
Di - 04.04. 19:00 Uhr

Slomanstraße

70

Furkan Cevdet Vardar (RW Wilhelmsburg)
Oberliga
Das „Glücksgefühl“ vergoldet: Sasel zieht torreich nach und löst die „Pflichtaufgabe“
Das Fernglas in Richtung Konkurrenz brauchen Lukas Kourkis (Mi.) und seine Saseler noch nicht - aber die Pflichtaufgabe gegen Hamm wurde souverän gelöst. Foto: noveski.com
Tolle Geste von Deran Toksöz (li.), der nach seinem Führungstreffer dem schwer verletzten Abou Rashed in die Arme lief. Foto: noveski.com
Und in der Tat. Als hätte es der am Saisonende scheidende Cheftrainer des Oberliga-Spitzenreiters vorhergesehen oder heraufbeschworen. Denn keine 180 Sekunden nach jener These war auch der starke Kuballa erstmals geschlagen. Deran Toksöz brach den Bann, als er nach einer flachen Hereingabe von Maximilian Grünberg die Hacken-Klärungstat von Sebastiao Mankumbani aus 14 Metern platziert im Kasten unterbrachte (29.)! Nick Gerken legte nach einem strammen Strahl seines Bruders „Jonny“, den Kuballa noch sehenswert entschärfte, nach uneigennützigem Zuspiel von Tolga Celikten nach (33.). Und Nico Zankl erhöhte nach einer Stafette über Celikten und Tim Jeske mit Hilfe des Innenpfostens sogar auf 3:0 (41.)!
Der Drops schien schon zu diesem Zeitpunkt gelutscht – doch in der dritten Minute der Nachspielzeit, eine war angezeigt, „wurschtelte“ Vüsal Mammadov das Runde nach einer weit gezogenen Ecke von Roberto d‘Urso ins Eckige. Dabei gab der in Dassendorf so starke Anton Lattke, der den ruhenden Ball unterlief, keine allzu glückliche Figur ab. Sollte etwa doch noch etwas gehen für die ohne den gesperrten Cheftrainer Sidnei Marschall, der sich auf der anderen Seite des Spielfeldes angeregt mit dem künftigen Sasel-Übungsleiter Marco Stier und Ex-Süderelbe-Spieler Dino Fazlic austauschte, angetretenen „Hammer“?
Hamm pfeift aus letztem Loch: Rahn einziger "Joker"
Der gesperrte Hamm-Coach Sidnei Marschall (li.) im Austausch mit Marco Stier, der den TSV Sasel zur neuen Saison übernehmen wird. Foto: noveski.com
Mit einem trockenen Abschluss und mit Hilfe des Innenpfostens erzielte Nico Zankl (Mi.) das zwischenzeitliche 3:0 für die "Parkwegler". Foto: noveski.com
Mit der deutlichen Führung im Rücken sowie in numerischer Überzahl hatte Sasel nun leichtes Spiel, leistete sich aber auch noch den einen oder anderen unnötigen Aussetzer. So auch in Minute 75, als Samuel Hosseini ein völlig unnötiges Foulspiel gegen Mammadov beging und Marijo Saric den fälligen Strafstoß mit ganz viel Glück – weder hart noch platziert geschossen – durch Lattke hindurch verwandelte. Zuvor ließ Semir Demirovic auf der anderen Seite einen 22-Meter-Strahl im langen Eck einschlagen (66.)!
"Die zwei letzten Gegentore sind super ärgerlich"
"Wir wissen, wie stark man Hamm machen kann"
Das 1:3 kurz vor der Pause: Sasel-Keeper Anton Lattke (Mi.) unterläuft einen Eckball - und dann findet das Runde irgendwie den Weg ins Eckige. Foto: noveski.com
Meisterschaft? "War in den letzten Wochen überhaupt kein Thema"
Das Bruderpaar in Jubellaune: Nick Gerken (li.) und Jean-Lucas Gerken konnten sich beim Schützenfest ebenfalls in die Torliste eintragen. Foto: noveski.com
Dementsprechend „wichtig“ sei es gewesen, den „Dreier“ einzutüten und den ETV sowie Dassendorf auf Distanz zu halten. Aber das Wort „Meisterschaft“ kommt Zankl auch vier Spieltage vor Schluss nicht über die Lippen. Mit keiner Silbe. „Es war tatsächlich die letzten Wochen und Monate überhaupt kein Thema. In der Hinrunde haben wir ein paar Schelten bekommen, weil wir durch Eigenverschulden ein paar Sachen nicht gut gemacht haben. Wir gehen gerade so ein bisschen auf dem Zahnfleisch, müssen bei einigen Jungs noch Wunden lecken und haben auch nicht viele Möglichkeiten, zu rotieren.“
Bis Ostermontag kann man nun eben jene Wunden lecken. Dann steht das LOTTO-Pokal-Halbfinale beim FC Alsterbrüder auf dem Programm. „Ein absolutes Highlight-Spiel“, freut sich der Sasel-Coach bereits auf das Kräftemessen. „Da muss man ganz Sasel ein Dankeschön hinterlassen, weil wir es geschafft haben, zwei, drei Spiele, die auf des Messers Schneide standen, ob sie stattfinden können oder nicht, so zu kippen, dass wir keine englischen Wochen kriegen. Wir haben gespielt, weil der Platz frei geräumt wurde. Das waren mal fünf, mal 20 Ehrenamtliche. Das macht sich jetzt positiv bemerkbar.“