Oberliga HH Abstiegsrunde
5. Spieltag


HSV Barmbek-Uhlenhorst

2

:

4


SV Rugenbergen

Anpfiff

Fr - 18.03. 19:30 Uhr

Spielstätte

Dieselstraße

Zuschauer

--

Schiedsrichter

Daniel Gawron (TuS Osdorf)

Oberliga-Abstiegsrunde

„Das sitzt!“ – Nächste BU-Pleite bei Slapstick-Torreigen

Kilian Utcke (li.) im Duell mit BU-Kapitän Yannik Lux. Foto: Bode

19. Oktober 2021: Im Testspiel zwischen seinem HSV Barmbek-Uhlenhorst und dem klassentieferen Landesligisten Eintracht Lokstedt (7:0) verletzte sich Nico Schluchtmann früh in der Partie folgenschwer. Diagnose: Kreuzbandriss. Seither musste BU auf seinen stellvertretenden „Capitano“ und absoluten Führungsspieler verzichten. Im Heimspiel gegen den SV Rugenbergen überraschte BU-Coach Jan Haimerl jedoch mit einer Personalie: Fast auf den Tag genau nach gerade einmal fünf Monaten feierte „Schluchti“ sein Comeback – und stand auf Anhieb in der Startelf.

Eine völlig verrückte Viertelstunde mit fünf Toren – zum Teil in absoluter Slapstick-Manier. Und ein Sascha Richert, der in der Nachspielzeit den Deckel draufmachte, einen Gegenzug mit einem satten Schuss zum krönenden 4:2-Erfolg für seinen SV Rugenbergen krönte – und damit Rückkehrer Schluchtmann das Comeback vermieste. Nicht nur das. Sein Trainer Jan Haimerl musste sich nach der dritten Niederlage im dritten Abstiegsrundenspiel erst einmal sammeln und sortieren. „Wenn man sich aktuell die Situation anguckt, dann passt einfach ein Satz wie die Faust aufs Auge: ‚Hast du die Scheiße am Fuß, hast du die Scheiße am Fuß!‘“

"Haben es nicht mal mehr selbst in der Hand, in der Liga zu bleiben"

Nico Schluchtmann (Mi.) feierte ein unglückliches Startelf-Comeback nach seinem Kreuzbandriss. Foto. Bode

Mehr noch. Die Schlappe hinterließ auch beim sonst so toughen Haimerl deutliche Spuren: „Das sitzt natürlich! Wir sind eigentlich sehr positiv in diese Abstiegsrunde gegangen und hatten auch eine sehr gute Ausgangslage. Aber die haben wir jetzt komplett verspielt! Wir haben es noch nicht mal mehr selbst in der Hand, in der Liga zu bleiben“, musste er ernüchtert feststellen. Dabei haben seine Schützlinge „bis zum 1:0 ein ordentliches Spiel gemacht“, befand der BU-Coach. „Von beiden Seiten war das sehr ordentlich und couragiert.“

Doch dann begannen die ominösen 15 Minuten an der Dieselstraße. Nach einem Ballgewinn trieb Julian Pötzinger die Kugel durchs Zentrum und bediente genau im richtigen Moment Haris Lakic, der von halbrechts ins kurze Eck einschweißte (61.)! Die Hausherren waren auf einem guten Weg und „wussten, dass Rugenbergen durch die Systemumstellung eine Mannschaft ist, die gerne mal die zweite Halbzeit für sich entscheidet. Darauf waren wir vorbereitet und haben auch darauf hingewiesen“, erklärte Haimerl. Allein es half scheinbar nichts.

Slapstick pur an der Dieselstraße

Den verunglückten und abgefälschten Torschuss von Pötzinger konnte Rugenbergen-Keeper Patrick Hartmann erst hinter der Torlinie aufhalten. Foto: Bode

Denn keine 120 Sekunden nach der Führung leistete sich Yannick Albrecht tief in der eigenen Hälfte einen kapitalen Aussetzer und schenkte das Leder äußerst leichtfertig her. Nicolaj Rörström steckte für Kilian Utcke durch, der von den Beinen geholt wurde. Elfmeter! Patrick Hoppe verlud Rick Hess und verwandelte sicher zum Ausgleich (64.)! Wiederum keine zwei Zeigerumdrehungen später durften Hoppe und Jan Düllberg im linken Halbfeld ungehindert kombinieren. Letztgenannter flankte auf Utcke, der zwei Verteidiger düpierte, aber am stark reagierenden Hess hängenblieb. Das Spielgerät kam aber zurück zum Angreifer, der für Hendrik Rühmann ablegte. Dessen Schuss sprang vom rechten Pfosten an den Körper von BU-Kapitän Yannik Lux – und von dort ins Tor. 1:2 (66.)!

Haimerl appelliert an "Aufmerksamkeit, Konzentration und Einstellung"

Eine "dumme" Gelb-Rote Karte gegen "Wiederholungstäter" Haris Lakic (li.) - hier gegen Marco Rohde - tat BU doppelt weh. Foto: Bode

Slapstick pur auf der einen, aber auch auf der anderen Seite. Unmittelbar nach dem erfolgten Anstoß brachte ein langer „Diago“ auf rechts den oft unglücklich agierenden Jonas Wesemann in Szene. Dessen flache Hereingabe kam zu Pötzinger – und dann wurde es ganz wild. Der verunglückte Schussversuch wurde von Oliver Desimeier entscheidend abgefälscht, trudelte an den rechten Pfosten und vom Rücken von SVR-Schlussmann Patrick Hartmann irgendwie hinter die Linie – 2:2 (67.)! Kurzes Durchatmen, ehe eine lang gezogene Ecke der Gäste nach einem Kopfball von Sven Worthmann für ein Tohuwabohu im BU-Strafraum sorgte und der inzwischen eingewechselte Marlon Stannis mit seinem abgefälschten Abschluss den Weg ins Bönningstedter Glück fand (75.)! 


„Da muss man dann auch einfach an die Aufmerksamkeit, an die Konzentration und vielleicht auch an die Einstellung der Spieler herangehen. Denn da wird eine Variante auf den zweiten Pfosten gespielt, die vorher schon zweimal gespielt wurde“, sah Haimerl das Unheil kommen.

"Das ist das, was hängenbleibt"

Bönningstedter Jubel über den 4:2-Sieg "Mitten in Barmbek". Foto: Bode

„Eine völlig dumme Gelb-Rote Karte“ gegen Haris Lakic (90. +2), der seinem Team bereits gegen Osdorf einen Bärendienst erwies, und der Schlussakkord von Richert (90. +5) machten die BU-Pleite perfekt. Dennoch konstatierte Haimerl: „Wir haben uns von einer guten Seite gezeigt, stehen aber wieder mit leeren Händen da. Das ist das, was hängen bleibt.“ Während die Bönningstedter, die ohne den privat verhinderten Cheftrainer Michael Fischer an die Dieselstraße gereist waren, aus den letzten fünf Spielen 13 von 15 möglichen Punkten holten und in der Abstiegsrunde einen Riesensatz auf den dritten Tabellenplatz gemacht haben.