Regionalliga Nord

Bergmann bleibt – und „mag es, Dinge mit Beharrlichkeit in Gang zu kriegen“

Andreas Bergmann hat seinen Vertrag als Trainer beim AFC langfristig verlängert - und erweitert zugleich sein Funktionsfeld. Foto: KBS-Picture.de

In der vergangenen Woche verkündete der Altonaer Fussball-Club, „dass wir den Vertrag mit unserem Trainer Andreas Bergmann über das Jahr 2022 langfristig verlängern konnten“. Bergmann werde „zukünftig nicht nur unsere Ligamannschaft trainieren, sondern außerdem Sportlicher Leiter der Fußballjugend, Frauen und Mädchen sowie der Herren“ werden, gab der AFC bekannt. 

„Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung und der Grundstein für eine behutsame Weiterentwicklung. Wir haben das Glück, mit Andy jemanden infiziert zu haben, der mit einer unheimlichen Erfahrung, viel Mut und Menschenkenntnis junge Spieler erreicht und im Team wachsen lässt. Wir benötigen Zeit, Kontinuität und Ruhe in den eigenen Reihen, um den Verein für die nächsten 130 Jahre aufzutakeln. Daher freut es mich sehr, dass wir langfristig mit Andy planen können und er sein Wissen nun auch an die anderen Trainer und die jungen Spieler und Spielerinnen weitergeben wird“, wurde Ragnar Törber, Zweiter Vorsitzender des AFC, in der Mitteilung zitiert.

"Hier sind alle mit dem Herzen dabei"

Er mag es, Dinge mit Beharrlichkeit in Gang zu kriegen, betont Bergmann. Foto: KBS-Picture.de

Bergmann selbst erklärte wiederum „Ich fühle mich hier einfach sehr wohl und mag es, wie bei Altona 93 noch Fußball gelebt wird. Hier sind alle mit dem Herzen dabei und ich freue mich, dass wir gemeinsam etwas aufbauen."

Auf Nachfrage, warum er trotz der augenblicklich sportlich nicht ganz so einfachen Situation dabeibleiben wolle, entgegnet Bergmann uns gegenüber trocken: „Vielleicht gerade deswegen!“, ehe er anfügt: „Es macht mir Spaß, mit dieser ‚Problematik’ arbeiten zu müssen, diese Jungs weiter und auf ein gewisses Level zu kriegen. Und ich finde, dass wir schon ein paar Schritte geschafft haben.“ Mit seiner Erfahrung aus dem Profi- und dem Jugendbereich soll er den Club – auch abseits der Liga-Mannschaft – voranbringen. „Ich hoffe, auch hier mein Wissen weitergeben zu können“, spricht Bergmann vor allem auf den Altonaer Nachwuchs an.

"Das ist etwas Ehrliches"

Der 62-Jährige fungierte einst sowohl beim Karlsruher SC als auch beim FC St. Pauli und Hannover 96 als Jugendkoordinator – und hat bereits jede Menge im Trainer-Geschäft erlebt. Nun wolle man das Vorhaben des Vereins auch „konzeptionell erweitern, verbessern und weiterentwickeln – auch in Bezug auf die Trainerfortbildung.“ Er habe einfach „Lust darauf“ und weiß es zu schätzen, wie an der Adolf-Jäger-Kampfbahn „Fußball gelebt wird. Das ist etwas Ehrliches und Klares.“ Zudem betont er: „Ich mag es, Dinge in Gang zu kriegen. Da bin ich auch sehr beharrlich.“

Jugend müsse noch "an Substanz gewinnen"

In den Planungen spielt auch die Zweite Mannschaft, die mit Benjamin Lipke und Jakob Sachs zwei AFC-Ikonen als Trainerduo hat, eine wesentliche Rolle. Denn: „Langfristig würde ich mir wünschen, dass da auch immer mehr Perspektivspieler aus dem eigenen Stall, die den direkten Weg vielleicht nicht schaffen, deren Ausbildung nach der A-Jugend aber nicht aufhört, sondern weitergeht, Fuß fassen.“ Und: „Wir müssen zusehen, dass die A- und die B-Jugend noch ein bisschen an Substanz gewinnen.“ Das sei „ganz wichtig, wenn du ganz junge und talentierte Spieler hast. Die müssen dann in eine A-Jugend kommen, die durchaus auch anspruchsvoll ist“, so Bergmann.