
So - 05.03. 10:45 Uhr

Brucknerstraße

200

Martin Pfefferkorn (SC Urania)
Oberliga
Dank Super-Sabah und „Jugend forscht“: Paloma trotzt den widrigen Vorzeichen!
Was für ein Sonntagvormittag für Haron Sabah: Der 18-Jährige erzielte nicht nur seinen ersten Oberliga-Treffer, sondern gleich einen Hattrick! Foto: Hellwig/USC Paloma
Winter-Neuzugang Caner Bektas (li.) feierte ebenfalls sein Startelf-Debüt für die "Tauben" und trug seinen Teil zum 5:0-Erfolg über Tornesch bei. Foto: Hellwig/USC Paloma
„Jugend forscht“, hieß es am Sonntagvormittag beim USC Paloma. Mit Emil Alfons Appel (18), Alamsa Lama Cone (18) und Luis Kröger (18) feierten gleich drei Youngster aus der U18/U23 ihr Debüt in der Oberliga-Mannschaft. Jungspunde, die „noch nie mit der Mannschaft trainiert haben“ und erstmals „Herrenluft schnuppern“ durften. „Das war am Morgen erstmal ein Kennenlernen“, verriet Nitsch, der mit Caner Levent Bektas (18) einem Winter-Neuzugang zudem dessen Startelf-Debüt ermöglichte.
"Das Ergebnis ist schon hart, wenn ich das ganze Spiel sehe"
Lennard Wallner (re.) - hier im Duell mit Flemming Lüneburg - flog kurz nach der Pause mit Gelb-Rot vom Platz. Foto: Hellwig/USC Paloma
Aber: „Ich habe in der Halbzeit ein bisschen scherzhaft gesagt: Die erste Hälfte war von uns so ein bisschen wie das Wetter - ganz viel Sonnenschein, aber leider auch mit kurzem Hagelschauer. Ich finde, dass wir tatsächlich sehr gute 35 Minuten gespielt haben. Wir hatten viele Standards, ein, zwei andere gute Szenen, wo wir leider die falsche Entscheidung getroffen haben“, befand Tornesch-Trainer Thorben Reibe. „Und dann führt ein individueller Fehler, weil wir nicht konsequent genug zum Ball gehen und den Zweikampf verlieren, zum Gegentor. Paloma spielt das dann gut aus. Und ich glaube auch, dass genau das der Unterschied war. Die legen den Ball in die lange Ecke rein, wir nicht“, haderte Reibe.
„Auf einmal steht es 0:3 - und ich wusste gar nicht, warum. Denn ich finde, dass wir bis dahin ein vernünftiges Spiel gemacht haben“, so der Union-Übungsleiter, der in der Pause umstellte. „Aber danach sind wir leider nicht mehr ganz so gut reingekommen“, wusste Reibe auch, dass es angesichts des Spielstandes schwer sei, nochmal zurückzukommen. „Dafür hat Paloma dann einfach diese individuelle Qualität. Uns hat dieses eine Tor gefehlt, um den Glauben zu entfachen.“ Das Endergebnis sei „schon hart, wenn ich das ganze Spiel sehe“, hatte Reibe an dem 0:5 zu knabbern.
Sabah schöpft Potenzial aus - und erzielt einen Hattrick
Neben dem umjubelten Hattrick-Schützen Haron Sabah (li.) fiel auch Doppeltorschütze Tom Wohlers die (Tor-)Last von den Schultern. Foto: Hellwig/USC Paloma
Dass es am Ende so deutlich wurde, lag einerseits am Doppelpack von Tom Wohlers (38., 70.). Aber auch an einem weiteren (Tor-)Debütanten: „Es freut mich natürlich für Haron, der überragend trainiert und seit Wochen und Monaten sein Potenzial schon mehrfach angedeutet hat, aber noch keinen Punktspieltreffer gemacht hat. Als hätte er sich das für heute aufgespart“, hatte Nitsch gut lachen - und sprach damit auf Haron Sabah an. Dem 18-Jährigen gelang nämlich nicht nur sein Premierentor, sondern gleich ein Hattrick (30., 42., 83.)!
Und obwohl es am Ende - trotz sämtlicher Widerstände - zu einem derart deutlichen Sieg langte, den Nitsch im Vorfeld wohl sofort unterschrieben hätte, sah er noch reichlich „Luft nach oben“, wie er anschließend auf der Pressekonferenz gegenüber „Hafo“ kundtat. „Das Beste ist heute das Ergebnis“, gestand er - und führte aus: „Mit den ersten 20, 25 Minuten war ich nicht einverstanden - vor allem mit der Art und Weise, wie wir es mit dem Ball gespielt haben. Das war nicht so spritzig, nicht so kreativ. Wir hatten einfach Ballverluste, nicht so gute erste Kontakte und haben uns schwer getan.“ Die individuelle Qualität habe es letztendlich rausgerissen. „Aber im Zusammenspiel als Team hätte es noch harmonischer sein können. Es ist unser Anspruch, einen noch besseren Ball zu spielen“, sah der 29-Jährige „nicht das beste Spiel“ seiner Equipe. „Aber es hat gelangt. Und am Ende muss ich mich auch nicht für ein 5:0 entschuldigen!“