Landesliga Hammonia
10. Spieltag


Hamburger SV III

5

:

0


HEBC

Anpfiff

Fr - 09.10. 20:00 Uhr

Spielstätte

Paul-Hauenschild-Plätze

Zuschauer

120

Schiedsrichter

Sven Ehlert (Groß Flottbek)

Das Feiern muss gelernt sein – HSV III spielt sich in einen Rausch!

Nach dem Spiel feierten die Spieler mit ihren Fans den deutlichen Heimerfolg.

„Es gibt nur eine Sache, die sich besser anfühlt als Zweiter zu sein…“ Forsche Töne von einem Aufsteiger, die allerdings auch mit einem Augenzwinkern gemeint waren. Verstecken muss sich der Hamburger SV III aber tatsächlich vor keinem Team in der Landesliga Hammonia. Gegen den HEBC feierte der Liga-Neuling den vierten Sieg am Stück und blieb zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor! „Wir wollen kleine Brötchen backen, haben jetzt 20 Punkte. Das ist die halbe Miete“, ließ Erfolgscoach Felix Karch auf die Kampfansage ein wenig „Understatement“ folgen.

Die erste halbe Stunde verdeutlichte, dass Karch noch eine Menge Arbeit ins Haus steht. Beim HSV III ging lange Zeit nicht viel zusammen, was auch an starken und sehr beherzt auftretenden Gästen lag. So leisteten sich die Hausherren immer wieder leichte Abspielfehler im Aufbau, so dass die Eimsbütteler zu einigen guten Gelegenheiten kamen. Die größte Chance vergab Ole Natusch, der nach einem langen Huf frei vor Ricardo Schulz auftauchte und an dessen herausragender Reaktion scheiterte (18.). Da den „Rothosen“ sowohl Yannick Heuer als auch Neim Ameti (beide grippaler Infekt) und Jan Haerting (beruflich) nicht zur Verfügung standen, musste die eigentliche Nummer vier zwischen die Kasten. Und so viel sei vorweg genommen: Er machte seine Sache außerordentlich gut.

Wie man mit seinen Tormöglichkeiten umgehen sollte, demonstrierte der HSV eindrucksvoll. 32 Minuten waren vorüber, als Timo Trefzger herrlich durchsteckte und Tom Nitzsche von halbrechts im Sechzehner mit der linken Pike flach ins lange Eck einschoss – 1:0! Der erste Torschuss, das erste Tor! Da Mike Pegel eine Hereingabe von Natusch ebenfalls nicht im Gehäuse der Hausherren unterbringen konnte (41.), blieb es beim Rückstand, der mit dem Pausenpfiff sogar doppelt so hoch ausfiel: Erneut war es Trefzger, der mit seinem wunderbaren Zuspiel über die HEBC-Abwehr den durchstartenden Emre Yasar in Szene setzte. Dieser umkurvte Tino Nennhaus und schob mit links zum 2:0 ein (45.)! Eine halbe Stunde lang waren die Fagin-Schützlinge das klar bessere Team – die Tore erzielte allerdings der Gegner. „Wir wussten, dass wir geduldig sein müssen, da sie sehr kompakt und defensiv gut stehen. Wir haben sie am Mittwoch beobachtet und hatten einen klaren Plan, der in der ersten Halbzeit noch nicht so gut aufgegangen ist – da waren wir unheimlich effizient, haben aus zwei Chancen zwei Tore gemacht“, befand Karch.

HEBC bricht ein – HSV III spielt sich in einen Rausch

Nach dem Wechsel merkte man den „Veilchen“ mit zunehmender Spieldauer an, dass die Kräfte schwanden – das Spiel gegen Pinneberg II noch in den Knochen steckte. Hannes Steckel verpasste den dritten Treffer gleich zweimal (55., 60.), ehe der neue Japaner Takanori Uematsu über den rechten Flügel auf und davon war, seinen Gegenspieler narrte und von der rechten Grundlinie quer legte. Der wenige Augenblicke zuvor eingewechselte Timo Mäkelmann hatte keinerlei Mühe mehr – 3:0 (71.)! Daniel Prange hätte mit seinem Kopfball noch einmal für ein wenig Spannung sorgen können, doch die Kugel landete auf und nicht im Tornetz (76.). Stattdessen ergaben sich für den HSV III nun Räume, die man clever und mit einigen toll anzusehenden Spielzügen zu nutzen wusste. Über Kozina und Mäkelmann kam das Leder zum ebenfalls eingewechselten Sebastian Mahnke, der aus zwölf Metern die Unterkante der Latte traf (80.). Besser machte es kurz darauf Tom Nitzsche, der eine Mäkelmann-Hereingabe über die Linie drückte (81.)! Den Schlusspunkt eines hintenraus einseitigen Spiels setzte „Capitano“ Nikola Zeba, der einen Nitzsche-Eckball wuchtig in die Maschen schädelte (85.) – 5:0!

„Es ist ein Spiegelbild der letzten Wochen. Wir haben gut begonnen, erspielen uns Chancen, bekommen den Ball aber einfach nicht über die Linie“, ärgerte sich Marco Fagin und ergänzte: „Es ist mittlerweile auch müßig, immer dasselbe zu sagen – es glaubt ja keiner mehr. Wir hatten eigentlich alles im Griff und werden dann ganz übel bestraft.“ Die Nachholpartie gegen Pinneberg II gerade einmal 48 Stunden zuvor, wollte Fagin nicht als Entschuldigung dafür geltend machen, dass in den zweiten 45 Minuten die Kräfte nachließen. Aus objektiver Sicht ist sie dennoch stark zu bemängeln. „Natürlich ist es brutal. Wir sind alles Hobby-Fußballer, die Jungs kommen aus ganz Hamburg zusammen und opfern viel Zeit dafür. Aber so ist es nun mal. Ändern können wir daran eh nichts mehr.“ Das gilt auch für den „Rautenklub“, der sich bei der Wahl zur „Stimmungskanone“ nach dem Match für den gesperrten Sören Ostermann entschied. Doch dieser zeigte beim Anstimmen der „Humba“-Sprechchöre noch deutlichen Nachholbedarf. Es kann ja auch nicht alles wie aus einem Guss laufen…