, in den Eimsbütteler hineinrutscht und seine erste Gelbe Karte sieht. Foto: Klaas Dierks
In der 22. Minute rutschte Fatih Umurhan am eigenen Strafraum in Blerim Qestai rein und verursachte damit nicht nur einen Freistoß für den Eimsbütteler TV in mehr als nur aussichtsreicher Position, sondern sah auch noch die Gelbe Karte von Schiedsrichter Jarno Wienefeld (VfL Lohbrügge). Der ruhende Ball brachte zwar nichts ein – aber für Umurhan hatte jene Szene noch weitreichende Folgen. Kurz vor der Pause kam der Außenverteidiger der „Parkwegler“ abermals zu spät. Dieses Mal gegen Michael Igwe – Gelb-Rot (41.)! „Ich glaube nicht, dass in die Bewertung miteinfließt, dass er vorher zwei, drei Zweikämpfe verloren hat – denn das ist meine Bewertung“, übte Zankl durchaus auch Kritik an seinem erfahrenen „Übeltäter“, der dem Primus damit einen regelrechten Bärendienst erwies.
"Habe es mit elf Mann nicht gefährdet gesehen"
Da passt kein Blatt Papier mehr dazwischen! Nico Zankl (nicht im Bild) schlenzt einen Freistoß in den Knick... Foto: Klaas Dierks
„Es ist sowieso schon unangenehm, auch mit elf Mann gegen den ETV zu spielen“, wusste der Coach des TSV genau, was seine Equipe am „Loki“ erwarten würde. Aber: „Mit elf Mann habe ich es nicht als gefährdet angesehen, dass wir das Spiel in der Phase aus der Hand geben, weil wir richtig gut drin waren. Mit zehn Mann ist schon hart und dann noch der Nackenschlag mit dem Ausgleich – das ist natürlich schwer wegzustecken“, folgte der nächste Dämpfer fast mit dem Pausenpfiff, als Leon Bolz eine Bogenlampe von Dominik Akyol per Direktabnahme über Anton Lattke hinweg zum 1:1 in die Maschen beförderte (45.)! „Ein total schlampiges Gegentor“, haderte Zankl mit der Entstehung.
"Brutal abgeklärte" Sasel führen, ETV kommt "mega gut zurück"
... und jubelt anschließend ausgiebig mit den Teamkollegen Andranik Ghubasaryan (Mi.) und Lukas Kourkis (re.). Foto: Klaas Dierks
"Hätten wir keine individuellen Fehler gemacht, hätten wir keine Bude kassiert"
Der Ausgleich: Leon Bolz (re.) ist vor "Jonny" Gerken (Mi.) am Ball und befördert diesen im hohen Bogen über Anton Lattke hinweg zum 1:1 ins Tor. Foto: Klaas Dierks
Das Manko: „Wir haben drei individuelle Fehler gemacht, wo wir gepennt, ein Eins-gegen-Eins verloren, eine Riesenchance und das Gegentor zugelassen haben. Wenn wir keinen individuellen Fehler gemacht hätten, hätten wir auch keine Bude kassiert.“ So simpel kann Fußball manchmal sein – zumindest aus der einen Sicht. Denn der ETV legte nach Wiederanpfiff los wie die Feuerwehr – doch Sasel hielt in numerischer Unterzahl mächtig dagegen. Doch dann sorgte ein perfekt vorgetragener Gegenzug der Hausherren für das 2:1: Über Igwe, Emre Cem Töremis und Asare kam die Kugel rechts im Sechzehner zu Henok Tewolde, der nur halbherzig angegangen wurde und mit dem ersten Kontakt per Linksschuss unter die Latte vollstreckte (62.)!
Ellerbrock "küsst" die Latte - Schluss!
Die Freude bei Torschütze Bolz (Mi.) kannte nach dem Ausgleichstor keine Grenzen mehr. Foto: Klaas Dierks
„Wir hätten den Sack früher zumachen können“, konstatierte Atamimi – und meinte vor allem die Chance von „Joker“ Tyrese Boakye, der sich nach einem dicken Fauxpas von Marc-Oliver Timm freistehend den Ball etwas zu weit vorlegte und an Lattke hängenblieb (76.). „So muss man am Ende nochmal zittern“, schwante Atamimi in der Nachspielzeit Böses, als Sasel noch einmal alles nach vorne warf – inklusive Keeper Lattke – und einer von zwei Eckbällen über Umwege brandgefährlich wurde. Jean-Lucas Gerken leitete per Kopf für Kjell Ellerbrock weiter, der zum Fallrückzieher ansetzte. Der Ball küsste die Oberkante der Latte, Ellerbrock sank mit verschränkten Händen über dem Kopf nieder – und der Schlusspfiff ertönte (90. +5)! „In der Situation hatten wir nochmal Glück gehabt“, musste Atamimi einmal durchpusten – und konnte anschließend jubeln.
"Hätten es durchaus verdient gehabt - mit elf und mit zehn Mann"
„Wir waren dazu in der Lage, noch ein Tor zu schießen. Da können wir uns nichts vorwerfen. Aber das gesamte Paket hat leider ein bisschen Beigeschmack. Es ist schade und bitter, dass wir nichts mitgenommen haben. Denn das hätten wir durchaus verdient gehabt – mit elf und mit zehn Mann“, befand Zankl, der trotz der Niederlage stolz auf seine „Parkwegler“ war – denn: „Es gibt wenige Mannschaften, die das gegen den ETV mit zehn Mann so verteidigen.“
Obwohl man im Meisterkampf nun Federn auf die siegreiche TuS Dassendorf (3:2 gegen Niendorf) lassen musste, betonte der Übungsleiter des Tabellenführers: „Wir müssen uns auf uns fokussieren – und das machen wir auch. Wir haben über die letzten Wochen und Monate einen richtig geilen Job gemacht. Jetzt gilt es, übers Wochenende den Kopf freizukriegen. Wir sind nächste Woche wieder da“, versprach der 35-Jährige.
"Haben ein Vorbild namens Fabian Hürzeler"
Der Frust bei den in Weiß gekleideten Saselern nach dem Lattentreffer von Kjell Ellerbrock per Fallrückzieher. Direkt danach ertönte der Schlusspfiff und die Gäste sanken nieder. Foto: Klaas Dierks
Unterdessen machte der ETV einen großen Schritt im Kampf um die Regionalliga-Aufstiegsrunde gegen Konkurrent Altona 93 (4:0 beim FC Süderelbe). „Ich kenne keine Ergebnisse und die interessieren uns auch nicht! Wir müssen auf uns schauen und arbeiten. Das habe ich den Jungs auch in der Halbzeit gesagt, dass wir auch mit einem Mann mehr weiter hart arbeiten müssen. Und wir haben ein großes Vorbild namens Fabian Hürzeler. Der hebt die ‚Demut‘ immer wieder hervor. Das wollen und werden wir auch so durchziehen“, betonte Atamimi, der abschließend bilanzierte: „Von den Chancen ist es ein verdienter Sieg gewesen. Von der unterschiedlichen Art und Weise, wie beide Mannschaften gespielt haben und wollten, wäre ein Unentschieden wohl auch in Ordnung gewesen.“