„Bachelor“ und Ex-Profis – Die „Promi-Truppe“, die keine sein will…

"Bachelor" Paul Janke wird wird an der Beethovenstraße für den weiblichen Anhang sorgen. Foto: KBS-Picture.de

Der SV Uhlenhorst-Adler 1911/25 e.V. beherrschte in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen. Die Aufruhr um den Klub von der Beethovenstraße war fast größer als beim Landesliga-Abstieg vor anderthalb Jahren. Der Grund: Die „Uhlen“ wurden aufgrund ihrer spektakulären Neuzugänge in der Öffentlichkeit schnell zur „Promi-Truppe“ umgetauft. Ein Image, mit dem die Verantwortlichen nicht so recht etwas anfangen können, schließlich haben sie ihre Neuen mit Bedacht geholt und ausgewählt.

Florian Simon ist nicht nur auf dem Platz eine absolute Führungsfigur, sondern lotste auch den einen oder anderen Spieler zu den Uhlen. Foto: noveski.com

Im Sommer begann beim SV UH-Adler ein neues Kapitel: Nach dem Ende der Ära Holger Hanssen, der gleich eine Vielzahl seiner alten Weggefährten zu seiner neuen sportlichen Herausforderung beim FC Winterhude lotste, und dem kurzen Intermezzo von Volker Burger und Marco Herrgesell, wurde René Peim zum neuen „Uhlen-Dompteur“ ernannt. Für den ehemaligen Top-Torhüter ist es die erste Station als Cheftrainer. Auch der Kader erhielt einen nahezu komplett runderneuerten Anstrich. Einer der ersten namhaften Zugänge war Florian Simon. Der Abwehr-Routinier kam vom Landesligisten Bramfelder SV, verfügt nicht nur über jede Menge höherklassige Erfahrung, sondern auch über enorme Leader-Fähigkeiten und ist vor allem in der Luft kaum zu bändigen. Der 36-Jährige brachte ein Quartett aus Bramfeld mit, womit schon mal das neue Gerüst des Teams. Nach und nach kamen weitere Spieler hinzu, bis zum 21. Mai, als Peim uns gegenüber die Bombe platzen ließ und es hieß: „Rote Rosen an der Beethovenstraße“. Die Uhlen verpflichteten den „Bachelor“ Paul Janke, der zuvor einige Oberliga-Stationen hinter sich hatte. „Der Kontakt zu Paul kam über Flo Simon zustande“, verrät uns Peim. „Warum Paul sich für UH-Adler entschieden hat? Ganz einfach, er will Fußball spielen, fit bleiben und Spaß haben. Den hat er bei uns.“ Zudem ist Janke nicht weit weg vom Sportplatz der Uhlen sesshaft. „Uns ist absolut klar, dass er nicht jedes Wochenende dabei sein kann, weil es sein Beruf einfach nicht zulässt. Aber was haben wir denn zu verlieren? Paul ist eine Maschine, könnte locker noch in einer ganz anderen Liga spielen und wird den jungen Spielern viel von seiner Erfahrung mitgeben können“, erklärt Manager David Gaerte. Den Draht zu seinen Mitspielern hat Janke jedenfalls schnell gefunden. „Er ist bei jedem Training dabei, kann aufgrund seiner Auftritte nur nicht bei jedem Spiel dabei sein. Paul hat die gesamte Truppe schon mal zu einer Veranstaltung eingeladen, bei der alle große Augen gemacht haben, weil sich um die Jungs gekümmert wurde, als wären sie die ‚Stars‘.“

Yilmaz und Hansen haben „Blut geleckt“

Paul Janke verfügt über reichlich höherklassige Erfahrung und soll nicht nur den "Promifaktor" bei UH erhöhen. Foto: KBS-Picture.de

Als die Saison bereits anlief und der Uhlen-Motor noch ein wenig stotterte, legte man personell abermals nach – und das nicht minder spektakulär. Die „Auflösungserscheinungen“ beim Störtebeker SV spülten Daniel Buchholz zum Nord-Bezirksligisten. Aus seiner gemeinsamen Zeit bei Hamm United kannte der 35-Jährige, den Gaerte aufgrund seiner Qualitäten gar als „Königstransfer“ betitelt, noch die ehemaligen Bundesliga-Profis Kevin Hansen und Mahmut „Momo“ Yilmaz. Ein kurzer Schnack und schon waren auch der ehemalige Rostocker, der in der Vergangenheit auch abseits des Fußballplatzes für Schlagzeilen sorgte, und der Ex-Angreifer des HSV an der Beethovenstraße untergekommen. „Beide haben wieder Blut geleckt, wollen nochmal angreifen“, erzählte uns Peim am 1. September und vermeldete gleich noch einen Neuzugang im „Uhlen-Nest“ – nämlich Nico Schrum. Während sich das Gros der neuen Recken seine Sporen in der Vergangenheit verdiente, steht Schrum in der Blüte seiner Laufbahn. Der 28-Jährige war schon für Holstein Kiel oder den VfB Lübeck aktiv und wechselte aus der Regionalliga vom Lüneburger SK zu UH-Adler. Der Grund für diesen doch eher verwunderlichen Zug: Die Freundschaft zu Coach Peim. „Wir kennen uns seit gemeinsamen Tagen beim FC Sylt, sind seitdem miteinander befreundet.“ Zudem: „Wir wissen darum, dass Nico in einer ganz anderen Liga spielen kann. Aber er hat sich trotz diverser Angebote nicht gegen andere Vereine, sondern für seinen Beruf entschieden!“

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