LOTTO-Pokal
2. Spieltag


SC Vier- und Marschlande

1

:

4


TuS Dassendorf

Anpfiff

Sa - 07.08. 13:00 Uhr

Spielstätte

Zollenspieker/Kunstrasen

Zuschauer

250

Schiedsrichter

Ralph Vollmers (Düneberger SV)

LOTTO-Pokal

Beyer-Boys schnuppern an der Sensation, dann kommt Harnik: „Seine ersten Tore gegen den SCVM – die hätte er nicht machen müssen!“

In der ersten Halbzeit tat sich Martin Harnik (Mi.) mit seinen Dassendorfern beim einstigen Jugendclub verdammt schwer. Foto: Bode

Beim SC Vier- und Marschlande begann er mit dem Fußballspielen, durchlief dort sämtliche Jugendmannschaften und feierte unter Trainer Thorsten Beyer sowie an der Seite seines jetzigen Chefcoaches Jean-Pierre Richter einige Erfolge. Vor allem aber war das der Start der großen Karriere von Martin Harnik. Nach etlichen Profi-Stationen, Bundesliga- und Champions League-Spielen, EM-Einsätzen und dem DFB-Pokalsieg 2009 mit Werder Bremen heuerte Harnik im Oktober des vergangenen Jahres am Wendelweg ein. Nun kehrte er erstmals in einem Pflichtspiel zu seinen Wurzeln zurück und traf auf viele ehemalige und langjährige Weggefährte (alle Highlights im LIVE-Ticker zum Nachlesen)…


Nach acht Zeigerumdrehungen setzte er das erste unbeabsichtigte „Zeichen“ und sorgte für ein lautes Raunen auf der SCVM-Bank. „Übertreibt nicht, Jungs“, entgegnete Martin Harnik, nachdem er in einem Luftduell mit dem Vier- und Marschländer Keeper Timo Eilk zusammen rauschte. Als im ersten Durchgang nur noch sechs Minuten zu gehen waren, wurde der Unmut beim Ex-Profi immer deutlicher: „Reißt euch jetzt mal zusammen“, forderte er von seinen Teamkollegen mehr Einsatzbereitschaft. Zu jenem Zeitpunkt lag die TuS Dassendorf beim Bezirksligisten nämlich sensationell mit 0:1 im Hintertreffen, weil Marcel Lenz den Ball im eigenen Strafraum mehrfach nicht klären konnte und Hauke Harrsen beharrlich nachsetzte. Zwar scheiterte der einstige Innenverteidiger noch am Innenpfosten – aber Ole Dabelow schaltete am zweiten Pfosten am schnellsten und staubte ab (20.)!

"Red Devils" schnuppern an der Sensation

Nach dem sensationellen Führungstreffer kannte der Jubel beim krassen Underdog aus den Vier- und Marschlanden keine Grenzen mehr. Foto: Bode

Überschwänglicher Jubel bei den Beyer-Boys, die eine nahezu perfekte erste Halbzeit aufs Parkett legten. Mit unbändigem Willen, purer Leidenschaft und ungemeinem Kampfesgeist sowie Laufbereitschaft verteidigten die „Red Devils“, bekamen immer noch einen Fuß oder ein Abwehrbein dazwischen und machten dem turmhohen Favoriten das Leben überaus schwer. Mit unzufriedenem Gesichtsausdruck schritt Harnik nach 45 Minuten vom Platz. Auch sein Trainer Jean-Pierre Richter wurde bei der Pausenansprache, die Dassendorf auf der Bank abhielt, etwas lauter.

Schneller Doppelschlag, Harnik trifft doppelt

Seine Miene hellte sich aber schnell wieder auf – auch die von seinem Schützling Martin Harnik. Zunächst sah der ehemalige Vier- und Marschländer Jugend-Torjäger den prompten Ausgleich durch Rinik Carolus nach einem Freistoß von Sven Möller (47.). Dann war Harnik höchstselbst zur Stelle, profitierte aber davon, dass SCVM-Keeper Timo Eilk einen Eckball von Möller unterlief (49.). Innerhalb kürzester Zeit hatte der Oberliga-Serienmeister das Spiel gedreht – und ließ in der Folge auch kaum mehr etwas anbrennen. Ein Schuss aus der zweiten Reihe von Torschütze Dabelow zwang Christian Gruhne zu einer kleinen Flugeinlage (60.), ehe Laurin Pax nach einem dicken Fehler in der Dassendorfer Hintermannschaft noch einmal Gruhnes ganzes Können abforderte (82.).

"Vier- und Marschlande hat uns viel abverlangt"

In den ersten 45 Minuten haderte Harnik oft mit dem Spiel seiner TuS. Foto: Bode

Kurz zuvor sorgte Henrik Dettmann – wieder nach einem ruhenden Ball – mit einem strammen Strahl aus 15 Metern bereits für die Vorentscheidung (75.). Und am Ende war es ausgerechnet Martin Harnik vorbehalten, den Schlusspunkt zu setzen. Nach feiner Stafette über Möller und Eykle Kleine hatte der 34-Jährige keinerlei Mühe mehr (90. +1). „Das Spielziel, eine Runde weiterzukommen, haben wir erfolgreich erfüllt“, bilanzierte Richter. 


„In der zweiten Halbzeit haben wir dann auch gezeigt, mit welchen Möglichkeiten wir so ein Spiel annehmen und auch für uns gestalten können. Wir haben uns deutlich gesteigert – vor allem was die Bewegung und die Art und Weise, wie wir zum Tor spielen können, angeht“, zeigte er sich alles in allem „zufrieden“ und freute sich darüber, dass man „die Hürde genommen“ habe. Denn: „Vier- und Marschlande hat uns gerade in der ersten Halbzeit viel abverlangt. Wir sind zu wenig zum Abschluss gekommen und haben bei vielen Standards sowie letzten Bällen unsauber agiert.“ Zudem habe man „ein Tor kassiert, was man in der Saison nicht so oft kriegen will und kann“, so Richter abschließend.

Wie hat SCVM-Coach Beyer die 90 Minuten und das Wiedersehen erlebt? Das Interview im Video!