Oberliga Hamburg
27. Spieltag


USC Paloma

3

:

1


Hamm United FC

Anpfiff

So - 12.02. 10:45 Uhr

Spielstätte

Brucknerstraße

Zuschauer

100

Schiedsrichter

Thomas Bauer (Rahlstedter SC)

Oberliga

Bitterer Hamm-Knockout in der Nachspielzeit: „B“ und „B“ sowie „W“ und „W“ beenden Palomas Heimfluch!

Moritz Niemann (re.) - hier im Kampf um den Ball mit Sebastiao Mankumbani - beendete mit seinem USC Paloma den Heimfluch. Foto: Hellwig

Die Feierlichkeiten nach dem hart erkämpften 1:0-Sieg am Blomkamp beim TuS Osdorf waren noch in vollem Gange, als Marius Nitsch den Blick bereits nach vorne richtete: „Ich würde ganz gerne auch mal wieder ein Spiel an der ‚Bruckner‘ gewinnen“, sprach er im Mannschaftskreis auf die schon vier Monate andauernde Durststrecke seines USC Paloma vor heimischer Kulisse an. Der letzte Sieg vor dem eigenen Anhang datiert vom 30. September 2022: Damals bezwangen die Uhlenhorster den Niendorfer TSV (3:2). Die folgenden vier Partien konnte man an der Brucknerstraße nicht mehr mit einem „Dreier“ beschließen. Zuletzt setzte es sogar zwei 0:4-Schlappen in Folge gegen den FC Süderelbe und Altona 93.

Der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleichstreffer durch Michel Blunck (ob.), der dem starken Thomas Kuballa nach einer tollen Stafette keine Abwehrchance mehr lässt. Foto: Hellwig

Während die „Tauben“ seit dem 30. September des Vorjahres auf einen Heimsieg warten, liegt der letzte Liga-Erfolg des Hamm united FC fast genauso lange zurück: Exakt einen Monat später, am 30. Oktober 2022, triumphierte der HUFC in Rugenbergen (3:0) und ist nach nur einem Punkt aus sechs Begegnungen auf dem ersten Abstiegsplatz angekommen. Dass die Negativspirale nicht schon in den ersten 45 Minuten an der Brucknerstraße eine Fortsetzung fand, war vor allem Keeper Thomas Kuballa zu verdanken. Der Schlussmann der „Geächteten“ entschärfte zunächst einen Kopfball des freistehenden Maurice Schwäbe aus kurzer Entfernung in herausragender Manier (14.) und lenkte dann einen wuchtigen 18-Meter-Schuss des auffälligen Haron Sabah glänzend ans Lattenkreuz (31.).

Dass die Marschall-Mannen nach 96 Minuten allerdings mit gänzlich leeren Händen dastanden und der USC seinen Heimfluch besiegte, war dann doch eher dem Glück des Tüchtigen zuzuschreiben - und einem Lucky Punch der Hausherren. Wie schon im Hinspiel, als Malik Kramer in der Schlussminute der einzige Torerfolg vergönnt war.

Nach 255-minütiger Ladehemmung: Blunck beendet Heim-Torfluch

Der spät eingewechselte Martin Werner (li.) sorgte für kollektiven Paloma-Jubel mit seinem Tor zum 2:1 in der Nachspielzeit. Foto: Hellwig

„Lasst uns alle nochmal fünf Minuten einen Plan spielen und an einem Strang ziehen“, forderte Palomas Innenverteidiger Colin Blumauer, dem nach einer scharfen Hereingabe von Atef Zakerwal ein unglückliches Eigentor zum 0:1 unterlief (55.), kurz vor Ultimo. Der „Konter“ von Sidnei Marschall: „Fünf Minuten noch - wir wollen das Spiel gewinnen!“ Und in der Tat. Obwohl die Hausherren den Rückstand nur fünf Minuten später egalisieren und ihre 255-minütige Ladehemmung auf heimischem Geläuf ad acta legen konnten, weil Michel Blunck eine tolle Stafette über Sabah und Lasse Blöcker zum krönenden Abschluss brachte (60.), schien es am Ende eher so, als würde es zu einer alles in allem gerechten Punkteteilung kommen.

Merkle setzt den krönenden Schlusspunkt von der Mittellinie

Colin Blumauer (li.) unterlief das unglückliche Eigentor zum 0:1 - aber in der Schlussphase war er der Turm in der USC-Brandung. Foto: Hellwig

Doch der (nicht vorhandene) Wirt hatte die Rechnung ohne Paloma gemacht! Nachdem „B“ und „B“ für das 1:1 zuständig waren, sorgten „W“ und „W“ für das viel umjubelte 2:1 in der Nachspielzeit: Lion Mandelkau spielte den tiefen Ball auf Tom Wohlers, der rechts auf der Grundlinie im Rückraum den einlaufenden Martin Werner sah. Dieser vollendete trocken mit dem ersten Kontakt aus 13 Metern ins Uhlenhorster Glück (90. +1)! Der Rest war kollektiver Freudentaumel - mit einem weiteren Happyend.

„Schieß! Schieß!“, hallte es mehrfach über den Platz, nachdem Hamm alles nach vorne geworfen hatte und der kurz zuvor eingewechselte Christian Merkle, der mit seiner Kopfballstärke eher in der Defensive als Abräumer bei hohen Bällen agieren und fungieren sollte, an den Ball kam. Nachdem er noch einige Schritt machte, setzte er das Spielgerät von der Mittellinie im Fallen über sämtliche zurückeilende HUFC-Akteure - inklusive Keeper Kuballa - hinweg und in die Maschen (90. +6)! Es folgte ein Jubelspurt zur „Meggeregge“ und die Gewissheit: Paloma kann daheim doch noch gewinnen!

Die PK nach dem turbulenten Finish mit beiden Trainern im Video: