Regionalliga Nord
21. Spieltag


Hamburger SV (U21)

1

:

3


VfL Wolfsburg II

Anpfiff

Sa - 14.02. 13:00 Uhr

Spielstätte

--

Zuschauer

320

Schiedsrichter

Robert Schröder (Hannover)

Beister-Tor reicht nicht – Wolfsburg II kocht den HSV ab!

Der Rothosen-Nachwuchs kassiert gegen starke "Wölfe" die vierte Pleite am Stück. Coach Petrowsky hofft auf die Rückkehr einiger Stammkräfte.

Am Ende konnten auch Maximilian Beister und Ivo Ilicevic die vierte Pleite am Stück für die U23 des HSV nicht verhindern. Zwar brachte Profi-Leihgabe Beister, der nach langer Verletzungspause in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln soll, den ersatzgeschwächten „Rothosen“-Nachwuchs in Front. Doch der Tabellendritte aus Wolfsburg kam mit den widrigen Platzverhältnissen deutlich besser zurecht und feierte schlussendlich einen völlig verdienten 3:1-Erfolg beim Spitzenreiter und verringerte den Rückstand auf den Primus der Regionalliga Nord bis auf fünf Zähler!

„Auf dem Platz war es wirklich schwer. Es war sicherlich kein Spiel für Fußballästheten, es wurde viel mit langen Bällen operiert. Heute war Kampf angesagt. Die spielentscheidenden Szenen waren sicherlich der schnelle Ausgleich und die Wolfsburger Führung unmittelbar nach der Pause – da war es schwer zurückzukommen“, bilanzierte Beister nach seiner Premiere in der U23. Ivo Ilicevic sprang in dieselbe Kerbe: „Die Gegentore sind natürlich zu denkbar ungünstigen Zeitpunkten gefallen. Wir sind eigentlich gut in die zweite Hälfte gekommen, haben versucht, den Ausgleich zu machen. Das hat leider nicht geklappt.“

Maxi Beister (li.) fügte sich gleich mit einem Tor ein - zu etwas Zählbarem sollte es aber nicht reichen. Foto: KBS-Picture.de

Dabei konnte sich der Start des Petrowsky-Ensembles durchaus sehen lassen: unnachahmlich luchste Beister VfL-Verteidiger Sasa Strujic die Kugel ab und schoss staubtrocken zur Führung des HSV ein (10.)! Doch die Gäste brauchten keine 60 Sekunden, um zurückzuschlagen: der überragende Onel Lazaro Hernandez, den die Hamburger zu keinem Zeitpunkt in den Griff bekamen, vernaschte Ahmet Arslan, der aufgrund der dünnen Personaldecke als Rechtsverteidiger auflief. Dessen Querpass schoss Bastian Schulz im Zentrum ungehindert zum Ausgleich ein (11.)! In der Folge legten die Gäste die deutlich bessere Spielanlage an den Tag. Vor allem die Offensivkräfte Hernandez, Stolze, Schulz und Herrmann rochierten pausenlos, womit die „Rothosen“ überhaupt nicht klar kamen. Das 1:1 nach 45 Minuten war für den Spitzenreiter durchaus schmeichelhaft.

Beister bleibt draußen – Adomah unglücklich

Nach dem Wechsel dauerte es keine 180 Sekunden, ehe Francis Adomah eine flache Hereingabe von Robert Herrmann unglücklich über den Schlappen in die eigenen Maschen rutschte – 1:2! Der HSV kam ohne Max Beister zurück auf den Platz. „Es war abgesprochen, dass er nur eine Halbzeit spielt“, gab Petrowsky hinterher zu Protokoll. Der 24-Jährige selbst meinte: „Kaputt war ich noch nicht, aber es war halt so vereinbart, dass ich nur eine Halbzeit spiele.“ Auch ohne Beister war man um eine Antwort bemüht – es fehlten jedoch die zündenden Ideen. Hinzu kam das holprige Geläuf an der Hagenbeckstraße, das einen normalen Spielfluss kaum zuließ. Bis auf einen Kopfball von Dominik Masek (56.), der knapp am Tor von Carl Klaus vorbei flog, kam vom HSV lange Zeit nichts. Im Gegenteil: die „Wölfe“ kamen zu guten Konterchancen und hatten vor lediglich 320 Zuschauern alles im Griff. Sechs Zeigerumdrehungen vor Ultimo hatte Nils Brüning nach toller Kombination über Masek und Arslan, der seinen Posten hinten rechts längst aufgegeben hatte, die Hundertprozentige auf dem Fuß – doch Klaus riss die Arme hoch und entschärfte!

In der ersten Hälfte eine sehr durchschaubare Leistung, nach dem Wechsel deutlich aktiver: die Niederlage konnte aber auch Ivo Ilicevic nicht verhindern. Foto: KBS-Picture.de

Wenig später machte der HSV-Verfolger den Deckel drauf: der eingewechselte Dragan Erkic bediente Sebastian Stolze von links. Dieser drehte sich blitzschnell um die eigene Achse und donnerte das Leder von der Unterkante der Latte ins Glück (88.)! Der Jubel bei den Gästen war dementsprechend groß, dass Coach Thomas Brdaric auf den Platz sprintete und seinen Torschützen im gegnerischen Strafraum herzte. Um ein Haar hätte man das Ergebnis in der Nachspielzeit sogar noch weiter in die Höhe geschraubt, doch Paul Seguin rauschte nur hauchdünn an einem Stolze-Querpass vorbei. „Wir sind ins Spiel gegangen, um zu gewinnen. Nächste Woche haben wir die Chance, es besser zu machen“, befand Ilicevic und fügte an: „Für mich war es das erste Spiel seit langer Zeit. Es war nicht einfach, weil man auf so einem Platz schwer Fußball spielen kann und meine Stärken, die Dribblings, dann einfach nicht zur Geltung kommen – da jeder Ball verspringt.“

„Ivo und Maxi haben das ordentlich gemacht“

Sein Coach bilanzierte derweil: „Es war das erwartet schwere Spiel gegen eine sehr starke Mannschaft. Wir mussten auf diesem Platz viel mit langen Bällen operieren, was eigentlich nicht unser Spiel ist. Das schnelle Gegentor nach der Halbzeit hat uns überhaupt nicht in die Karten gespielt und unsere Taktik praktisch komplett über den Haufen geworfen“, so Petrowsky, der mit seinen beiden Profis zufrieden war: „Ich denke, sie haben das ordentlich gemacht. Ivo hat speziell in der zweiten Halbzeit noch einige Akzente gesetzt, konnte sich ein paar mal durchsetzen und das eine oder andere Foul ziehen. Und für Maxi ist es natürlich schön, dass er sich nach so langer Verletzungspause gleich mit einem Tor für seine harte Arbeit belohnt hat.“ Sein Gegenüber, Thomas Brdaric, zeigte sich hocherfreut über die Darbietung seiner Schützlinge: „Wir sind ins Spiel gegangen und wollten etwas holen! Das hat man von der ersten Minute an gemerkt. Wir waren hochmotiviert und die Jungs haben die Vorgaben super umgesetzt. Unterm Strich war es ein absolut gerechtes Resultat.“ Obwohl man nun wieder in Reichweite zur Spitze ist, bleibt Brdaric ganz bescheiden: „Wir waren schon sehr weit weg, konnten den Abstand aber verringern, weil wir kontinuierlich dazu gelernt haben. Der Verlauf der letzten Wochen und Monate ist sehr positiv und die Arbeit macht großen Spaß!“

Der LIVE-Ticker zum Spiel: