„Bachelor“-Freude, Wiedersehensfreude, Außenseiterrolle

Arne Gillich gastiert mit seinem TSV Buchholz beim HFC Falke. Foto: noveski.com

Nachdem die dritte Runde absolviert ist, die ganz großen Überraschungen ausgeblieben sind, und die vierte Runde ausgelost wurde – geht es am 2. Oktober mit einigen heißen Duellen in die nächste Phase des ODDSET-Pokals. Ob Derbys, Wiedersehen mit den Ex-Clubs oder das klassische „David-gegen-Goliath“-Szenario – „Losfee“ Lotto King Karl meinte es wohl gut mit den Amateurfussi-Fans.

„Mein erster Gedanke: Eigentlich hätte es das Halbfinale der vergangenen Pokalsaison werden können“, nahm Frank Pieper, Coach des Titelverteidigers BU, den FC Süderelbe als Gegner wohlwollend zur Kenntnis. „Mein einziger Wunsch war der, dass es ein Heimspiel wird“, ergänzte Pieper. Zumindest dieser Wunsch wurde dem „Trainer des Jahres“ erfüllt – und auch mit seinem ersten Gedanken hatte er nicht ganz Unrecht. Da war doch was. Im letztjährigen Pokal-Viertelfinale bezwang Süderelbe den Kreisligisten Billstedt-Horn mit 11:2, zog locker ins Halbfinale ein, wo BU warten sollte. Doch am grünen Tisch wurde aus dem zweistelligen Kantersieg eine 0:3-Niederlage, da die „Kiesbargler“ beim Stand von 7:1 den Spieler Dejan Sekac einwechselten, der erst im Winter zu Süderelbe wechselte und in der Hinrunde noch für den SVCN II ein Spiel im Holsten-Pokal absolviert hatte. Doch die Geschichte ist mittlerweile zu den Akten gelegt! „Schwerer wäre wohl nur Norderstedt gewesen und die hätten wir zumindest zu Hause bekommen“, lautete die erste Reaktion von FCS-Coach „JPR“.

Der „Bachelor“ freut sich auf seinen Ex-Klub

Paul Janke freut sich auf ein Wiedersehen mit Ex-Klub Niendorf. Foto: KBS-Picture.de

Ein weiteres Aufeinandertreffen mit Vorgeschichte ist das zwischen Altona 93 und dem SC Condor. Im April 2014 kam es an der AJK zum legendären Halbfinale zwischen beiden Teams, das im Elfmeterschießen entschieden werden musste. Nur leider hatte der damalige Schiedsrichter Murat Yilmaz (FC Türkiye) die Regeln nicht so ganz drauf und ließ dieselben ersten fünf Schützen gleich noch einmal ran. Schlussendlich behielten die Farmsener dank „Elfer-Held“ Sascha Kleinschmidt mit 9:8 die Oberhand – aber die Begegnung hatte ein wochenlanges Nachspiel. Nun kommt es zur Neuauflage – allerdings nicht unter der leitung von Yilmaz. Christopher Haase (VfL Pinneberg) wird das Oberliga-Duell leiten. Das ganz große Los zog derweil der SV Altengamme, denn der Hansa-Ligist bekommt es mit dem einzigen Regionalligisten Eintracht Norderstedt zu tun. Coach Daniel Andrade machte große Augen und hofft auf eine volle Hütte am Gammer Weg. Aufgrund eines Ligaspiels der Eintracht findet das Match jedoch erst am kommenden Mittwoch statt. Ein pickepackevolles Haus wird sich auch UH-Adler wünschen, wenn es am 4. Oktober um 10:45 Uhr an der Beethovenstraße gegen einen Oberligisten geht. Dennoch waren die Meinungen geteilt. „Es hätte durchaus ein attraktiverer Oberligist sein können“, meinte UH-Trainer René Peim mit einem leichten Schmunzeln. Dennoch: Auch diese Partie hat ihre Story. Schließlich ist der „Bachelor“ Paul Janke seit diesem Sommer an der Beethovenstraße beheimatet und trifft auf seinen ehemaligen Klub. „Das Datum hat er sich frei gehalten – Paul wird auf jeden Fall dabei sein!“

Finkenwerders Schröder will es gegen die „alte Liebe“ wissen

Daniel Schröder will mit seinem TuS Finkenwerder die "Ex-Liebe" ärgern. Foto: noveski.com

Wiedersehensfreude wird auch auf anderen Plätzen großgeschrieben. So zum Beispiel am Binnenfeldredder, wo Andreas Führer seit dieser Saison das Zepter schwingt und mit seinem VfL Lohbrügge auf seine „alte Liebe“ Concordia trifft. Gleiches gilt für Keeper Björn Garvs, Defensiv-Allrounder Pascal Asante-Sefa und Julian Kerschke, die über Jahre hinweg das Geschehen am Bekkamp mit prägten und nun auf der anderen Seite aktiv sind. Jahrelang ging auch Daniel Schröder für den BSV Buxtehude auf Torejagd, schoss den Verein in der Saison 2013/14 fast im Alleingang in die Oberliga, ehe die Ehe einen Knacks bekam und sich die Wege trennten. Seither knipst der Routinier für den TuS Finkenwerder in der Bezirksliga – und wie es das Los so wollte, kommt es nun zum direkten Schlagabtausch. „Natürlich freue ich mich riesig darauf, gegen meine alten Kollegen zu spielen. Immerhin hatte ich dort eine schöne und auch erfolgreiche Zeit“, lässt Schröder die Zeit Revue passieren. Allerdings betont er auch: „Ein Traumlos ist was anderes!“ Erklärend fügt er an: „Buxtehude oder Süderelbe kennt man, weil man häufig in Testspielen aufeinander trifft und in derselben Region unterwegs ist. Mannschaften wie BU oder Altona hätten sicherlich noch ein paar mehr Fans mitgebracht.“ Die Rolle des Außenseiters werde man annehmen, wie der 31-Jährige meint, aber: „Ich rechne uns durchaus eine Chance aus! Wir sind gut in die Saison gekommen und haben das nötige Selbstvertrauen. Ich werde die Jungs als Kapitän schon richtig heiß machen und ihnen sagen, wie man gegen Buxtehude zu Werke geht, denn ich kenne die Stärken und Schwächen – allerdings kennen sie auch meine.“

„Wir nehmen Falke sehr ernst“

Schaffen Christopher Dobirr (M.) und Co die große Pokal-Sensation mit dem HFC Falke? Foto: KBS-Picture.de

Das „Vorspiel“ zum Oberliga-Treffen zwischen der TuS Dassendorf und dem leicht kriselnden VfL Pinneberg geben der aufmüpfige Neuling vom HFC Falke und der TSV Buchholz 08. Ein erster echter Prüfstein auf Pflichtspielebene für die Falken – und das gleich gegen ein gefestigtes Team aus der höchsten Spielklasse. „Sollen sie kommen. Gillich aus dem Spiel nehmen und sie beschäftigen“, scherzte HFC-„Dompteur“ Dirk Hellmann unmittelbar nach Bekanntwerden des Gegners. Dieser nimmt den HFC keineswegs auf die leichte Schulter und reist – bis auf den langzeitverletzten Philip Mathies – in Bestbesetzung an. „Unser erster Gedanke war: Ein interessantes Los, aber nicht ungefährlich. Falke ist alles andere als ein typischer Kreisklassist. Die schießt du nicht mal eben so ab. Wir nehmen sie sehr ernst“, bekundet TSV-Coach Thorsten Schneider seinen Respekt vor dem (Noch-)Neuntligisten und hofft, wie viele andere auch, auf eine vierstellige Zuschauerzahl. In der Kreisklasse werden die Teams reihenweise „verprügelt“, nun wartet ein echter Prüfstein. Es würde einer Sensation gleichen, sollten die Falken auch die Nordheider ins Wanken bringen!

Vom Sportplatzring hinüber zum Wendelweg ins schöne und beschauliche Dassendorf müsste man sich schon arg sputen, um nach dem Duell zwischen David und Goliath den Anpfiff nicht zu verpassen. Ganze 44,9 Kilometer Luftlinie liegen zwischen beiden Anlagen. „Wir wollen den Pokal in diesem Jahr gewinnen, auch wenn man so etwas nicht planen kann“, macht Dassendorfs „Mäzen“ Michael Funk keinen Hehl aus den Ambitionen. Nachdem in den vergangenen Jahren das Ende immer sehr jäh gekommen war, stand man auch in der dritten Runde schon kurz vorm Knockout. Trotz drückender Überlegenheit musste man beim Landesligisten Elazig Spor in die Verlängerung, bewies dort dank einem „Strahl“ von Sven Möller, der vom Hinterkopf des am Boden liegenden Elazig-Fängers Boris Lastro über die Linie kullerte, aber den längeren Atem und sprang einem neuerlichen frühzeitigen KO noch einmal von der Schippe. Nun wartet mit dem VfL Pinneberg allerdings ein anderes Kaliber auf die Schönteich-Elf. Kann das Fischer-Ensemble dem Favoriten in die Suppe spucken? Im Anschluss ans Spiel ist am Wendelweg aber noch nicht Schluss: „Anschließend gibt es keine Verschnaufpause, ab 19 Uhr heißt es in der Rest-Tennishalle neben dem Platz: O’zapft is! Oktoberfest in Dasse! Lampen an, Niveau aus und rauf auf die Tische! Mehr geht ja kaum… mit dabei natürlich die feschen Buben unserer beiden Ligamannschaften! Der Matchplan sieht also wie folgt aus: Erst Pinneberg weghauen, dann den frisch gepressten Obstler“, heißt es auf der facebook-Seite der TuS.

Auch unsere Umfrage für die Radio Hamburg FussiFreunde Show steht ganz im Zeichen des Oddset-Pokals! Über welche Partie soll am kommenden Sonntagabend ab 20 Uhr in der Show auf der City-Frequenz UKW 104.0 ausführlich berichtet werden – Lohbrügge vs. Cordi, Falke vs. Buchholz oder Altona 93 vs. Condor? HIER geht's zur Abstimmung!

Der Spielplan der vierten Runde in der Übersicht: